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Sternenfaust - 092 - Widerstand

Sternenfaust - 092 - Widerstand

Titel: Sternenfaust - 092 - Widerstand Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Sascha Vennemann
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lächelnd.
     
    *
     
    Transalpha
     
    Dr. Ashkono Tregarde hatte seine schon zur Routine gewordene private Nachtschicht auch heute in Angriff genommen. Ihm genügten nur wenige Stunden Schlaf und so konnte er auch in der Frühe wieder pünktlich und frisch zum Dienst auf der Krankenstation antreten. Ansonsten wäre sein hohes Arbeitspensum bestimmt schon aufgefallen.
    An Bord der STERNENFAUST war die Stimmung seit den Ereignissen mit den Starr in der Nähe des sogenannten Transformationsplaneten noch viel vorsichtiger, als sie es zuvor schon gewesen war. Immerhin bewegte man sich auf unbekanntem Terrain, auf Dronte-Gebiet. Oder vielleicht auch auf Starr-Gebiet? Tregarde musste zugeben, dass die Anwesenheit der J’ebeem und der Starr in Transalpha nicht nur seine Arbeit erschwerte.
    Aber die Dronte und der Auftrag der STERNENFAUST und nicht zuletzt sein eigener gingen jetzt erst einmal vor, solange auf dem Schiff weitgehend Ruhe herrschte. Und just mit diesen Projekten wollte sich Tregarde wieder befassen, nachdem er gestern von Bruder William so jäh in seiner Arbeit gestört worden war. Auf einem großen Wandmonitor ließ er sich gerade die Gensequenzen dreier Spezies anzeigen, von denen mit Sicherheit bekannt war, dass diese von den »Toten Göttern« erschaffen, oder zumindest als Hilfsvolk gezüchtet und verwendet worden waren.
    Nebeneinander standen sie dort aufgeschlüsselt, die Basispaarsequenzen von Morax, Brax und Dronte. Den ersten beiden Spezies war neben einer optischen Ähnlichkeit auch genetisch etwas Besonderes zuzuordnen: Sie besaßen beide eine Triple-Helix – die Erbinformationen waren auf drei anstatt wie bei sonstigen bekannten Spezies auf zwei in sich gedrehten Gensträngen angeordnet. Die Gene der Dronte bildeten da keine Ausnahme, auch sie besaßen nur eine Doppelhelix.
    Ein eindeutiges Zeichen, dass etwas mit den beiden affenartigen Spezies angestellt wurde, um sie so zu züchten, wie sie uns begegnet sind , stellte Tregarde in Gedanken fest. Wahrscheinlich sind Brax und Morax eine am Reißbrett entworfene Spezies, die die »Toten Götter« exakt so entstehen ließen, wie sie sie haben wollten.
    Über die Entstehung der Dronte wusste man seit MacShanes Datenspeicherverbindung Bescheid. Sie waren von den »Erhabenen«, wie sie von einigen ihrer ehemaligen Hilfsvölker auch genannt wurden, zum Zweck der Datensammlung und -speicherung entsprechend manipuliert worden. Aber es gab sie schon zuvor, jedoch in anderer Form, wie Tregarde aus dem entsprechenden Bericht des Kryptologen und Lebensgefährten von Captain Frost wusste.
    Schade, dass ich keine genetischen Proben von Denuur vorliegen habe , ärgerte sich der Doktor. Auch wenn nicht sicher war, dass es solche gegeben hätte, selbst wenn die Mannschaft sie hätte sammeln können.
    Brax und Morax hatten dieser aus kleinen Spinnentierchen zusammengesetzten und telepatisch äußerst fähigen Sammelintelligenz gedient, man hatte sie dort für eine Art Gott gehalten. Auch wenn er selbst nur ein Geschöpf der »Toten Götter« gewesen war wie sie selbst.
    Tregarde allerdings war sich sicher, dass, wenn die kleinen Spinnentierchen Erbinformationen besaßen, diese ebenfalls eine Triple-Helix bilden würde. Das entspräche der Linie, die die »Toten Götter« mit Denuurs Station und den ihm unterstellten beiden Hilfsvölkern verfolgten. Es war schon auffällig. Denuur hatte im Auftrag der »Erhabenen« die verschiedensten Spezies gesammelt, um deren gemeinschaftliches Verhalten zu untersuchen.
    »Das ist auch eine Art von Informationssammlung«, dachte Tregarde laut nach. »Genau wie bei den Dronte.«
    Und gerade das hätte ihm vielleicht, zusammen mit den Genproben, die er schon vorliegen hatte, den entscheidenden Fingerzeig gegeben, um die Funktionsweise der Dronte als biologische Wissensspeichereinheiten zu entschlüsseln und zu verstehen.
    Zusammen mit den Wloom waren das schon drei Völker, die für die »Toten Götter« Informationen und Wissen sammeln und erhalten sollten. Ein Zufall? Wohl kaum. Den »Erhabenen« schien äußerst viel daran zu liegen, die Geheimnisse des Universums zu entschlüsseln. Wer wusste schon, ob sie nicht genau das getan hatten und deswegen verschwunden waren?
    Schließlich ließ Ashkono Tregarde die Gedankenspiele für heute ruhen und wandte sich wieder seiner praktischen Arbeit zu. Nun, vielleicht habe ich ja noch mal das Glück, ein Denuur-Spinnchen an Bord eines Morax-Schiffes zu finden, sollten wir je wieder auf

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