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Sternenfaust - 093 - Auge des Feindes

Sternenfaust - 093 - Auge des Feindes

Titel: Sternenfaust - 093 - Auge des Feindes Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: M’Raven
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dass sein dritter Sohn Sitak plante, seinen Vater und seine beiden älteren Brüder zu ermorden, um als Rendoys Erbe Triumvir zu werden.
    Da Tainor sich der Tragweite einer solchen Beschuldigung nur allzu bewusst war, hatte er die Sache fünfmal überprüft, sich versichert und nochmals rückversichert, dass kein Zweifel möglich war, ehe er Rendoy mit der bitteren Wahrheit konfrontierte. Obwohl Tainor ein erfahrener Mann war, was die Einschätzung von Leuten und ihren Reaktionen betraf, so wagte er doch jetzt keine Prognose darüber, wie Rendoy auf diese Eröffnung reagieren würde.
    Der Triumvir schaltete schließlich den Handspeicher aus, in dem sich die Informationen befanden. Sein Gesicht war zu einer steinernen Maske gefroren. Nur seine Augen brannten sichtbar vor Wut.
    »Sie werden Sitak in meinem Haus befragen«, ordnete er an, »und die Namen jedes Mitverschwörers und jedes noch so marginal beteiligten Mitwissers aus ihm herausholen. Danach arrangieren Sie für alle an diesem Komplott Mitwirkenden eine öffentliche Hinrichtung, und zwar ohne Rücksicht auf die Herkunft der Verschwörer. Es ist offenbar höchste Zeit, ein Exempel zu statuieren.« Er sah den Temuran-Chef scharf an. »Ich hoffe für Sie, dass Sie dieser Aufgabe gewachsen sind, Tainor.«
    »Natürlich, mein Triumvir«, versicherte Tainor.
    »Ich erwarte von Ihnen Ergebnisse bis spätestens übermorgen.«
    Rendoy scheuchte den Temuran-Chef mit einer Handbewegung hinaus, und Tainor machte sich an die Arbeit, nachdem er von Rendoys Protokollführer die erforderlichen Vollmachten erhalten hatte. Auch der Chef des Geheimdienstes konnte nicht ohne entsprechende Vollmachten ein Mitglied der mächtigsten Familie des Reiches verhören, geschweige denn die Art von Befragung anwenden, die Rendoy vorschwebte. Zwar war jegliche Form von Folter schon lange nicht mehr nötig, seit es wirksame Drogen gab, die jeden Delinquenten mehr als kooperativ und gesprächig machten, aber Tainor konnte sich des Eindrucks nicht erwehren, dass es Rendoy überaus recht gewesen wäre, wenn er die alten und überaus schmerzhaften Methoden bei seinem dritten Sohn hätte anwenden müssen.
    Was ihn selbst betraf, so war Tainor mehr als froh, endlich das Verschwörernest ausheben zu können. Und das hätte ich schon längst getan, wenn die Triumvirn mir beizeiten freie Hand bei meinen Nachforschungen gelassen hätten , stellte Tainor bitter fest. Ich hasse es, wie ein unfähiger Anfänger dazustehen, ganz besonders, wenn es nicht meine Schuld ist, dass ich keine Ergebnisse erzielen kann.
    Doch das war nun vorbei und er überaus erleichtert, denn er war sich nur allzu bewusst, dass Rendoy ihn in absehbarer Zeit ersetzt hätte, wenn er nicht endlich Ergebnisse geliefert hätte. Und sobald er mit Sitak Rendoy fertig war, würde der gesamte Untergrund in einem einzigen großen Staatsstreich zerschlagen werden. Danach würde Ebras Tainor endlich wieder ruhig schlafen können.
     
    *
     
    »Hervorragend!«, murmelte Rosku Namak alias Marun Kelaar überaus zufrieden, als er zusammen mit seinen Mitverschwörern ein paar Tage später die Übertragung der öffentlichen Hinrichtung von Sitak Rendoy und seinen Kameraden auf dem Nachrichtenkanal verfolgte.
    Diese Übertragung wurde zeitgleich auf allen Kanälen gesendet, damit jeder sie sah. Zusammen mit Sitak Rendoy waren 48 J’ebeem für schuldig befunden und verurteilt worden. Darunter befanden sich auch Mitglieder von Megon Barus’ und Sablori Gendos’ Familien sowie einige in hohen Positionen befindliche Sicherheitsleute der drei Triumvirn und ein paar hochrangige Flottenkommandanten. Sie alle entstammten ausschließlich dem Adel, und die Triumvirn hatten es sich in ungewohnter Einmütigkeit in solchen Dingen nicht nehmen lassen, die Hohen Häuser, denen die Verschwörer angehörten, aufzulösen und ihnen ihren Adelsstatus sowie sämtliche Lehen abzuerkennen. Mit Ausnahme natürlich ihrer eigenen Familien …
    »Das wird einen guten Teil des Adels gegen das Triumvirat aufbringen«, ergänzte Namak seine Bemerkung, »und sie uns in die Arme treiben. Zumindest einen Teil von ihnen.« Und das erfüllte ihn mit großer persönlicher Befriedigung.
    Rosku Namak war nicht der einfache Händler und Frachterkommandant, als den man ihn in seiner Hauptidentität kannte. Genau genommen hieß er nicht einmal Rosku Namak, sondern Kimon Sidrak und war der letzte überlebende Spross des Hohen Hauses Makita. Er hatte das vom Triumvirat angeordnete

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