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Sternenfaust - 096 - Das Triumvirat

Sternenfaust - 096 - Das Triumvirat

Titel: Sternenfaust - 096 - Das Triumvirat Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: M’Raven
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Argumentation war vollkommen korrekt und half ihr, sich wieder auf das Wesentliche der Situation zu konzentrieren. Er nickte beinahe unmerklich und Dana erkannte, dass er genau das vorgehabt hatte – sie zu stützen. Dankbar sah sie ihn an und wandte sich dann wieder der Entität zu.
    »Es geht nicht darum, dass Eure Art nicht lernen kann. Sie kann Bemerkenswertes«, stimmte die MacShane-Kopie dem Arzt jetzt zu. Die Stimme hallte jetzt leicht, wie Dana beinahe erleichtert feststellte. Es half, sich klarzumachen, dass es eben nicht Yngvar war, der da vor ihr stand. »Der Planet, zu dem dieses Tor führt, kann auch von euren Schiffen erreicht werden.«
    »Ach?«, konterte Frost. »Sagtest du nicht, dass die Menschheit das Wissen, das sich dort befindet, nicht begreifen würde? Wenn das der Grund ist, warum wir diesen Transmitter nicht benutzen sollen, dann dürften wir den Planeten, auf dem es sich befindet, auch nicht auf normalem Weg anfliegen, weil wir dem Wissen ja dann trotzdem begegnen werden. Was also soll das?«
    Die Entität schwieg einen Moment. »Forschung ist notwendig, um sich zu entwickeln. Doch sie sollte angemessen vonstatten gehen. Es können Untersuchungen angestellt werden, diesseits und jenseits. Doch es sollte nicht verwendet werden.«
    Vielleicht lag es doch daran, dass nach den Berichten der Christophorer die Entität keine Bedrohung darstellte und irgendwie gottgleich zu sein schien. Oder vielleicht lag es auch einfach nur daran, dass dieses Abbild von Yngvar MacShane mit seiner Stimme sprach, seine Gestik und Mimik benutzte, wie es Dana kurz durch den Kopf ging, aber sie glaubte ihm.
    Sie wandte sich Telford und von Schlichten zu. »Also gut, ich denke, wir hören darauf. Bitte sammeln Sie also an Daten, was Sie können, aber gehen Sie nicht zu nahe an dieses Tor heran. Sergeant Telford, Sie achten darauf.«
    Damit wollte sie sich umdrehen und den Raum verlassen, doch im gleichen Moment spürte sie dicht hinter sich eine Präsenz.
    Es war wieder die Entität. Dana wich zurück, als sie die Gestalt ihres Geliebten so dicht vor sich sah. Der Blick in den blauen Augen wurde seltsam.
    Er sieht abgehärmt, beinahe gequält aus , schoss ihr durch den Kopf. Gut so! , meldete sich sofort eine Stimme in ihr zu Wort. Die Wandlung hätte vielleicht nie stattgefunden, wenn er es nicht selbst gewollt hätte!
    »Das Individuum, das sich Yngvar nannte, ist nicht tot, Dana«, sagte die Gestalt jetzt leise. »Er ist ein Teil der Entität geworden und sein Körper ist darin aufgegangen. Aber seine Erinnerungen und vor allem seine Gefühle sind immer noch dieselben. Dies war eine Voraussetzung für die Wandlung.« Dana starrte ihn nur an. Sie konnte nichts sagen.
     
    »Da die Entität ewig besteht, wird auch der Gedanke an die Gemeinsamkeit ewig dauern und niemals vergessen werden.«
    Die Worte trafen Dana wie ein Schlag. Abt Barentius hatte also ganz offenbar doch recht gehabt – aber was nützte das? All die Trauer, die sie in den letzten Wochen so mühsam unterdrückt hatte, schien mit einem Mal wieder aufzubrechen.
    Sie ertrug es nicht mehr und fühlte, wie sich ihre Augen mit Tränen füllten, die sie hier und jetzt nicht weinen durfte. Sie war der Captain, verdammt, und durfte nicht zusammenbrechen wie ein Teenager mit Liebeskummer. Sie sah sich um, ein Blick auf ihre Crew-Mitglieder hatte vielleicht die Wirkung, dass sie sich wieder zusammennehmen konnte. Sie stellte fest, dass die anderen sich diskret abgewandt und so weit von ihr entfernt wie möglich mit ihren Untersuchungen begonnen hatten. Sie hätte sich einen Moment der Vertrautheit mit Yngvar gestatten können, ohne dass jemand etwas davon bemerkt hätte.
    Aber das hier war nicht Yngvar. Yngvar war tot , auch wenn dieses Ding etwas anderes behauptete. Sie straffte sich und sah dem Wesen direkt in die Augen.
    »Durch die Wandlung, wie du das nennst, ist eine Gemeinsamkeit für mich nicht mehr möglich«, sagte sie leise, aber fest. »Du solltest deiner Wege gehen. Wir gehen die unseren. Ich sagte dir schon, dass unsere Wege nicht dieselben sind.«
    Abrupt drehte sie sich um und rannte beinahe von ihm weg.
    »Dana Frost!«, rief er ihr leise nach, doch sie ignorierte ihn und blickte nicht noch einmal zurück.
     
    *
     
    Dal Pertun hatte noch keine fünf Schritte auf den Wächterkubus zu getan, als sich in dessen Außenwand eine Luke öffnete und ein Schwarm Roboterdrohnen herausgeschossen kam, die sofort das Feuer auf die J’ebeem eröffneten.

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