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Sternenfaust - 098 - Verloren

Sternenfaust - 098 - Verloren

Titel: Sternenfaust - 098 - Verloren Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Michelle Stern
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mehr über sie wissen, besteht keine Notwendigkeit dazu, unsere Beziehungen zu ihr an die Öffentlichkeit zu bringen. »Wir sollten umgehend versuchen, Kontakt mit der Entität aufzunehmen«, fuhr er schließlich fort. »Und …«
    »Nein«, unterbrach Dana hart. »Ich halte einen Kontakt für zu riskant. Es geht hier um mehr als religiöse Verzückung, Bruder William! Dieses Wesen ist unberechenbar und ich muss an die Sicherheit des Schiffes und seiner Besatzung denken.«
    »Was ist nur mit Ihnen los?« William sah, wie Dana sich versteifte.
    »Wie meinen Sie das, Bruder William?«
    »Ich halte Ihre Befürchtungen für nicht haltbar.«
    Frost musterte ihn und danach Quaid. »Und ich denke, ein Lieutenant sollte in der Lage sein, ein Fremdwesen, das eine akute Gefahrenquelle darstellt und sich auf meinem Schiff befindet, zu melden.«
    »Sie sind nicht auf Rana wütend«, entfuhr es Bruder William, »sondern auf MacShane, weil er sich gegen Sie entschieden hat!«
    Einen Moment herrschte frostiges Schweigen. William wurde rot. Wie hatte er das nur sagen können? Es war ihm in seiner Sorge um Rana herausgerutscht. Zum ersten Mal wurde ihm klar, wie sehr er mit seiner Gabe in der Lage war, andere Menschen zu verletzen.
    »Captain, es …«
    »Gehen Sie«, erklärte Dana Frost tonlos. »Wir reden später. Ich werde noch einmal darüber nachdenken, ob es nicht doch sinnvoll ist, mit der Entität Kontakt aufzunehmen. Kommen Sie in einer halben Stunde auf die Brücke. Allein.«
    William stand gemeinsam mit Rana auf und verließ den Raum. Trotz Danas Einlenken wünschte er sich, den Kommentar über Yngvar für sich behalten zu haben.
     
    *
     
    Eine halbe Stunde später saß Dana Frost scheinbar entspannt in ihrem Sessel auf der Brücke. Bruder William Beaufort kam wie gewünscht allein. Er hatte dafür gesorgt, dass sich Rana noch einmal hinlegte. Ein wenig unbehaglich trat er zu Captain Frost und setzte sich auf seinen Platz.
    »Nun«, begann Dana mit normaler Stimme. »Nachdem sich die Lage beruhigt hat, ist es wohl an der Zeit, sich um den Vorfall zu kümmern, den ich Ihnen bereits beschrieben habe.« Dana sah kurz zu Stephan van Deyk hinüber, der ermutigend nickte.
    »Bruder William, Sie sagten, die Entität wünsche ein Treffen. Aber wie soll ich sie erreichen? Gibt es eine Möglichkeit mit dieser Wesenheit Kontakt aufzunehmen?«
    William zögerte. »Ich bin mir nicht sicher, ob die Entität wirklich ein weiteres Treffen wünscht. So wie ich das verstanden habe, wünscht sie sich vor allem eine Annahme ihres Entgegenkommens. Sie möchte, dass Sie als Captain des Schiffes mit ihrer Hilfe einverstanden sind.«
    »Es wäre mir lieber, ich könnte die Entität selbst fragen, was sie möchte – und ihre kryptischen Aussagen dann auch richtig interpretieren. Außerdem wäre es von Vorteil, wenn Captain Barus bei dem Gespräch ebenfalls zugeschaltet sein könnte. Wir haben inzwischen einen sicheren Raumsektor erreicht. Leider habe ich keine Ahnung, wie ich mit der Entität Kontakt aufnehmen …«
    Vor ihnen bildete sich ein Wirbel aus Eiskristallen.
    »So wie es aussieht, erledigt sich das Problem gerade«, stellte Frost nüchtern fest. »Lieutenant Jamil, stellen Sie bitte eine Verbindung zur SONNENWIND her und öffnen Sie ein Video-Fenster für Captain Barus.«
    Die Entität bildete sich nach und nach aus, bis sie in der Gestalt vor ihnen stand, die William auch in seinen Träumen gesehen hatte und die auch Dana seinerzeit bei ihrer ersten Begegnung auf der wissenschaftlichen Station im Maschinendeck gesehen hatte: als wohlgeformter menschlicher Körper mit perfekt modellierten Gesichtszügen. Die schwarzen Augen richteten sich auf Dana Frost und ihn.
    »Befinden Sie sich schon lange auf diesem Schiff?«, fragte Dana statt einer Begrüßung.
    William schluckte. Es schien ganz so, als wolle Frost die Entität ins Verhör nehmen. Ob das gut ging?
    Das Wesen stand einen Moment reglos, dann sprach es auf eine sonderbar melodiöse Weise. Die Stimme hallte leicht. »Es ist Feindseligkeit in diesen Worten. Warum?«
    »Ich mache mir Sorgen um meine Leute und mein Schiff«, erklärte Dana bestimmt. »Deine Hilfe war bisher von großer Bedeutung und ich bedanke mich dafür. Aber bitte geh jetzt. Du kannst uns nicht helfen.«
    »Die Verbindung zu den Lichtern der Weisheit ging verloren. Sie sind auf dem Weg zur Quelle.«
    »Was für eine Quelle?«, mischte sich Captain Barus über den Bildschirm ein.
    Die Entität drehte sich zu dem

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