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Sternenfaust - 103 - Das Heiligtum

Sternenfaust - 103 - Das Heiligtum

Titel: Sternenfaust - 103 - Das Heiligtum Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Anonymous
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Geschütze abgefeuert. Jetzt beließen sie es natürlich nur beim Anflug.
    Als sie einen vorher festgelegten – und für Marvin Tyrees Geschmack gefährlich kurzen – Abstand voneinander erreicht hatten, zogen sie ihre Jäger gleichzeitig senkrecht in die Höhe, wobei sie einen engen, spiralförmigen Kurs flogen, der sie alle drei umeinander kreisen ließ, als bohrte sich eine Schraube ins All hinein.
    »Yiiihaaa!«, brüllte Bayonne jubelnd, als er eine Minute später zeitgleich mit den beiden anderen Piloten seinen Jäger erst eine Reihe von Rückwärtsloopings schlagen und dann eine Folge von Seitwärtsrollen um die eigene Achse vollführen ließ – die Imitation des Rittes einer Hexe auf ihrem Besen. Für Bayonne war das genau die Art von Flug, die er am meisten liebte und bei der er die grenzenlose Weite des Alls am deutlichsten spürte. »Yiiihaaa!«, jubelte er noch einmal glücklich.
    »Hey, Blake! Wer von uns ist hier eigentlich aus Texas: du oder ich?«, spottete Marvin Tyree gutmütig, von dem Bayonne den typisch texanischen Jubel- und Anfeuerungsruf aus uralten Zeiten übernommen hatte.
    »Hatte vielleicht auch mal einen Vorfahren aus Texas in der Ahnenreihe«, witzelte Bayonne zurück. »Auf zum Jägertanz !«
    Die drei Jäger formierten sich jetzt so dicht beieinander, dass nur noch fünfzig Meter Abstand zwischen ihnen war. Aus dieser Position heraus flogen sie perfekt synchron eine liegende Acht, ehe sie zu einem verschlungenen Muster übergingen, das, wenn man es mit einer sichtbaren Linie verbunden hätte, das arabische Schriftzeichen für »Glück« darstellte.
    »Sieht richtig toll aus, Leute«, kam aus dem Lautsprecher der Jäger die Stimme von Lieutenant Paolo Hoffer, der an der Flugüberwachung auf der STERNENFAUST saß. Die drei Piloten hatten völlig vergessen, dass sie inzwischen wieder auf den Bildschirmen der Flugüberwachung zu sehen waren. »Und jetzt nehmt euch mal wieder zusammen. So etwas will ich hier nicht noch einmal sehen!«
    »Wir erproben nur die Reaktionsfähigkeit unserer Jäger«, verteidigte Emma Kalani das Manöver.
    »Macht euch mal nicht ins Hemd, Leute«, beruhigte Hoffer sie. »Santos ist nicht in der Nähe. Und von mir aus könnt ihr weitermachen. Allerdings werde ich dafür sorgen, dass man euch die Lizenz entzieht, wenn ihr Manöver fliegt, die nicht gestattet sind. Habt ihr kapiert?«
    »Das lassen wir uns doch nicht zweimal sagen!«, entschied Emma. »Hey, Jungs! Der Planet mit den Ringen da vorn – wer zuerst da ist, hat gewonnen!«
    Und schon raste sie mit voller Beschleunigung los. Tyree und Clavell folgten ihr. Dass sie wahrscheinlich Ärger bekämen, falls jemand anderes als Hoffer sie bei diesen Spielchen erwischte, war ihnen in diesem Moment völlig egal. Besonders Emma und Clavell waren in ihrem Element. Erstere, weil sie im Vollbewusstsein der Tatsache, dass sie die beste Jägerpilotin an Bord der STERNENFAUST war, einfach waghalsige Manöver liebte, und Bayonne, weil es seinem Gefühl von grenzenloser Freiheit und atemberaubender Geschwindigkeit mitten im All sehr entgegenkam.
    Deshalb beschleunigte er seinen Jäger ebenfalls voll und versuchte, Emma Kalani einzuholen. Da alle Jäger natürlich über dieselbe Höchstgeschwindigkeit verfügten und Emma durch ihren Einfall ein paar Sekunden Vorsprung bekommen hatte, bestand normalerweise keine Aussicht darauf, dass Bayonne oder Tyree sie vor Erreichen der Ringe des Zwergplaneten einholen konnten. Doch Bayonne spekulierte darauf, dass sie vorher abbremsen musste.
    Zwar waren die Jäger bestens gepanzert und verfügten auch über Schutzschirme, aber es war dennoch absolut nicht ratsam, selbst mit eingeschaltetem Schutzschild mitten in einen Ring aus Sternstaub und Trümmerstückchen zu rasen. Aber sowohl Bayonne wie auch Tyree und ihre Copiloten hatten Emma »Hasardeurin« Kalanis Hang zum Draufgängertum unterschätzt. Sie raste auf die Ringe zu und dachte offenbar nicht im Traum daran, rechtzeitig abzubremsen.
    »Verdammt, Emma, der Jäger ist nicht unverwundbar«, erinnerte sie ihr Co-Pilot Morten Jackville. »Und wir sind es erst recht nicht.«
    »Ich weiß«, antwortete Emma in einem Tonfall, der Jackville wohl beruhigen sollte, aber das Gegenteil erreichte, da sie immer noch mit unverminderter Geschwindigkeit auf die Ringe zuraste.
    »Kalani, ich würde ebenfalls empfehlen, dass Sie die Geschwindigkeit drosseln«, unterstützte Paolo Hoffer auf der STERNENFAUST Jackvilles Ermahnung.
    »Mache ich«,

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