Sternenfaust - 105 - Notlandung auf Rudra VII
ermöglichte.
»Wenn Sie mich fragen, Captain«, meinte er dann, »hat Ensign Jaywant unseren Jäger auf dem siebten Mond entdeckt. Gut gemacht, Ensign!«
Ensign Jaywant konnte seinen Stolz kaum verbergen, als er sich zu Captain Frost umdrehte und auch Jake Austen sah Dana jetzt erwartungsvoll an.
»Es sieht in der Tat so aus. Wie es scheint, ist er auch unversehrt«, meinte sie schließlich. »Ensign Jaywant, übermitteln Sie die Werte auf den Kommandostand der Brücke, die Navigationskonsole und die Flugüberwachung der Jäger, ich denke Commander Santos wird sich nicht nehmen lassen, diese Informationen jetzt umgehend an seine Suchstaffel weiterzuleiten. Ich informiere Admiral Taglieri und Dr. Tregarde.
Ensign, Commander, das war gute Arbeit. Machen Sie weiter so!«
Damit drehte sie sich um und ging. Jake Austen sah hinter ihr her, wie sie gemessenen Schrittes zum Kommandostand hinüberging.
Ensign Jaywant musste ihn zweimal ansprechen, um seine Aufmerksamkeit zurückzugewinnen.
*
»Mr. Hoffer, sorgen Sie dafür, dass Staffel 3 sich als nächstes Rudra XIV vornimmt.«
Commander Santos gab den Befehl an seinen Kollegen in der Flugüberwachung mit ruhiger Stimme. Wer ihn nicht kannte, hätte sicher nicht geglaubt, dass er sich genauso viele Sorgen um Emma Kalani und Morten Jackville machte wie alle hier an Bord der STERNENFAUST III.
Er selbst sprach gerade über sein Mikrofon mit Tyree, dem Staffelführer, als Captain Frost in die Flugüberwachung trat.
»Commander? Sind die Neuigkeiten schon bei Ihnen angekommen?«
Santos nickte kurz und gab noch eine Kursänderung an Tyree weiter. »Ja, Ma’am. Ich habe die wahrscheinlichen Koordinaten des Jägers gerade an Pilot Tyree weitergegeben, er wird versuchen, die Situation auszuloten und neue Daten und Bilder der mutmaßlichen Absturzstelle an die Shuttles weiterzugeben.«
»Hervorragend«, meinte Dana. »Lieutenant Sobritzky wird die STERNENFAUST noch ein Stück näher an Rudra VII heranbringen. Wenn Ihre Jägerstaffel den Fund der Ortung bestätigt hat, kann das Rettungsshuttle losfliegen.«
»Aye, Ma’am«, nickte Santos und wandte sich wieder Hoffer zu.
»Sie finden mich auf der Brücke, Commander.«
*
Puh.
Unwillkürlich wollte sich Morten Jackville mit der Hand über die Stirn wischen, als er merkte, dass er immer noch seinen Raumanzug trug.
Na, dann ist es wohl an der Zeit, das Ding jetzt mal auszuziehen , dachte er und sah sich um. Er hatte es endlich geschafft: Das Notzelt stand, samt der Luftschleuse und machte sogar einen dichten Eindruck. Jedenfalls sagten die Messinstrumente neben der Schleuse genau das. Auch Emma lag jetzt drinnen auf einer provisorischen Liege. Neben ihr stand das Notstromaggregat und sämtliches medizinische Equipment, den Rest des Gepäcks und die Kisten mit dem Proviant hatte er an der Rückwand der Baracke aufgestapelt.
Erschöpft trabte Morten in das Notzelt und ließ sich jetzt auf seiner Pritsche nieder. Er war so unendlich müde, dass er das Gefühl hatte, nie wieder aufstehen zu können. Er entspannte sich für einen Moment – das erste Mal, seit wann eigentlich? Er versuchte nachzurechnen, fand es aber nicht heraus. Es war wohl noch auf der STERNENFAUST gewesen. Das kurze unfreiwillige Nickerchen von vorhin zählte nicht, da es kaum erholend gewirkt hatte.
Als er wieder hochschreckte, sah er nervös auf seine Uhr. War er schon wieder eingeschlafen? Es sah nicht so aus, viel Zeit schien noch nicht vergangen zu sein. Im Zelt sah es noch genauso aus wie vorher. Aber unwichtig, wie lange oder ob er geschlafen hatte, was am wichtigsten war – er fühlte sich schon wieder etwas besser.
Er beschloss, dass es jetzt an der Zeit war, den Helm abzunehmen. Er stand auf, warf noch einen Blick auf die Anzeigen der Instrumente, deren Werte immer noch vertrauensvoll gut aussahen und atmete tief durch.
Jetzt oder nie , dachte er und löste die Dichtung seines Helms. Es zischte leise. Er sog hastig die Luft ein und hielt den Atem an. Dann hob er mit einem Ruck seinen Helm an und legte ihn auf seine Liege. Er holte Luft, als habe er die Befürchtung, sie könnte ihn auf der Stelle husten lassen, doch alles schien ganz normal zu sein.
Morten sog tief einen Schwall Luft ein.
Etwas muffig , dachte er dann grinsend, aber gut. Er nahm noch ein paar tiefe Atemzüge, genoss sein Werk und die Tatsache, dass er endlich wieder frei durchatmen konnte.
Doch jetzt war Emma dran. Er hatte seine Kollegin die ganze
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