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Sternenfaust - 105 - Notlandung auf Rudra VII

Sternenfaust - 105 - Notlandung auf Rudra VII

Titel: Sternenfaust - 105 - Notlandung auf Rudra VII Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Anonymous
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gestellt.«
    Suk korrigierte die Fluglage. Er sah, dass Rossini bei dem Gedanken, dass niemand in den letzten 24 Stunden den Jäger da unten – wenn er es denn war – verlassen hatte, schweigsam geworden war. Das Gespräch mit Brandtner hatte wohl das genaue Gegenteil von dem bewirkt, was es hatte bewirken sollen.
     
    *
     
    Es war nicht einfach gewesen, aber schließlich hatte Morten Jackville es geschafft, seine Kollegin aus dem Raumanzug zu schälen. Die Notunterkunft war dicht und er war jetzt sicher, dass keine Luft in die dünne, nicht atembare Atmosphäre des Mondes entweichen konnte.
    Doch noch immer hatte er nichts gefunden, was auf den Grund von Emmas andauernder Bewusstlosigkeit hindeutete. Auch wenn sie jetzt schon etwas gesünder aussieht , dachte der Pilot nachdenklich, während er auf seine Kollegin herunterstarrte. Ihr Gesicht hat Farbe bekommen.
    Schließlich wurde er wieder so müde, dass er beschloss, nach einer kurzen Mahlzeit aus Nahrungsriegeln eine Runde zu schlafen. Er konnte nichts für Emma tun, er hatte beim Aufstellen des Zelts eine Signalbake draußen vors Zelt gesetzt, die in regelmäßigen Abständen Lichtblitze ausschickte, damit die Rettungsmannschaften sie hier, über sechs Kilometer vom Jäger entfernt, auch finden konnten. Zur Sicherheit hatte er auch eine Funkbake aufgestellt, aber ob die funktionieren würde? Wahrscheinlich nicht, denn nicht mal in seinem Anzug, direkt davor, hatte er das Ding gehört, auch wenn die Anzeigen ganz normal wirkten und darauf hindeuteten, dass die Bake völlig normal funktionierte. Nun, auch wenn die Technik in seinem Anzug zu spinnen schien, wie hieß es so schön? Nie die Hoffnung aufgeben. Wenn uns einer sucht, dann wird er uns entweder mit der Funk- oder mit der Lichtbake finden.
    Falls man überhaupt nach uns sucht! , dachte er noch, während er sich auf der Liege ausstreckte. Doch er kam nicht mehr dazu, den Gedanken weiterzuspinnen, er schlief beinahe sofort ein.
     
    *
     
    Sie sind fremd.
    Sie sind Wenige. Sie können nicht hören, sie können nicht erkennen.
    Sie gehören nicht hierher.
    Sie stören. Doch sie fügen keinen Schmerz zu.
    Was sind sie? Es sind keine Anderen, diese Wenigen hier sind anders. Die Anderen waren sehr lange nicht hier, sie können keine Antwort geben.
    Sie wollten nicht hierher kommen. Sie wollen fort.
    Sie sind einsam.
    Wo kommen sie her? Sie sind unbekannt. Unwissend.
    Doch sie fügen keinen Schmerz zu. Sie müssen nicht vernichtet werden.
    Noch nicht.
    Sie können wieder gehen. Vielleicht. Erst muss in Erfahrung gebracht werden, wer sie sind.
     
    *
     
    Als Morten wieder erwachte, hatte sich nichts geändert. Er sah auf seinen Chronometer: Ganze 5 Stunden hatte er geschlafen.
    Morten streckte sich. Er fühlte sich immer noch wie erschlagen. Er sah hinüber zu Emma. Die lag immer noch genauso da wie zu dem Zeitpunkt, an dem er eingeschlafen war.
    Oder hatte sich nicht doch die Position ihres linken Arms geändert? Hatte der nicht vorhin noch neben ihrem Körper gelegen? Jetzt jedenfalls lag er auf ihrem Bauch. Jetzt fang nicht an zu spinnen , schimpfte er mit sich selbst. Er schnappte sich noch einen Nahrungsriegel, doch als er ihn auspacken wollte, hielt er inne. Eigentlich hatte er noch keinen Hunger. Es war irgendwie Gewohnheit, nach dem Aufstehen etwas zu sich zu nehmen. Er legte den Riegel wieder weg. Wer wusste schon, wie lange sie hier bleiben mussten.
    Doch er konnte nicht länger ruhig bleiben. Er musste irgendetwas tun, anstatt hier zu sitzen und Löcher in die Zeltwand zu starren. Und sich darüber zu wundern, ob Emmas Arm jetzt neben oder auf ihr lag, dachte er genervt.
    Es war seltsam, dachte er weiter, während er sich widerwillig wieder in den Raumanzug zwängte. Eigentlich sollte ich nach dem Schlafen doch bessere Laune haben, aber ich fühle mich fürchterlich. Nicht, dass es mir schlecht geht, aber irgendwie habe ich nicht so recht die Hoffnung, dass man uns sucht.
    Nein, dass man uns findet, korrigierte er sich. Wieso komme ich eigentlich ständig auf den Gedanken, dass man uns nicht sucht? Natürlich suchen die uns. Und um die Wahrscheinlichkeit dafür zu verbessern, werde ich jetzt mit der zweiten Funkbake losziehen und versuchen, einen Ort im Gebirge zu finden, der vielleicht besseren Empfang hat als das Tal.
    Als er in die kleine Luftschleuse trat, kontrollierte er noch einmal die Verschlüsse seines Raumanzugs. Alles in Ordnung. Er hörte das leise Zischen, als die Luft ins Zelt

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