Sternenfaust - 105 - Notlandung auf Rudra VII
können.«
Wieder antwortete Taglieri nicht sofort. Er betrachtete das klassizistische Bild an der gegenüberliegenden Wand, das ein Gemälde von William Hodges zeigte: Die RESOLUTION des Captain James Cook in der Wasserstraße zwischen den beiden neuseeländischen Inseln auf der Erde. Taglieri gefiel die Darstellung der wilden Natur, in der das Segelschiff, auf dem Captain Cook seine dritte Südseereise vor knapp 500 Jahren kommandiert hatte, wie ein Spielzeug der gewaltigen Wellen wirkte.
So wie er jetzt musste sich die RESOLUTION 1777 gefühlt haben.
»Nun gut«, sagte er schließlich. »Ich bin sehr neugierig, was Sie mir auf Ganymed zu sagen haben, Alex!«
Bidlo lächelte. »So klingt das doch schon besser, Vince. Auch wenn nicht ich auf Sie warten werde, sondern Suzanne Gernet. Guten Flug nach Sol, Vince. Kommen Sie heil an. Karalon, Ende.«
Taglieri lächelte noch einmal und schaltete dann die Verbindung ebenfalls ab. Doch dann verschwand das Lächeln auf seinem Gesicht. Dies alles jetzt Captain Frost klarzumachen, würde nicht einfach sein …
*
Gefangen.
Getrennt.
Hier sind mehr als die Vielen.
Es ist hell. Zu hell. Trennung. Verwirrung. Schmerz. Verlassensein.
Einsamkeit.
Die Wenigen waren schon nicht gut, aber sie waren Gewohnheit. Hier sind so viele, dass nur noch Verwirrung herrscht. Verwirrung der Gedanken, Verwirrung des Lebens.
Die Vielen sind anders, aber sie sind nicht die Anderen. Die Anderen sind fort, sie hören nicht auf das Rufen.
Einsamkeit. Schmerz.
Das wenige, was noch da ist von der Gemeinschaft, muss zusammenbleiben. Keine Trennung mehr.
Zorn.
Zorn verdrängt die Angst.
Zorn verdrängt die Einsamkeit und den Schmerz.
Keine Trennung mehr, das kann nicht zugelassen werden.
Hier sind keine Freunde.
ENDE
Die Monde der Großen Planeten
von James Halske
Der Rückruf der STERNENFAUST nach Ganymed schockt nicht nur Admiral Vince Taglieri – auch der Rest der Mannschaft ist nicht begeistert. Doch wenn die Besatzung der STERNENFAUST gedacht hat, das heimatliche Sonnensystem halte keine Abenteuer für sie bereit, dann wird sie schon bald eines Besseren belehrt.
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