Sternenfaust - 110 - Die Fünfte Kolonne
Anstalten, sich das Wissen um die Transmitter ohne Renshorrs Zustimmung anzueignen. Deshalb hatte sich der Starr entgegen seiner anfänglichen Vermutung doch recht schnell an die Zusammenarbeit mit Vendaar Telak und seinem Team gewöhnt, besonders nachdem er festgestellt hatte, dass der tatsächlich überaus kompetent war.
»Das Hauptproblem ist die Energiemenge, die nötig ist, um den Transmitter zu betreiben«, sagte er gerade, während er sich mit Renshorr und dem Rest des Teams darüber beriet, was man wohl tun müsste, um die Transmitter leistungsfähiger zu machen – und vor allem größer.
Das Endziel war, in nicht allzu ferner Zukunft die Leistung der vorhandenen Transmitter zu erhöhen, um durch ihre Tore ein bisschen mehr schicken zu können als nur Gegenstände und Lebewesen, die nicht größer waren als zum Beispiel J’ebeem oder Menschen. Und natürlich sollten irgendwann auch Transmitter im Weltraum gebaut werden, die in der Lage waren, ganze Raumschiffe zu transportieren.
»Sobald wir einen Weg finden, die Energiemenge zu erhöhen«, fuhr Telak fort, »müsste der Transmitter in der Lage sein, auch größere Gegenstände zu transportieren.«
»Natürlich«, zischte Renshorr und sah seine Ansicht über die Arroganz der J’ebeem in diesem Moment bestätigt. »Aber was glauben Sie, woran wir hier die ganze Zeit geforscht haben?«
Vendaar Telak schien davon nicht im Mindesten beeindruckt zu sein. »Ich meinte diese Feststellung auch nicht als Hinweis auf das, was Sie tun sollten , Renshorr, sondern als Resümee dessen, was Sie bereits tun«, erklärte er ruhig. »Darf ich fragen, wie weit Sie mit der Analyse der Energiequelle gekommen sind? Denn sobald wir die entschlüsselt haben, haben wir zumindest schon mal einen Anhaltspunkt, was wir tun könnten, um sie ergiebiger zu machen und eventuell die Generatoren in größerem Maßstab nachbauen zu können.«
Renshorr kam nicht mehr dazu, ihm zu antworten, denn in diesem Moment gellten Alarmsirenen durch die Forschungsstation. »Unbekanntes Schiff im Orbit« , meldete die automatische Ansage, und auf einem Bildschirm erschien dessen Bild. Es handelte sich um ein großes Schiff mit einer kristallinen Außenhaut. Die Bauart war unbekannt.
Im ersten Moment erfasste sowohl die Starr wie auch die J’ebeem die Furcht, dass es sich um ein Schiff der Dronte handeln könnte. Doch nach den Informationen der Solaren Welten waren die Dronte Geschichte – das hatten die Starr nicht zuletzt an den verschiedenen Transmitterstationen in Transalpha gesehen. Die nächste Durchsage bestätigte das: » Identifikation erfolgt: Wahrscheinlichkeit, dass es sich um Basiru-Aluun handelt: 60 Prozent. «
Gleich darauf ertönte eine Stimme, die zwar nicht akustisch hörbar war, aber doch von jedem Starr und jedem J’ebeem auf Varator vernommen wurde, und zwar von jedem in seiner Muttersprache.
»Wir sind gekommen, euch Einhalt zu gebieten« , sagte die Stimme. »Das Abkommen der Starr mit den Dronte über die Benutzung der Transmitter wird hiermit widerrufen. Wir sind die Hüter der Hinterlassenschaft der Erhabenen. Wir sind nicht einverstanden.«
Renshorr war für einen Moment verwirrt. »Mit welcher Begründung?«, verlangte er schließlich zu wissen und spürte Empörung in sich aufsteigen. Was wussten die Basiru-Aluun denn schon – die Dronte waren seinem Volk etwas schuldig gewesen. »Das Abkommen sichert uns die uneingeschränkte Nutzung der Transmitter zu, und wir werden unser Recht nicht aufgeben!«
»Ihr betreibt Forschungen, die wir untersagen müssen« , erklärte die Stimme.
»Sagt wer?«, knurrte Telak ungehalten. »Eine Horde von Basiru-Aluun, die sich anmaßen zu bestimmen, dass nur sie allein über eine überragende Technik verfügen dürfen?«
»Die Transmitter und ihre Technik sind ausschließlich dazu bestimmt, dem Wissen und dem Leben zu dienen« , erläuterte der Basiru-Aluun bestimmt und ließ nicht erkennen, ob er Telaks Einwand gehört hatte, was aber mit großer Wahrscheinlichkeit der Fall war. »Doch wer Dinge zerbricht, um ihren Sinn zu erforschen, der hat den Pfad der Weisheit verlassen. Wir bewachen das, was die Erhabenen hinterlassen haben. Wenn der Weg, den sie gingen, nicht eingehalten wird, können wir das nicht gut heißen. Diejenigen, die dem Leben nicht dienen, müssen aufgehalten werden.«
»Was immer das auch heißen soll«, murmelte Telak und schien nicht im Geringsten vom Auftauchen der mächtigen Wesen und ihrer Forderung
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