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Sternenfaust - 110 - Die Fünfte Kolonne

Sternenfaust - 110 - Die Fünfte Kolonne

Titel: Sternenfaust - 110 - Die Fünfte Kolonne Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Anonymous
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wurde, sodass er nirgends unbemerkt herumschleichen konnte. Er musste sich also etwas einfallen lassen. Allerdings konnte er aus den Protokollen, die ihm ungehindert zugänglich waren, ein paar für die GalAb wichtige Dinge erfahren. Hinter einigen der jüngsten Ereignisse in den Solaren Welten steckte – wie nicht anders zu erwarten gewesen war – der Temuran, speziell seine J’eberde-Agenten.
    So war einer von ihnen – Agent A 374-E, eingesetzt im Star Corps Hauptquartier auf Ganymed – für das Attentat verantwortlich, das beim ersten und vielleicht auch einzigen Staatsbesuch des Raisa von Kridania auf ihn verübt worden war. Kenas erfuhr auch den Zweck dieses Manövers, das keineswegs zum Ziel hatte, den Raisa zu töten. Durch den Anschein , dass er getötet werden sollte, wollte man nur genug Zwietracht zwischen Kridan und J’erde säen, dass die Solaren Welten gezwungen wären, sich hauptsächlich in diese Richtung zu orientieren und Zugeständnisse zu machen.
    Die hätten natürlich so ausgesehen, dass die Solaren Welten ihre Forschungen mit der Technik der Toten Götter hätten zurückschrauben müssen, um die Kridan halbwegs zu besänftigen. Immerhin hatten die schon lange gegen die Verwendung dieser Technik protestiert. Doch offenbar war der Raisa – oder zumindest seine engsten Berater – besonnen genug, erst die Ergebnisse der Untersuchung des Vorfalls abzuwarten, ehe er einen derartigen Schritt unternahm. Und da letztendlich nicht bewiesen werden konnte, dass tatsächlich J’erde hinter dem Attentat steckten und nicht eine traditionalistische Kridan-Fraktion, beließ es der junge Raisa beim Status Quo.
    Das wird die Solaren Welten interessieren! Soweit ich weiß, raten die Sicherheitsbehörden auf dem Ganymed bis heute, wer hinter der Kameradrohne dieses unbekannten Senders stecken mag , dachte Kenas. Und so wie es aussieht, ist das Attentat auf den Raisa, so schlimm es ist, nur ein Teil dessen, was hier geplant wird.
    Auch wenn der Bericht über den Vorfall auch eine Fußnote enthielt, dass Agent A 374-E enttarnt worden war und pflichtgemäß Selbstmord begangen hatte, bevor man ihn verhören konnte – es war nicht anzunehmen, dass es für ihn nicht ein paar Ersatzmänner im Hintergrund gab.
    Kenas fand auch Beweise dafür, dass die J’ebeem die STERNENFAUST III mit gefälschten Daten nach Transalpha in einen Hinterhalt gelockt hatten. Auch an dieser Aktion war ein J’eberde indirekt beteiligt, der als Techniker auf der STERNENFAUST Dienst tat und dafür hatte sorgen sollen, dass das Schiff dort irgendwo durch einen »technischen Defekt« zerstört wurde. Der Angriff aus dem Hinterhalt war Plan B gewesen für den schließlich eingetretenen Fall, dass der Agent das nicht geschafft hätte. Seinem Bericht nach zu urteilen, war er an den Künsten der Cheftechnikerin der STERNENFAUST gescheitert, die das Schiff jedes Mal wieder vor der Katastrophe bewahrt hatte.
    Die Mannschaft der STERNENFAUST wird ein weiteres Mal überprüft werden müssen , dachte Kenas grimmig. Ob sich das Star Corps das so vorgestellt hatte?
    Und alles diente nur dem »großen Ziel«, dem Reich von Ebeem seine frühere Vormachtstellung zurückzubringen. Wofür der Temuran – wie gewöhnlich – rücksichtslos über Leichen ging.
    Paitar Kenas wurde sich durch die Einsicht in diese Berichte bewusst, dass das »Projekt J’eberde« nicht weiter bestehen bleiben durfte. Die Gefahr, die diese nahezu nicht zu enttarnenden Agenten für die Solaren Welten darstellten, war einfach zu groß. Er war schließlich lange genug beim Temuran, um zu wissen, dass es der Geheimdienst und sicherlich auch irgendwann die Regierung nicht mehr nur dabei beließen, sich durch sie ihre Vormachtstellung zurückzuerobern. Sobald sie genug J’eberde besaßen, würden sie die einsetzen, um die Politik der Solaren Welten zugunsten Ebeems zu steuern. Und das konnte nur in einer Katastrophe der einen oder anderen Art enden.
    Nachdem er mit seinen Überlegungen so weit gekommen war, stand für Kenas fest, dass das »Projekt J’eberde« unter allen Umständen aufgehalten werden musste. Und dazu gab es nur eine einzige Möglichkeit: Station H98 musste vernichtet werden, und zwar mit jedem einzelnen J’eberde, der sich darin befand, ganz gleich wie jung oder alt er war.
    Für einen Moment verursachte ihm die Konsequenz dessen Übelkeit, denn sie machte ihn, Paitar Kenas zu einem Massenmörder, der sein Volk nicht nur verriet, sondern Mit-J’ebeem

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