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Sternenfaust - 111 - Die Stimmen der Götter

Sternenfaust - 111 - Die Stimmen der Götter

Titel: Sternenfaust - 111 - Die Stimmen der Götter Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Anonymous
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laut.
    »Ihr habt den Raisa vernommen! Es wird vorerst keinen Krieg geben! Die Predigten für heute sind beendet! Wenn ihr etwas tun wollt, so betet für den Gesundheitszustand von Saha-Fera! Auf dass der Herr sie nicht von uns rufe!«
    Der Prediger verließ aufrecht das Ferka-Brett. Er tat es betont langsam. Der Raisa folgte ihm. Er kämpfte die Aufregung nieder. Stolz verließen sie den Tempel, eng umgeben von der persönlichen Leibgarde des Raisa. Dabei versuchten immer wieder einzelne Kridan zu ihnen vorzudringen. Sie brüllten und klackerten, forderten den heiligen Krieg und die Anwesenheit des Orakels, als hätte Satren-Nor nichts gesagt. Der Raisa bekam bohrende Nackenschmerzen. Die lauten Töne in seinen Ohren ließen die empfindliche Hals-Muskulatur verspannen. Es war ein Gang durch die Hölle. Das Volk ließ sich nicht beruhigen. Nur mit Hilfe der Wachen entkamen sie unbeschadet. Waren all das nicht Zeichen? Göttliche Wegweiser? War er vielleicht verblendet? Hatte das Volk recht und er lag falsch?
    Gott, was soll ich nur tun?
     
    *
     
    Im Palast des Friedens
     
    Wanda ging in den Palastkorridoren nervös auf und ab. Sie hatte in den Medien Bilder gesehen, die sie mehr als beunruhigten. Seit der abgesagten Predigt von Saha-Fera gingen die sonderbarsten Dinge in der Stadt vor. Die Kridan trafen sich trotz des heißen Wetters überall in den Straßen und redeten. Immer wieder sah man Grüppchen, die Hassreden auf die Solaren Welten hielten oder einzelne Kridan, die den Raisa aufforderten den heiligen Krieg wieder aufzunehmen. Die Botschafterin ging davon aus, dass der Chef des Nachrichtensenders selbst ein Anhänger des Krieges war und die Lage nur einseitig zeigte. Dennoch hatte ihr der Bericht ein Mal mehr verdeutlicht, dass das Feuer Kridanias brannte.
    Leider hatten ihr bisher weder die galaktische Abwehr, noch Dana Frost sagen können, ob sie herausfinden konnten, was die Lichter im Tempel bedeuteten. Sie musste sich gedulden. Genau das fiel ihr schwer. Zeit! Ich verliere wertvolle Zeit!
    Wie ein gefangenes Raubtier tigerte sie an Vitrinen und Heiligenbildern vorbei. Sie nahm einen neuen Gang und bog gedankenverloren nach links ab, in den Bereich, der für sie eigentlich tabu war. Der Grenzübergang war durch die Färbung des Bodens gekennzeichnet, doch Wanda nahm das hoheitliche Muster des Raisa zu ihren Füßen in dem Moment nicht wahr. Ihre Gedanken waren weit fort. Erst, als sie eine Stimme hörte, blieb sie stehen und sah sich verwundert um.
    »Es tut mir leid, Saha-Fera, aber … Ich muss dir etwas mitteilen. Setz dich bitte …«
    Wanda ging neugierig näher und erkannte erst an der Tür, dass dort der Raisa sprach! Sie war in die Zimmerfluchten des Raisa geraten und blickte neugierig in einen Raum in dem der Raisa, Kiri-Tan, Saha-Fera und Sun-Tarin standen. Das Orakel setzte sich langsam auf den Wunsch des Raisa hin.
    Sun-Tarin blickte zu Wanda hinüber und machte eine leicht wegstoßende Geste mit der Handkralle.
    Wanda zog sich ein Stück zurück. Er hat mich gesehen! Ich sollte zusehen, dass ich von hier verschwinde!
    Sie wollte sich schon umdrehen, doch die Dringlichkeit in der Stimme des Raisa hielt sie fest. Ihre Neugierde siegte. Sie zog sich ein Stück zurück, blieb aber so stehen, dass sie durch die geöffnete Tür gerade noch hören konnte, was gesprochen wurde.
    »Saha-Fera«, setzte der Raisa mitfühlend an. »Eben erreichte mich eine Nachricht deines Tempels auf Far-Gen. Ich muss dir leider mitteilen, dass die letzten zwei Novizinnen vor wenigen Stunden gestorben sind. Damit sind alle vier von uns gegangen.«
    Saha-Fera stieß einen krächzenden Laut der Wehklage aus.
    Alle Vier? Ach ja, richtig. Wanda erinnerte sich an den Bericht. Es waren vier Novizinnen gewesen. Und alle mussten sterben. Warum? Wanda kam ein Verdacht. Konnte es sein … Sie hielt inne. Es war möglich und es würde alles zusammenpassen. Das Bild vervollständigte sich. Aber dafür brauche ich Beweise!
    Aufgeregt kam sie näher heran.
    Saha-Feras Stimme erklang zittrig, aber gefasst. »Ich … ich vertraue auf Gott.«
    »Schwester, es ist wichtig, dass du dich jetzt schonst!« Die Stimme von Kiri-Tan.
    »Nein, Kiri-Tan. Ich werde morgen im Tempel sein. Gott ruft nach mir und ich werde folgen.«
    Der Raisa sprach zögerlich. »Saha-Fera … Es könnte sein, dass eine höhere Macht dich beeinflusst, aber vielleicht ist sie nicht ganz so hoch, wie wir dachten. Vielleicht ist es nicht Gott …«
    »Ich habe Eure

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