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Sternenfaust - 111 - Die Stimmen der Götter

Sternenfaust - 111 - Die Stimmen der Götter

Titel: Sternenfaust - 111 - Die Stimmen der Götter Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Anonymous
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Theorien diesbezüglich bereits gehört, Raisa. Ich bin mir sicher, Euer Heiligkeit, dass diese Stimme von einem Diener Gottes kommt. Sollte es anders sein, so liefert mir einen Beweis. Ich bin nur eine Eierlegerin. Ich maße mir nicht an, unfehlbar zu sein, doch ich muss auf das hören, was meine Nieren mir sagen.«
    »Ich verstehe dich, Saha-Fera.« Der Raisa krächzte unglücklich. »Ich mache mir dennoch Sorgen um dich und das Reich.«
    »Es kommt, was kommen muss. Und wenn der Eine meinen Tod fordert, so werde ich stolz gehen. Vielleicht gingen meine Freundinnen nur, weil sie die Schönheit Gottes in der Ewigkeit suchten. Manchmal sehne auch ich mich, diesem Ruf zu folgen.«
    »Saha-Fera …« Der Raisa zögerte. »Du wirst morgen nicht im Tempel sein. Ich verbiete es dir für die Spanne von fünf Tagen. Erhole dich. Weder Gott noch ich wollen dich tot sehen.«
    »Euer Heiligkeit …«
    »Das ist mein letztes Wort. Und nun geh bitte in dein Gemach und ruh dich aus.«
    Wanda hörte eine krächzende Antwort der Zustimmung. Sie wartete nicht länger, sondern hastete in ihr eigenes Gemach zurück. Fast hätte sie den Rückweg nicht gefunden. Sie irrte durch das Labyrinth aus Gängen und Korridoren und brauchte lange, ehe sie sich zurechtfand. Trotzdem war sie war überrascht, als sie die Tür öffnete, und Sun-Tarin sich bereits im Raum befand.
    Es muss einen wesentlich schnelleren Weg geben , dachte sie resignierend.
    »Wanda.« Der Kridan machte eine ungeduldige Geste. »Spioniere bitte nicht in Bereichen, in denen du es nicht darfst! Der Raisa vertraut dir. Verspiel dir das nicht leichtfertig!«
    »Ich habe mich verirrt«, meinte Wanda reumütig.
    Sun-Tarin sah sie durchdringend an. »Also gut.« Er schien nicht weiter auf das Thema eingehen zu wollen. »Hast du die Berichte der Mediennetze gesehen?«
    »Ja.«
    »Die Lage ist sehr ernst. Ich würde dir und dem Ratsmitglied vorschlagen, das kridanische Reich besser sofort zu verlassen. Ihr habt uns gesagt, was ihr zu sagen hattet. Eine Aussage des Orakels wurde durch euch als falsch erkannt. Mehr könnt ihr nicht ausrichten. Die Lage spitzt sich zu und bald kann niemand mehr für eure Sicherheit garantieren.«
    »Meine Aufenthaltsgenehmigung dauert noch fünf Tage. Warum sollte ich kürzer hier sein, als ich benötige hierher zu fliegen?«, versuchte Wanda zu scherzen. Sie hatte vergessen, dass Kridan nicht viel für Witze und Ironie übrig hatten.
    Sun-Tarin ging auf sie zu und umschloss ihre Schultern mit den Krallenhänden. »Geh, Wanda! Ich habe bereits Tanjaj-Verstärkung aus dem Umland angefordert, weil ich Kass-Feor nicht vertraue. Er hat die Wachen hier fest in seinen Klauen. Die Stadt kocht. Die Gefühle werden sich entladen. Schon bald werden siebenhundert Tanjaj hier sein, die dem Raisa treu ergeben sind. Aber selbst das genügt vielleicht nicht. Wenn der Sturm losbricht – und das kann bald sein – dann will ich dich in Sicherheit wissen.«
    »Wenn die Kridan gegen die Menschen in den Krieg ziehen, bin ich auch in den Solaren Welten nicht sicher.«
    »Du bist stur wie eh und je!«
    »Ich mache meinen Job. Ich bin Botschafterin. Mach du deinen. Beschütze deinen Schüler.«
    Sun-Tarin ließ sie los und wandte sich ab. »Also schön. Wie du willst. Bleib. Aber keine verbotenen Ausflüge mehr in tabuisierte Bereiche! Sonst muss ich es melden.«
    »Ich werde mich zurückhalten. – Hat Kassil-Nur schon etwas bei der Durchsuchung des Tempelnebenraums gefunden?«, wechselte Wanda das Thema. Sie suchte nach Bestätigung für ihre These. Nach Bestätigung für den Verdacht, der sich ihr aufdrängte, seit sie das Gespräch des Raisa mit Saha-Fera belauscht hatte.
    »Nein. Allerdings …«
    »Was?«
    »Es gibt eine seltsame Lichterscheinung bei allen Predigten Saha-Feras. Sie wurde an der Decke des Tempels gefilmt, in der Nähe des oberen Umlaufs. Kassil-Nur versucht noch, aus den Aufnahmen mehr herauszuholen. Sie sind … sonderbar. Als ob jemand nicht wollte, dass man ihn sieht …«
    »Dann ist es Manipulation!«
    »Das können wir erst publik machen, wenn es hieb- und stichfest ist«, erklärte der Kridan knapp. »Am besten wäre es, die Schuldigen zu präsentieren. Das kridanische Volk liebt Schuldige. Ich hoffe, wir wissen bald genaueres und lösen dieses Rätsel.«
    »Bitte. Und ich bleibe hier, bis es soweit ist!« Wanda wies dem ehemaligen Tanjaj die Tür. So leicht würde sie nicht aufgeben. »Und jetzt lass mich allein. Ich muss

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