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Sternenfaust - 115 - Der Feind im Verborgenen

Sternenfaust - 115 - Der Feind im Verborgenen

Titel: Sternenfaust - 115 - Der Feind im Verborgenen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Anonymous
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zum Star Corps gegangen, um die bestmögliche Ausbildung in diesem Bereich – Funktechnik – zu bekommen, die man kriegen konnte. Aber sich in die Schlacht stürzen, auf einem Schiff an vorderster Front mitmischen, nur weil man die Fähigkeiten dazu besaß? Sich den fliegenden Untersatz unterm Hintern wegschießen lassen? Nein, danke, bitte ohne Thor Candy.
    Seine Ambitionslosigkeit hatte ihm diesen Posten hier eingebracht: Techniker auf LUNAR LANDSCAPE II.
    Unter Angehörigen der Raumstreitkräfte galt der Dienst auf dieser Station als so etwas wie eine Strafversetzung für Leute, die sich ganz besonders dumm benommen hatten oder auffällig faul gewesen waren. Zu den letzteren konnte man ihn dann wohl zählen.
    Selbstgenügsam, wie er war, hielt er das Bergstrom-Funkgerät in Schuss, und alles, was sonst noch so gewartet werden musste oder kaputt ging. In seinem Büro, oder besser, in seiner kleinen Werkstatt, fühlte er sich zuhause, und wenn ihm langweilig war, so wie jetzt, erfand er nutzlose technische Geräte aus Elektroschrott oder benutze mehrere alte Platinen und ähnliches, um daraus wieder etwas zu machen, das man möglicherweise irgendwann noch einmal gebrauchen konnte.
    Thor Candys Schicht dauerte noch etwa zwei Stunden, als er sich gerade an dem Automaten auf den Gang den achten Koffeindrink an diesen Nachmittag gezogen und zurück an seinen Platz begeben hatte. Man hatte ihm routinemäßig die Aufsicht über die Nahraumüberwachung übertragen. Dazu musste er nicht in der Zentrale der Station sein. Man hatte ihm sämtliche Datenfeeds auf die Monitore seines Raumes hier gelegt. Die Konsolen in den Büros waren genormt und solange er alle Kommandocodes besaß, konnte er alles auch von hier aus regeln.
    Und nebenbei weiterbasteln.
    Fähnrich Thor Candy leerte sein Getränk in einem Zug und wollte gerade wieder zu seinem Multifunktionsschraubendreher greifen, als ein hässlicher Warnton erklang. Candy fuhr herum. In den sechs Jahren, die er nun schon auf dieser Station lebte, war es nie zu irgendeinem Zwischenfall gekommen, der dieses Geräusch gerechtfertigt hätte. Nichts desto trotz wusste Thor, was es bedeutete.
    Es war das Radar für den Nahbereich des irdischen Mondes. Es sollte immer dann aufpiepen, wenn ein nicht registriertes Raumschiff in den Scan-Bereich einflog oder sich dort aufhielt.
    Der Haken an der Sache war, dass das natürlich nie vorkam. Im Sol-System verkehrten zwischen Erde und Mond hauptsächlich unterlichtschnelle Raumboote und Fähren, die Menschen und Material transportierten. Alle diese Flüge waren registriert und wurden zentral in einem entsprechenden Datensatz erfasst, der auch minütlich per Datenstrom an LUNAR LANDSCAPE II ging.
    Flog einmal ein außerirdisches Schiff durch den Erfassungsbereich, dann war es vorher von der Zentrale auf der Erde angemeldet worden und löste ebenfalls keinen Alarm aus. Meteoriten und ähnliches konnten es auch nicht sein, die wurden vorher von den Raumforts zerstört. Was, bei allen Sternenteufeln, war jetzt also los?
    Achtlos zerknüllte Thor den Becher und warf ihn auf den Stapel mit den anderen. Mit einem ungehaltenen Knurren tippte der Mann ein paar Befehle in seine Konsole ein und holte sich die Daten auf den Schirm, die das hässliche Geräusch verursacht hatten. Seine Augen flogen über die Zahlenkolonnen und Zeitpunkte zu denen die Routine-Scans durchgeführt worden waren.
    Nichts Besonderes zu erkennen.
    Aber da, in der vorletzten Reihe, leuchtete in rot eine besondere Meldung auf.
    Unbekanntes Schiff 0,031 AE entfernt materialisiert. Position liegt im Ortungsschatten sämtlicher anderer innersystemlicher Einheiten und Scanner.
    Thor rieb sich die Augen und las noch einmal die Meldung. Stand da wirklich »materialisiert«? Wer war denn so wagemutig, um nicht zu sagen bescheuert , sich so nah am Mond der Erde aus dem Zwischenraum fallen zu lassen? Bestimmt kein Schiff der Solaren Welten. Die wussten samt und sonders, dass ein solches Manöver, bei einem Bergstromaustritt bei ca. 0,5 LG oder mehr, äußerst riskant war. Die Gefahr einer Kollision mit dem Himmelskörper wäre viel zu hoch.
    »Mal sehen, ob wir die empfangenen Daten mit der auf den Servern der Station gespeicherten Star Corps-Datenbank abgleichen können«, murmelte er, während er die optische Erfassung auf die angegebenen Koordinaten richtete. Ein Countdown zählte herunter, bis sich sämtliche hoch auflösende Kameras entsprechend ausgerichtet und scharf gestellt

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