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Sternenfaust - 115 - Der Feind im Verborgenen

Sternenfaust - 115 - Der Feind im Verborgenen

Titel: Sternenfaust - 115 - Der Feind im Verborgenen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Anonymous
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schon vorne auf mich!
    »Bis morgen dann!«, grüßte sie im Hinausgehen noch einmal ins Labor. Noch während sich die Schleuse hinter ihr schloss, hatte sie schon den Laborkittel abgestreift und eilte zur Umkleide.
     
    Polina warf den benutzten Kittel und den Rest ihrer Arbeitskleidung in den Wandschacht, der hinunter in die einrichtungseigene Waschküche führte. Verunreinigungen in der Kleidung konnten dazu führen, dass in den Labors benutzte Chemikalien und Geräte durch Beschmutzung unbrauchbar oder Ergebnisse verfälscht wurden, deswegen wurde die gesamte Kleidung des Personals täglich gewechselt.
    Nur in Unterwäsche eilte sie zu ihrem Spind, um sich in ihre Straßenkleidung zu werfen. Heute hatte sie sich für eine elegante Kombination aus einer schwarzen Stoffhose mit einem weit geschnittenen, bunten Oberteil entschieden. Schließlich wollte sie niedlich, aber doch nicht zu mädchenhaft wirken, wenn sie sich wieder mit Jason traf.
    Er ist wirklich genau mein Typ! , schwärmte sie, während sie in ihre Kleider schlüpfte. Sie mochte sein markantes Gesicht, fand die rasierte Glatze äußerst männlich und auch sonst entsprach er optisch schon dem Optimum dessen, was einem Großteil der weiblichen Bevölkerung sicher gut gefallen hätte.
    Und so jemanden treffe ich gleich am Anfang meines Aufenthalts hier. Vielleicht ist es hier ja doch nicht so schrecklich einsam, wie ich gedacht hatte …
    Zunächst hatte Polina nicht gewusst, ob es ihr hier in Kapstadt gefallen würde. So gerne sie auch ihre Aufgabe hier wahrnahm und bei den Forschungen helfen wollte, so sehr vermisste sie auch ihre Freunde und Mitadepten von der Akademie.
    Aber so ist das nun mal , dachte sie. Mit der Entscheidung fürs Star Corps trifft man auch oft die Entscheidung, Versetzungen anstandslos hinnehmen zu müssen. Zumindest am Beginn der persönlichen Laufbahn.
    Um sich mit der Stadt an sich und der Umgebung des Star Corps-Gebäudes im Speziellen vertraut zu machen, hatte die 27-Jährige zunächst die Sachen unter die Lupe genommen, die auch Touristen anzogen. So war sie gestern in der Township-Anlage gelandet und hatte diesen wirklich leckeren Typen an Land gezogen. Als hätte er ihre Gedanken erraten, war er auf ihre Flirtversuche eingestiegen, und der Abend in dem kleinen Restaurant war wirklich nett gewesen.
    Natürlich hatte sie ihm nicht erzählen können, woran sie hier arbeiteten. Das unterlag der strengsten Geheimhaltung, und wenn man ehrlich war, ging es ihn erst einmal auch überhaupt nichts an. Allerdings konnte sie sich unter dem, was er so machte, auch nicht wirklich etwas vorstellen. Möglicherweise steckt er in einer ähnlichen Situation , dachte sie. Heutzutage halten ja die meisten Menschen Arbeits- und Privatleben strikt getrennt. Das ist manchmal auch ganz gut so.
    Sie stellte sich vor, wie es wäre, mit jemanden vom Star Corps hier aus der Einrichtung zusammen zu sein. Abgesehen davon, dass solche Beziehungen zwar nicht gerne gesehen wurden, aber ziemlich oft einfach zustande kamen, war der Gedanke Polina irgendwie unangenehm. Aber das ist kein Gedanke, den ich jetzt weiter verfolgen muss. Wenn es mit Jason tatsächlich was werden sollte … Er ist ja nicht beim Corps!
    Polina Stokke schloss ihren Spind ab und warf einen kurzen Blick in den Ganzkörperspiegel des Umkleideraums. Ja, der Dress saß perfekt. So konnte sie ihrem neuen Schwarm gegenübertreten, ohne sich unangenehm fühlen zu müssen. Bis auf dieses leichte Kribben in der Bauchgegend vielleicht …
    Voller Vorfreude eilte sie durch die Gänge zur Empfangshalle.
    Schon von weitem sah sie Jason, wie er ungeduldig bei einer Sitzgruppe auf und ab wanderte.
    Er kann es schon gar nicht mehr erwarten, mich wiederzusehen! , freute sich Polina. Doch als sie an den jungen Mann herantrat, bemerkte sie, dass etwas nicht stimmte. Wieso sah Jason sie nicht an? Hatte er überhaupt wahrgenommen, dass sie in der Nähe war?
    »Jason?«, fragte sie vorsichtig und streckte ihre Hand nach dem weiter in Gedanken versunkenen McVellor aus. Als ihre Fingerkuppen ihn am Oberarm streiften, fuhr er herum und blickte sie aus entsetzten Augen an.
    Dann seufzte er vernehmlich und sein schweißnasses Gesicht entspannte sich sichtlich. »Ach so, Sie sind es nur …«
    Polina sah eine wartende Frau langsam von einem Sofa aufstehen, Jason missbilligend musternd. Sie hatte ein Datenpad in der Brusttasche ihrer Uniform stecken und trat an Polina heran. »Kümmern Sie sich um Ihren Freund.

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