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Sternenfaust - 116 - Traumkämpfer

Sternenfaust - 116 - Traumkämpfer

Titel: Sternenfaust - 116 - Traumkämpfer Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Anonymous
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konnte, sicher nicht mehr als 20.
    Brenner war ein exzellenter Marine gewesen, bevor er Offizier beim Star Corps geworden war. Er hatte alle Lehrgänge mit Auszeichnung bestanden und hatte schließlich, es war im Jahre 2239 gewesen, bei der Schlacht von Trident gegen die Kridan, auf der ENDEAVOUR, Captain Taglieri als erster Offizier zur Seite gestanden. Überhaupt hatte er Taglieri eine Menge zu verdanken. Dieser hatte ihn für das Kommando auf der STARLIGHT empfohlen, obwohl – wie Brenner später erfahren hatte – der Ratsvorsitzende Jasper Mitchell gegen die Nominierung gewesen war. Taglieri hatte sich durchgesetzt. Brenner kannte seine eigene Personalakte und die Einschätzung anderer: Er galt als aufrecht, entschlossen und wurde von seinen Untergebenen respektiert.
    Und doch gab es ein Problem, von dem nur sein Arzt wusste. Eine schwere Stoffwechselstörung, das Conn-Syndrom, das Kaliummangel nach sich ziehen konnte. Nur die Einnahme regelmäßiger Medikamente bewahrte ihn vor muskulären Schwächen, Krämpfen und Herzrhythmusstörungen.
    Es hatte lange gebraucht, bis man diese Krämpfe, diese Muskelschwächen, als das erkannt hatte, was sie waren: ein einfaches Leiden, das man dank der Medizin des 23. Jahrhunderts mit einer kleinen Pille abends und morgens beinahe auslöschen konnte.
    Pillen, die er – natürlich – nicht mit an Bord der STARLIGHT gebracht hatte.
    Ein Kontrollpaneel neben ihm blinkte auf. Die Werte waren eindeutig. Die STARLIGHT erwachte zum Leben.
    Brenner wischte sich mit der Handfläche über die Augen, blinzelte die Erinnerungen weg und konzentrierte sich auf das, was vor ihm lag.
    Er musste dringend wieder Kontakt mit der STERNENFAUST, mit Taglieri, aufnehmen.
    Und er musste dafür sorgen, dass die STARLIGHT die Werft nicht verließ.
     
    *
     
    »David«, verfiel Dana in einen bittenden Ton. »Wir alle haben viel erlebt. Stellen Sie sich vor, ich wurde auf meinem alten Schiff in eine andere Dimension gezogen! Kaum jemand auf der STERNENFAUST II hat das überlebt. Ich habe so viele Tote gesehen, so viele … schon damals, als wir noch den HD-Raum noch X-Raum genannt haben. Oft befanden wir uns an der Front, eine Raumschlacht folgte auf die nächste. Und fast immer gab es Tote. Auf beiden Seiten. Aber Tod ist Tod, egal wen es trifft, und er ist immer furchtbar! Besonders dann, wenn es Leute trifft, die man kennt … und mochte.« Yngvar … Van Deyk … Sie schluckte und wartete darauf, welche Worte nun kommen würden.
    »Falls Taglieri jetzt einen Raumminenteppich auslegt und falls die Bombe auf der STERNENFAUST dann nicht hochgeht, werden auf der STARLIGHT erneut Menschen sterben. Noch immer wissen wir nicht, wer dort drüben ist. Freunde von uns? Bekannte? Wir glauben nicht, dass die Terroristen die einzigen sind, die dort sind. Aber ich will keine Toten mehr sehen, nicht, wenn es nicht sein muss.«
    Der Gedanke an eine Zerstörung des Schwesterschiffes ließ sie frösteln. »David, ich glaube an Sie. An das, was Sie da gerade erleben. Im Grunde genommen waren auch Materietransformer und Telepathie einst eine Form von Magie. Jeder Mensch einer früheren Epoche hätte sie als Übersinnliches abgetan. Aber wir wissen jetzt, was dahintersteckt. Wir stehen zwischen Mars und Jupiter und könnten doch, wenn wir wollten, zehntausende Lichtjahre ins Nichts springen. Davon träumten Menschen über Jahrhunderte lang. Vielleicht werden wir auch eines Tage verstehen, was da gerade in Ihrem Kopf vor sich geht.«
    David regte sich nicht, aber seine Augen rollten, als befinde er sich in einer starken REM-Phase.
    Dana war, als sei ihr Innerstes in ein weißes Licht getaucht, ein winziger Moment der Entspannung, der, als er vorüber war, Erinnerungen mit sich brachte, die sie zum Teil als verdrängt betrachtet hatte. Sie erinnerte sich daran, wie sie in ihrem Quartier gesessen und nur Augen für den rotbärtigen und blauäugigen Mann vor ihr gehabt hatte. Yngvar MacShane! Wie sie gedacht hatte, niemals ohne ihn leben zu können. Wie froh sie gewesen war, dass er sie auf ihrer Reise begleiten wollte, damals, bevor alles anders wurde.
    Er hatte sich auf das Schachspiel konzentriert, während sie an ihrem Rotwein nippte. Und sie erinnerte sich an ihre Befürchtungen, die Mannschaft würde den Respekt vor ihr verlieren, falls man sie derart verliebt erlebte. Nun erkannte sie, wie lächerlich diese Gedanken gewesen waren. Jeder sehnte sich nach Liebe – besser dies, als Tod und Verderben!
    Ja, sie war

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