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Sternenfaust - 116 - Traumkämpfer

Sternenfaust - 116 - Traumkämpfer

Titel: Sternenfaust - 116 - Traumkämpfer Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Anonymous
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wohl an die 75 Meter.
    Irgendwo dort, in der STARLIGHT, kauerte Commodore Hagen Brenner in seinem Versteck und schmiedete einen Plan. Er besaß nun, nach dem Angriff auf einen der Piraten, einen Nadler. Er wusste, dass eine einzige Waffe, im richtigen Moment genutzt, eine ganze Armee ersetzen konnte. Es kam auf den Überraschungsmoment an. Und darauf, reaktionsschnell zu handeln. Das, und hier machte Brenner sich nichts vor, wussten auch die Piraten. So definierte er die Gefahr, in der er sich befand.
     
    *
     
    Dana Frost hatte sich einen Stuhl neben die Liege gezogen und hockte, die Unterarme auf die Knie gestützt, davor. Ihr Blick lag auf David Alyawarry. Sie bemühte sich, die richtigen Worte zu finden.
    Sie wusste, dass sie nicht viel Zeit hatte. Zu recht nahm Taglieri an, David wisse mehr, habe vielleicht eine Ahnung, wo der Zünder für die Bombe versteckt war. Wenn dem so war, hing das Leben einer Vielzahl Menschen von ihr ab und davon, dass David sich offenbarte. Die Verantwortung ließ sie frösteln. Sie wusste, dass Taglieri nicht stillschweigend zuschauen würde, wie die STARLIGHT ins All entschwand. Würde er das Risiko eingehen, die Waffen auf das Schwesterschiff zu richten? War vielleicht alles nur ein einziger Bluff? Gab es diese Bombe überhaupt?
    »Was weißt du?«, fragte sie den Schlafenden, den sie erstmals duzte. Auch wenn sie sonst nicht so salopp war, in dieser Situation schien ihr das angemessen. »Warum sagst du uns nicht, was wir wissen möchten? Wo, um alles in der Welt, befindet sich die Bombe? Siehst du sie in deinen Träumen? Falls das so ist, sage uns, was du weißt.«
    David rührte sich nicht. Dana fragte sich für ein paar Sekunden, wie Daniel Leslie sich wohl gefühlt hatte, als er das erste Mal mit Turanor, dem Erdanaar, Kontakt aufgenommen hatte.
    »Verdammt, Commander! Wir brauchen Sie! Viele Menschen werden sterben, wenn Sie uns nicht sagen, was Ihnen so eine Angst macht. Sie haben von Gefahr geredet. Was meinten Sie damit?«
    Keine Regung.
    Hinter Dana öffnete und schloss sich das Schott. Doktor Tregarde trat ein. »Dana? Sie haben noch fünfzehn Minuten. Dann werden Entscheidungen getroffen. Taglieri sagte mir noch, er wolle auf jeden Fall versuchen, mit den Piraten zu verhandeln. Er wartet verzweifelt auf Befehle von oben, da er hofft, dass die etwas mehr wissen als wir, aber der Funkkontakt steht noch immer nicht.«
    Dana blickte hoch. »Bluffen die Piraten?«
    »Alles ist möglich. Aber egal, welche Option wir bevorzugen – wir sind blockiert und machen vielleicht Fehler.«
    Dana nickte stumm. »Lassen Sie mich alleine, Ash. Ich tue, was ich kann.«
    Tregarde entfernte sich schweigend. Das Schott schloss sich hinter ihm.
     
    *
     
    Brenner schob sich aus seinem Versteck und huschte den Gang hinunter. Er drückte seinen Rücken an die Wand und lauschte. Abgesehen vom kaum wahrnehmbaren Hintergrundrauschen, das man an Bord jedes Raumschiffes hörte, war alles ruhig. Im Vergleich zu früheren Raumschiffen hatte man hier jedoch dafür gesorgt, dass das ewige dumpfe Brummeln der Aggregate nur noch sehr leise hörbar war. Besonders im Tieftonbereich war nichts mehr spürbar und sogar ein Sprung in den HD-Raum geschah ohne nennenswerte Geräuschentwicklung. Auf der STARLIGHT war es still wie in einem Grab.
    Vielleicht zu still! , dachte Brenner zähneknirschend, denn er wurde sich nun um so mehr seiner eigenen Geräusche bewusst. Die Sohlen seiner Schuhe waren zwar aus einem formstabilen und leichten Material, dennoch genügte Brenners Eigengewicht, um jeden seiner Schritte auf den Bodenlatten aus Aluminium widerhallen zu lassen. Die Gänge waren hell und licht, was im Dienstalltag angenehm wirkte, nun jedoch lästig war, da Brenner keinen Schatten fand, in dem er sich verbergen konnte.
    Die Waffe im Anschlag schlich er zum Antigravlift, der hoch zur Brücke führte. Er befand in Sektion 3, in der Nähe der Krankenstation. Das Astrolabor lag etwa fünfzig Meter weiter voraus.
    Sein Armbandkommunikator war immer noch tot, da die Piraten offenbar die Kommunikationsfrequenzen störten. Verdammt, mit dem Bergstrom-Funk waren Gespräche über Lichtjahre hinweg ohne nennenswerte Zeitverluste möglich, und er war noch nicht mal in der Lage, sich über eine Entfernung von 4 Kilometern zu verständigen!
    Die STARLIGHT bot Platz für über 500 Menschen, deshalb wirkte sie nun wie ausgestorben. Wie viele Piraten werden es sein? fragte sich Brenner. Wenn er seinem Instinkt trauen

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