Sternenfaust - 117 - Sternenjagd
Tisch berührte, als müsse sie sich wärmen. Vielleicht ist es ein Fehler gewesen, die STARLIGHT nicht sofort zu verfolgen. Sie sah nachdenklich zu Abt Leslie. Der weißhaarige Mann sah sich im Besprechungsraum um. Angst konnte man ihm nicht anmerken. Es war ihre Idee gewesen, ihn hierher zu holen. Ihre Erfahrung hatte ihr dazu geraten. Wenn es zu Verhandlungen mit den Rebellen oder einem Fremdkontakt kam, war er ein unschlagbarer Trumpf. Das hatte Meister William in der Vergangenheit mehr als einmal unter Beweis gestellt. Die Christophorer hatten großartige psychologische Kenntnisse und Fähigkeiten.
Wir hätten die STARLIGHT vor dem Wurmloch ohnehin nicht mehr einholen können. Und eine Schlacht vor einem bewohnten System würde ich mir auch nicht gerne liefern. Nein, wir müssen die STARLIGHT in unbewohntem Terrain stellen. Irgendwo draußen in Transalpha, wo keine Personenschäden zu erwarten sind. Dana schauderte bei dem Gedanken, was die neuen Strahlenwaffen anrichten konnten. Zwar verebbte ihre zerstörerische Kraft nach einer vorab eingestellten Reichweite selbst, um nicht noch tausende Kilometer weiter auf ein Schiff oder einen Planeten zu treffen, doch die Gefahr, die von einer Schlacht in einem Planetensystem drohte, war enorm.
Eigentlich hatte ich gehofft, die neuen Waffen nicht so bald testen zu müssen. Vor allem nicht an Eigentum und Personal der Solaren Welten.
Admiral Taglieri betrat den Raum. Alle standen auf und setzten sich nach ihm, als er sich in dem breiten Sessel am kurzen Ende des ovalen Tisches niederließ. Taglieri atmete tief durch. »Wir haben eine Funkmeldung des Star Corps aufgefangen. Die STARLIGHT wurde an der Porta bei Lor Els Auge gesichtet und befindet sich derzeit innerhalb der Passage. In zehn Minuten wird sie austreten. Die Frage ist, ob es ihr schnell genug gelingt wieder zu springen. Aber meiner Einschätzung nach, sollte sich das Schiff leicht einen Durchgang zwischen den angeforderten Dreadnoughts schaffen und seinen Weg fortsetzen. Auch auf uns wird man wohl warten.«
»Vielleicht haben wir Glück, und das Star Corps konzentriert sich auf die STARLIGHT«, meinte Yefimov aufmunternd.
»Wir werden sehen«, meinte Taglieri knapp. Dana konnte seine Reserviertheit verstehen. Man würde ihnen eine Falle stellen und es konnte dazu kommen, dass sie auf andere Star Corps Schiffe schießen mussten.
Wir müssen sie ja nicht zerstören. Ich bin mir sicher, Joelle schafft es, hinter die feindlichen Linien zu kommen. Als Navigatorin ist sie unschlagbar.
»Abt Daniel Leslie«, fuhr Taglieri fort. »Ich wollte Ihnen noch einmal vor der Führungsspitze danken, dass Sie an Bord gekommen sind. Sie können sich in allen Fragen an Dana Frost und mich wenden.«
»Danke, Admiral.« Abt Daniel setzte sich nervös die Nickelbrille auf der Nase zurecht.
Dana hatte ein schlechtes Gewissen. Für die STERNENFAUST war die Anwesenheit des Christophorers ein großer Vorteil. Für den Abt selbst dagegen war sie nur mit Nachteilen verbunden. Niemand konnte sagen, ob diese Mission gut ausging oder nicht.
Taglieri wandte sich an den Commander der Flugstaffel. »Commander Santos, wie ist der Status?«
»Ich habe Tests in den Flugsimulatoren angeordnet, die noch andauern. Wir arbeiten an einer einfachen aber wirkungsvollen Strategie, mit der wir die STARLIGHT mit einer hohen Wahrscheinlichkeit schuss- und fluguntauglich machen. Da wir nicht wissen, ob die Rebellen über Jägerpiloten verfügen, ist das kompliziert.«
»Gehen Sie einfach davon aus, dass diese Fanatiker Piloten haben.«
»Verstanden, Sir. In diesem Fall wäre es ein unschätzbarer Vorteil, ein zweites Schiff zu haben, mit dem wir die STARLIGHT in die Zange nehmen, oder zumindest ablenken könnten.«
»Das haben wir aber nicht.« Taglieri stützte sein Kinn auf seine geballte Hand. »Arbeiten Sie mit dem Möglichen.«
Santos nickte grimmig. »Wir tun, was wir können.«
Der Admiral sah auf. »In acht Minuten werden wir den HD-Raum verlassen und in den Einstein-Raum springen. Ich erwarte sie alle bis dahin auf der Brücke. So wie es aussieht, wird die Porta in Cis-Alpha nur normal bewacht. Wir werden mit einer sehr hohen Geschwindigkeit in die Passage eintauchen und eventuelle Verfolger abhängen. Unsere Schwierigkeiten werden wohl erst in Transalpha beginnen. Gibt es noch irgendwelche Fragen?«
Kopfschütteln.
Dana trank hastig ihren Kaffee. Das wird ein Ritt durch die Hölle. Hoffen wir, dass zumindest das Schicksal auf
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