Sternenfaust - 119 - Waffenstillstand
Stimmen sind nicht erkennbar, das hat die Sprachexpertin der STERNENFAUST Lieutenant Mary Halova festgestellt, die wir natürlich sofort hinzuzogen.«
I. L.: »Nun, mittlerweile wissen wir, dass diese Nachricht von Commodore Hagen Brenner stammte. Was entschied Admiral Taglieri angesichts dieses Notrufs?«
Zeugin: »Es gab keine Zeit für wohl durchdachte Entscheidungen. Bereits wenige Minuten nach dieser Nachricht des Unbekannten wurde ein weiterer Ruf abgesetzt, der eine Forderung der Golden Sun -Terroristen enthielt. Lieutenant Brooks erhielt diesen Ruf bereits Sekunden, nachdem er die Nachricht Commodore Brenners vorgespielt hatte.«
I. L.: »Was beinhaltete die zweite Nachricht?«
Zeugin: »Die Terroristen bestätigten die Übernahme der STARLIGHT und stellten die Forderung, dass man ihren Abflug nicht behindern dürfe. Sie selbst hatten das Schiff in ihre Gewalt gebracht und waren sich sehr wohl der Tatsache bewusst, dass die STERNENFAUST das einzige Schiff war, das ihnen würde folgen können und das ihnen auch an Waffengewalt gleichkam. Sie wandten sich an uns, um einen Kampf von vornherein zu vermeiden.«
I. L.: »Wie wollte Golden Sun das erreichen?«
Zeugin: »Die Stimme – sie war elektronisch verfremdet worden, sodass sie keiner Person zuzuordnen war – eröffnete uns, dass die Terroristen eine Sprengladung an Bord der STERNENFAUST versteckt hätten, die einen Großteil des Schiffes und damit auch höchstwahrscheinlich einen Teil der Mannschaft vernichten würde, sollten wir ihren Wünschen zuwiderhandeln.«
I. L.: »Die Drohung war also eindeutig, Commodore Frost?«
Zeugin: »Das war sie. Sie ließ keinen Zweifel daran, dass die Terroristen es ernst meinten. Sie wollten das Schiff um jeden Preis in ihren Besitz bringen, zu welchem Zweck, war uns in diesem Moment nicht bekannt.«
I. L.: »Das spielt hier fürs Erste auch keine Rolle. Warum entschieden Sie sich letztendlich dennoch dafür, Admiral Taglieris Befehlsverweigerung zu unterstützen und der STARLIGHT zu folgen?«
Zeugin: »Zunächst hatten Admiral Taglieri und ich nicht die Absicht, die Terroristen zu verfolgen. Uns war wichtiger, die Bombe an Bord der STERNENFAUST aufzustöbern. Ich möchte im Übrigen darauf hinweisen, dass zu diesem Zeitpunkt weder von der Admiralität noch vom Vorsitzenden des Hohen Rates eine Entscheidung oder ein Befehl darüber vorlag, die STARLIGHT nicht zu verfolgen.«
I. L.: »Aber warum haben Sie die STARLIGHT nicht flugunfähig geschossen? Die STERNENFAUST stand im richtigen Winkel zu ihrem Schwesterschiff und die Strahlerwaffen der Wandlerschiffe können doch so eingestellt werden, dass sie punktgenaue Ziele über mehrere hundert Kilometer anvisieren und treffen können.«
Zeugin: »Das ist richtig. Es war jedoch so, dass wir an Bord –«
I. L.: »… Ja ja, ich erinnere mich. Eines Ihrer Besatzungsmitglieder, Commander David Alyawarry, hat im Traum gesehen, wo sich die Bombe befand, nicht wahr? Das wollten Sie doch sagen!«
(Raunen im Saal, die Vorsitzende sorgt mit ihrem Hammer für Ordnung): »Ich bitte um Ruhe und rufe den Anklagevertreter zur Ordnung! Ihr Tonfall ist der Verhandlung nicht angemessen, Commander Latimer! – Commodore Frost, ich weise Sie darauf hin, dass Sie dennoch gehalten sind, diese Frage zu beantworten.«
Zeugin: »Commander Latimer hat durchaus recht. Wir wurden auch innerhalb unseres Schiffes gewarnt, nicht zu starten und nichts zu unternehmen, wenn wir unser Schiff nicht gefährden wollten. Der leitende Medizinische Offizier der STERNENFAUST, Lieutenant Commander Ashkono Tregarde, ein Experte auf dem Gebiet der Telepathieforschung, bestätigte, dass die unter Trance getätigten Aussagen Commander Alyawarrys ernst zu nehmen seien.«
I. L.: »Nun, wie auch immer dem sei. So haben Sie letztendlich die Bombe gefunden, nicht wahr?«
Zeugin: »Das ist korrekt. Wir fanden sie in einem unserer Jäger. Es handelte sich um eine Sprengladung, die mit normalen Scannern nicht aufzufinden gewesen wäre.«
I. L.: »Doch Commander Alyawarry träumte noch mehr, ihm fiel während seiner Trance auch ein, dass es seine Schwester war, die sich dort auf der STARLIGHT befand und noch zu allem Überfluss die Anführerin der Terroristen war, ist das korrekt?«
V. T.: »Einspruch, Euer Ehren. Die persönlichen Verwandtschaftsverhältnisse eines Besatzungsmitglieds tragen nichts zur Erhellung des Sachverhalts bei.«
Vorsitzende: »Commander Latimer, kommen Sie zum Punkt.«
I. L.: »Sofort,
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