Sternenfaust - 119 - Waffenstillstand
mir leid, ist Ihr Terminal nicht in Ordnung?«
Beim Klang der dunklen und ruhigen Frauenstimme fuhr Tregarde erschrocken herum. »Dana!« Auch Lieutenant Sanders zuckte zusammen, hörte auf, auf dem am Terminal angeschlossenen Datenpad herumzutippen und sah Dana entsetzt an.
Captain Frost zog spöttisch die Augenbrauen hoch und betrachtete die beiden Männer, die zusammengezuckt waren, als hätte man sie bei etwas ertappt. »Warum so schreckhaft? Man könnte glatt den Eindruck gewinnen, ich hätte Sie bei etwas überrascht. Bin ich etwa in eine Sprechstunde hineingeplatzt?«
Tregarde war aufgesprungen und bot Dana seinen Platz an, von dem aus sie keinen Einblick in das hatte, was Sanders da gerade tat. Sie setzte sich langsam, ohne ihren alten Freund aus den Augen zu lassen. Warum fühle ich mich nur so von ihr ertappt?
Weil du ertappt wurdest, Ash, sei ehrlich.
»Was tun Sie hier, Ash? Es handelt sich doch nicht um ein defektes Terminal oder versehentlich gelöschte Krankenakten, oder?«
»Soll ich gehen, Sir?«, fragte Sanders dazwischen. Seine Stimme klang flehend.
Ash zögerte und erwiderte Danas direkten Blick. »Nein, Fritz«, sagte er dann entschlossen. »Sie bleiben und machen weiter.«
»Weiter womit?«, fragte Dana scharf, während Sanders ihrem Blick auswich und sich mit hochrotem Kopf wieder seinen Dateneingaben widmete.
Ash entschied sich, dem Captain der STERNENFAUST reinen Wein einzuschenken. »Ich habe Lieutenant Sanders beauftragt, die Liste der Terroristen, die ja mittlerweile den Datenbanken des Star Corps vorliegt, mit der Personalliste von Far Horizon zu vergleichen«, sagte er ruhig. »Das gestaltet sich natürlich nicht ganz einfach. Fritz musste bei den Datenbanken der GalAb schon aufgeben. Die Listen von Far Horizon sind unsere letzte Hoffnung.«
Dana Frost runzelte die Stirn und warf einen Blick auf Sanders, der zwar weiterarbeitete, aber versuchte, sich möglichst unsichtbar zu machen. Dann fasste sie wieder Tregarde ins Auge. »Ash, das ist illegal. Sie haben seit 14 Jahren nichts mehr mit Far Horizon zu tun.«
»Dana, Sie wissen so gut wie ich, dass es eine Verbindung geben muss.«
»Eine Verbindung zwischen was und wem, Ash?«, konterte sie und wandte sich wieder kurz an den Lieutenant. »Lieutenant, lassen Sie mich Ihnen kurz sagen, dass ich gegen Sie keine disziplinarischen Maßnahmen ergreifen werde. Ich bin sicher, dass Doktor Tregarde Ihnen keine Wahl ließ, dazu kenne ich ihn gut genug. Es ist sicher zu spät, um Sie noch an irgendetwas zu hindern, also machen Sie weiter. Sollten Sie jedoch irgendetwas von dieser Angelegenheit aus diesem Raum hinaustragen, dann gnade Ihnen Gott. Haben Sie das verstanden?«
Sanders wurde erst blass, dann wieder rot und nickte hastig.
»Gut. – Nun zu Ihnen, Ash. Was versprechen Sie sich davon?«
»Dana, überlegen Sie. Es ist uns bekannt, dass die Terroristen die Basiru-Aluun suchen und dann vernichten wollten. Das konnten sie nur mit einem Wandlerschiff, nur ein solches hätte die nötige Reichweite und die nötige Waffenkraft. Und das ist auch das einzige Ziel, dass sie mit Jasper Mitchell und dem Konzern gemein haben: Man will die Erdanaar finden – und damit die Basiru-Aluun.«
»Ash, das ist Unsinn. Warum sollte Jasper Mitchell so einen Weg wählen, ein Schiff nach Transalpha zu schicken?«
»Sie meinen, er hätte ja ganz offen ein Wandlerschiff schicken können? Respektive uns – immerhin war die STERNENFAUST ja das einzige Wandlerschiff neben der STARFIGHTER und der STARLIGHT, das bereit war, das Dock zu verlassen. Selbst der Antrieb der STARLIGHT musste erst aufgewärmt werden, das wissen Sie doch! Nur so hatten wir Gelegenheit, nach der Bombe zu suchen. Wenn wir dagegen gestartet wären, dann hätten es alle mitbekommen – der Temuran, der Bolpor und der Geheimdienst der Starr. Wenn Sie mich fragen, gehörten zu den Terroristen von Anfang an einige GalAb-Agenten und ein oder zwei Wissenschaftler von Far Horizon .«
Dana schwieg und starrte den Arzt an. Dann wanderte ihr Blick zu dem immer noch krampfhaft auf seinen 3-D-Schirm starrenden Sanders. Der versuchte, so zu tun, als sei er nicht da, und Tregarde bekam Mitleid. Er fragte sich, ob es richtig gewesen war, den Lieutenant mit einzubeziehen.
»Was für eine Räuberpistole«, sagte Dana schließlich unwirsch, aber auch ratlos. »Ich kann mich zu dieser Ansicht kaum durchringen. Sie klingt wirklich absolut unglaubwürdig.«
»Dann machen wir es doch so, dass wir
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