Sternenfaust - 119 - Waffenstillstand
letztendlich war.«
Gregorovitch war knallrot geworden.
»Es war die STERNENFAUST. Und der Leitende Medizinische Offizier dieses Schiffes war die treibende Kraft. Doktor Ashkono Tregarde.«
*
Es wurde langsam heller. Das trübe Wasser, in dem er Stunden, Monate, Äonen getrieben war, schien sich langsam zu klären. Es wurde immer heller, bis Turanor wieder die Augen öffnen konnte. Immer noch schien er sich in einer Flüssigkeit zu befinden, doch je mehr sich der Nebel über seinen Sinnen hob, desto dünnflüssiger wurde sie.
Bis Turanor klar wurde, es handelte sich um Luft. Hatte er sich am Ende gar nicht in einer Flüssigkeit befunden? Klar war ihm das nicht. Die Basrul hatten ihn möglicherweise in eine Starre versetzt, doch was genau sie mit ihm angestellt hatten, wusste er nicht.
Mit einem Schrecken fuhr er auf. Was, wenn sie seine Gedanken, sein Gedächtnis manipuliert hatten? Er versuchte, seine sieben Sinne zu sammeln. Es gelang zu seiner Beruhigung, was bewies, dass man wirklich nur das ihm gegebene Versprechen eingelöst hatte.
Hatte man das?
Er setzte sich endgültig auf. Erst jetzt stellte er fest, dass er gelegen hatte. Und das in einem Raum, dessen Dimensionen nach wie vor verwirrend für ihn waren. Dessen Linien nirgendwo zu enden schienen und sich doch überkreuzten.
Ein Basrul erschien neben ihm.
Wir haben dafür gesorgt, dass du dich mit den Gaianii verständigen kannst. Doch nicht nur diese Gabe haben wir erweitert.
Was soll das heißen? Turanor fühlte Beunruhigung.
Wir haben deine geistigen Fähigkeiten um ein Vielfaches erhöht. Du wirst jetzt nicht nur mit Leichtigkeit mit den Gaianii kommunizieren können, die die natürlichen Gaben dazu mitbringen. Du wirst auch weiter teleportieren können, als es dir jetzt schon möglich ist. Außerdem wird es wahrscheinlich so sein, dass du Dinge noch besser nach deinen Wünschen formen kannst.
Hattet ihr das so geplant?
Es lässt sich nicht anders machen, lautete die lakonische Antwort der Silhouette, die neben ihm stand und sich nicht bewegte. Nur der Energieschild schillerte in allen Regenbogenfarben. Turanor lief ein Schauer über den Rücken. Seine Fingerspitzen prickelten. Er versuchte, seine Sinne auszudehnen, wie man das tat, wenn man geschlafen hatte oder einige Zeit in Trance verbracht hatte und austesten wollte, ob schon alle Sinne wach waren.
Es war, als erwarte man die Helligkeit einer Lampe und bekäme das Licht eines Sterns. Sein Verstand erweiterte sich so plötzlich bis in eine Entfernung, die über den Raum, in dem sie sich befanden, weit hinaus ging. Jetzt wusste er, er war wirklich in einem Raum. Die Dimensionen darin waren künstlich erzeugt.
Ob die Basrul das taten, um ihn zu verwirren oder weil sie sich in diesem Raum wohlfühlten? Turanor versuchte wieder, auf sein Inneres zu hören. Er war gewohnt, dass hier bei den Basrul die Verbindung zu den Seinen abgeschnitten war. Doch jetzt hörte er sie ganz am Rand seines Geistes flüstern. Es war klar, sie hörten ihn nicht, doch er hörte sie. Er fragte sich, wie es sein würde, wieder in ihrer Nähe zu sein. Ob es ihm dann noch möglich war, sich in seine eigene Privatsphäre zurückzuziehen?
Du musst vorsichtig sein, sagte der Diener der Erhabenen, der neben ihm stand. Deine Schilde sind stark genug, um die verstärkten Eindrücke filtern zu können. Aber dennoch wirst du erst lernen müssen, mit ihnen umzugehen.
Das wird nicht leicht, schoss es Turanor durch den Kopf.
Nein, das haben wir auch nie gesagt. Für die Fähigkeiten, die du jetzt besitzt, sind die Alendei eigentlich nicht geschaffen. Es wäre denen, die einen Anderen in sich trugen, leichter gefallen, damit fertig zu werden. Aber das liegt daran, dass sich zwei Geistsphären einen Körper teilen mussten. Du musst nun allein damit zurecht kommen.
Ich wollte es so, sagte Turanor nach einer Pause.
In der Tat, meldete sich jetzt der andere Basrul zu Wort. Das wolltest du. Aber wir sind der Überzeugung, dass du es schaffen wirst. Jetzt musst du gehen. Denk an das Versprechen, dass du uns nun deinerseits gegeben hast.
Dass ich euch über die Gaianii berichte.
Ja. Wir wollen wissen, was sie antreibt. Durch nichts lassen sie sich von ihrem Tun abhalten, ein seltsamer Zwang scheint sie anzutreiben. Wir müssen wissen, was dahinter steckt.
Ich werde tun, was ihr wünscht, erwiderte Turanor dankbar. Die Diener der Erhabenen hatten ihr Versprechen gehalten. Das würde auch er tun, sein Ehrgefühl und
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