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Sternenfaust - 120 - Die Welten der Erdanaar

Sternenfaust - 120 - Die Welten der Erdanaar

Titel: Sternenfaust - 120 - Die Welten der Erdanaar Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Anonymous
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Ihr Befinden, Bruder Izanagi?«
    »Fantastisch. Zu fantastisch, Doktor!« Er blickte den etwa gleich großen Mediziner mit leichter Verzweiflung an. »Ich fühle mich gut, habe keine Kopfschmerzen und leider auch keinerlei telepathische Wahrnehmung. Ich fürchte, ich bin nutzlos an Bord dieses wunderbaren Schiffes.«
    »Dem widerspreche ich. Meine Untersuchungen haben Meister Williams Vermutung, dass es sich bei Ihnen um eine außerordentliche telepathische Begabung handelt, bestätigt. Sie verfügen gleichermaßen über eine ungewöhnliche Resistenz gegenüber den bekannten Begleiterscheinungen mentaler Kommunikation. Bei den telepathischen Übungen in der Brüderschule litten sie weder unter Kopfschmerzen noch unter Übelkeit. Es klingt vielleicht paradox, aber es ist nicht auszuschließen, dass Sie sowohl ein hochbegabter latenter Telepath sind, als auch einen starken mentalen Schutzschild entwickelt haben.«
    »Und Sie meinen, dass ich diesen Schutzschild unbewusst hochgenommen habe?«
    »Das wäre denkbar. – Kommen Sie. Setzen Sie sich wieder hin, und entspannen Sie sich. Ich bin mir sicher, dass wir Meister William vertrauen dürfen. Im Übrigen vertraue ich mir selbst und meinen Messungen noch weit mehr.«
    Max Brooks beobachtete die Szene von der Galerie aus. Er kam sich ein wenig nutzlos vor. Bei einem Volk wie den Erdanaar, das den telepathischen Kontakt über unglaublich große Entfernungen pflegte, war er als Kommunikationsoffizier nicht gefragt. Möglicherweise besaßen die Erdanaar Funk zur Datenübermittlung – aber sie waren nicht darauf angewiesen, über Funk zu kommunizieren. Brooks’ Aufgabe bestand im Moment nur darin, die STARLIGHT und die STARFIGHTER in Audio-Konferenzschaltung auf dem Laufenden zu halten. Doch zu berichten gab es bislang nichts.
    Admiral Taglieri erhob sich aus seinem Sessel, als Tregarde den Mönch zurück auf die Kommando-Empore führte. Der Commodore überragte den Christophorer um gute zehn Zentimeter und war, nebenbei bemerkt, gewiss 30 Kilogramm schwerer als der Ordensbruder.
    »Ich danke Ihnen für Ihre Bemühungen, Bruder Izanagi. Ich bin sicher, dass Meister William nur das Beste im Sinne hatte, als er Sie für die STERNENFAUST auswählte. Falls Sie sich in Ihr Quartier zurückziehen möchten – Aah!«, Taglieri stieß einen kurzen, dumpfen Schrei aus. Auch Ashkono Tregarde und Captain Frost zuckten vor Schreck zusammen. Dana sprang aus ihrem Sessel auf. Mitten auf der Kommando-Empore war ein Mann materialisiert, der in einem hautengen, samtigen Overall und kniehohen Stiefeln steckte. Er trug eine goldfarbene Schärpe, und sein leichenblasses Gesicht wurde von schwarzen, glatten Haaren eingerahmt. Am Auffälligsten waren seine leicht schräg stehenden goldgelben Augen, die reptilienhaft geschlitzte Pupillen aufwiesen. Haltung und Blick des Mannes waren vollkommen ruhig und gelassen.
    Faszinierend , dachte Izanagi, der sich schnell wieder gefangen hatte. Welche Aura und Kraft von diesem Wesen ausgeht! Es ist überwältigend!
    Es war mucksmäuschenstill in der Zentrale. Alle Blicke richteten sich auf den Fremden.
    »Turanor?«, brach Captain Frost das Schweigen.
    »Ja, Dana«, fiel Tregarde ein. »Ich erkenne ihn auch wieder. Es ist Turanor.« Sie waren dem Erdanaar das erste Mal vor 17 Jahren begegnet und dann im Oktober 2269 beim Saturnmond Titan.
    Turanor blickte Tregarde, Frost und Taglieri der Reihe nach an, bis sein Blick schließlich an Izanagi Narada haften blieb. Er näherte sich dem Christophorer mit einem bedächtigen Schritt und erhob die feingliedrige Hand.
    Turanor ist also dein Name und du bist ein Erdanaar , dachte Izanagi. Es ist erhebend …
    Der Erdanaar legte behutsam drei Finger an die Stirn Izanagis und schloss die Augen. Der Mönch spürte, dass etwas mit ihm geschah, und gleichzeitig fühlte er, dass er keine Angst zu haben brauchte. Eine Welle von Vertrauen durchströmte den Christophorer und er schloss ebenfalls die Augen.
     
    *
     
    »Turanor grüßt die Gaianii«, kam es aus Izanagis Mund. Die Stimme des Mönchs klang ungewohnt und leicht befremdlich. Die fröhlichen Modulationen, die die Crew als Ausdruck seines Enthusiasmus kennengelernt hatte, waren verschwunden. Die Tonhöhe seiner Stimme hatte sich mehr oder minder auf ein gleichbleibendes Level eingepegelt. Die Brückenoffiziere hatten dies vor nicht allzu langer Zeit mit Abt Daniel Leslie erlebt und wussten, dass Turanor sich Bruder Izanagis bediente, um sich verständlich zu

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