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Sternenfaust - 120 - Die Welten der Erdanaar

Sternenfaust - 120 - Die Welten der Erdanaar

Titel: Sternenfaust - 120 - Die Welten der Erdanaar Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Anonymous
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aber wohl schematische Darstellungen im Sekundentakt wechselten. Hierdurch wurde ein flackerndes Licht erzeugt, das dem Raum etwas Gespenstiges gab.
    Bruder Izanagi atmete tief ein. Ein unbekanntes und undefinierbares Aroma lag in der Luft. Das Herz des Christophorers klopfte wild, doch spürte er deutlich, dass ihm keine Gefahr drohte.
    Izanagi machte fünf funktionale Sessel aus, die – in einem weiten Bogen angeordnet – zum Bildschirm ausgerichtet waren. Ein kurzer Schrecken durchzuckte den Mönch, als er die über die Rückenlehnen herausragenden dunklen Haarschöpfe erkannte. Die Erdanaar lagen sehr ruhig in ihren schalenartigen Sesseln, wobei der mittlere Sitz, dem Izanagi am nächsten stand, leer war.
    Plötzlich spürte der Mönch eine Berührung an der Schulter und fuhr erschrocken herum. Turanor sah ihn unergründlich aus seinen schlangenartigen Augen an. Die Lippen des Erdanaar zogen sich geringfügig in die Länge. Izanagi begriff, dass dies das Äquivalent eines Lächelns sein musste, wobei nicht klar war, ob die Erdanaar über dieselbe ermutigende Geste wie die Menschen verfügten, oder ob Turanor sich diese Gebärde bloß abgeschaut hatte. Dann breitete Turanor langsam die Arme aus, und drehte seinen Oberkörper erst ein Stück nach links und dann nach rechts. Offensichtlich lud er Bruder Izanagi dazu ein, sich alles in Ruhe anzuschauen.
    Unglaublich. Ich weiß nicht, ob du mich hören kannst, Turanor, aber ich bin überwältigt! Erst durfte ich die STERNENFAUST sehen, und jetzt … Ist das ein Raumschiff, Turanor? Ist das ein Schiff der Erdanaar? Sind wir 300 Kilometer durch den Raum gesprungen?
    Turanor sah ihn nur aus seinen unergründlichen Augen an. Bruder Izanagi atmete tief durch und begann dann sich umzuschauen. Er stellte fest, dass der Raum, der vermutlich die Brücke eines Erdanaar-Schiffes darstellte, etwa zehn Meter durchmaß und von annähernd halbkreisförmiger Gestalt war. In der geraden Wand war der Bildschirm eingelassen, während sich die Seitenwände nach hinten verjüngten und zusammenliefen.
    Izanagi machte ein paar Schritte und berührte vorsichtig die Wandung. Ein Prickeln lief durch seine Hand. Er konnte nicht entscheiden, ob es sich um Metall oder Kunststoff handelte, aber das Material schien mit einem bionischen Element durchsetzt zu sein, ohne dass Izanagi den Eindruck erhielt, dass die Wand wirklich lebte. Er hatte nie zuvor etwas Derartiges gefühlt. Es war fremd, wirkte aber – wie alles in diesem Raum – nicht bedrohlich.
    Der Christophorer-Mönch näherte sich dem äußeren Schalensitz auf der linken Seite und nickte dem Erdanaar zu, als dieser seinen Kopf zu Izanagi wandte. Er sieht anders aus als Turanor. Man kann sie also unterscheiden. Er wirkt in keiner Weise erstaunt über meine Anwesenheit … natürlich nicht, du Dummkopf! , schalt sich der Bruder. Sie sind Telepathen! Turanor hat seiner Mannschaft längst alles mitgeteilt. Vielleicht schon an Bord der STERNENFAUST …
    Der Erdanaar drehte seinen Kopf wieder zum Bildschirm, dessen rasend schnell wechselnde Diagramme die Aufnahmefähigkeit eines Menschen überstiegen. Izanagi blickte auf die feingliedrige Hand des Erdanaar nieder, die auf einer breiten Lehne ruhte, in die offenbar ein Sensorfeld eingelassen war. Die Hand blieb so ruhig wie die ganze Person dieses Fremden. Auch die anderen Erdanaar taten nichts, als auf den Bildschirm zu sehen.
    Es gibt überhaupt keine Instrumente hier! Ein paar Sensortasten und der Monitor – sonst nichts! Unglaublich. Das kann doch nicht sein. Sieh dich um!
    Izanagi drehte sich langsam um seine Achse. Turanor stand wie dämmernd im hintern Teil der Brücke und regte sich nicht. Als der Blick des Mönchs wieder auf den Bildschirm traf, bemerkte er eine Art schmales Bord, das unter dem Schirm aus der Wand ragte. Darauf befanden sich der Länge nach fünf kurze, senkrecht stehende Stifte, die von innen heraus zu leuchten schienen – mit Ausnahme des mittleren Stifts, der eine dunkelgraue Farbe aufwies. Wegen der überstrahlenden Helligkeit des Bildschirms hatte Izanagi sie zunächst nicht bemerkt. Das wie glimmend wirkende Licht der vier Stifte wechselte in langsam fließenden Bewegungen die Farbe. Dunkles Lila überfloss ein Rot, das wie glühendes Lavagestein wirkte und Stück für Stück verschlungen wurde. Anschließend eroberte das düster glimmende Rot den Stift zurück, um dann wieder vom Lila verdrängt zu werden. Diese Farbbewegungen waren nicht etwa bei allen

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