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Sternenfaust - 122 - Das Wrack

Sternenfaust - 122 - Das Wrack

Titel: Sternenfaust - 122 - Das Wrack Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Anonymous
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wissen wollte, aber sie sagen doch verflucht viel aus. Und nichts davon gefällt mir.
    »Klar, klar«, sagte Svensson und es klang so leicht und unbedarft, wie eine Zeile aus einem Kinderlied.
     
    *
     
    Die Männer trennten sich schnell. Einander Blicke zuwerfend, die irgendwo zwischen Missbilligung, Paranoia und Feindschaft lagen, verschwanden sie in ihren heruntergekommenen Quartieren. Türen schlossen sich lautstark, quietschend und zischend, dann wurden Möbel hörbar verrückt, vermutlich um eventuellen Besuchern zusätzlich den Eintritt zu erschweren.
    Wer auf OCHRASY lebte, so machte es den Anschein, hatte nichts mehr für den anderen übrig. Oder er hatte aufgegeben, wie die Gebrüder Svensson – sich selbst und alles andere gleich dazu.
    Am Ende blieb nur Max Brooks auf dem Flur zurück, allein wie zuvor, und nicht minder ratlos.
    Eine Sache hatte ihn immer irritiert, doch er hatte sie nie gedanklich zu fassen bekommen. Wie eine vergessene Erinnerung hatte sie am Rande seines Bewusstseins gewartet, seit er die OCHRASY betreten und ihr Personal kennengelernt hatte – präsent, und dennoch unerreichbar.
    Als er sie endlich sah, war es zu spät.
     
    *
     
    Der Raum war voller Tod, tiefschwarz und feindselig. Er spürte es, lange bevor er es wusste.
    Schon als er das kleine Kontrollzimmer betrat, das sich auf halber Höhe oberhalb des Raumbodens befand und durch eine dicke Fensterwand von diesem getrennt war, stellten sich seine Nackenhaare auf und eine Gänsehaut lief über seine Unterarme. Max ignorierte sie.
    Er hatte es gefunden! Nach Stunden des Suchens und der Einsamkeit hatte er sich endlich zum Shuttlehangar der wieder wie menschenleer wirkenden OCHRASY vorgekämpft, und nichts würde ihn jetzt noch davon abhalten, ein paar Antworten zu erhalten.
    Doch der Shuttlehangar war finster, die Deckenbeleuchtung ausgeschaltet. Auch die Tür, die vom Korridor hineinführte, hatte sich nicht öffnen lassen – bis Max den Vorbau erkannt hatte, und das kleine Kontrollzimmer. Ob sich darin ein Öffnungsmechanismus befand? Er war eingetreten, und stand nun ratlos vor den unzähligen Konsolen und Anzeigen auf dem breiten Panel vor der Sichtwand.
    Mal schauen. Mit Konsolen sollte ich mich eigentlich auskennen. Andererseits habe ich ja noch nicht einmal einen Funkspruch abschicken können. Ein schöner Komm-Offizier bin ich. Suchend kreiste sein Finger in der Luft, ging langsam Reihe um Reihe der Displays und Knöpfe unter ihm ab. Licht an, Tür auf. Mehr will ich doch gar nicht.
    »An deiner Stelle würde ich das lassen, Bruder.«
    Die Stimme war plötzlich erklungen, ohne jede Vorankündigung. Und sie war direkt hinter ihm!
    Max zuckte zusammen, drehte sich um und hob abwehrend die Arme. Puissance lachte nur gönnerhaft und winkte ab. Er stand mit dem Rücken an die gegenüberliegende Wand des kleinen Zimmers gelehnt, einen entspannten Ausdruck auf seinen Zügen. Seine Rechte steckte leger in der Tasche seiner weißen Leinenhose.
    »Wie …« Ratlos blickte Max ihn an. »Wie sind Sie hier rein gekommen? Ich habe nichts gehört, und als ich kam, war der Raum leer! Da bin ich mir absolut sicher.«
    »So, bist du das?« Beiläufig strich sich der Franzose das schmutzige Hemd glatt. »Dann glaubst du also alles, was du siehst. Schade.« Er zuckte die Achseln.
    »Ich verstehe nicht«, sagte Max nicht zum ersten Mal an diesem Tag. »Wer sind Sie? Wie bin ich hergekommen? Was ist das hier überhaupt?«
    Puissance fuhr sich durch das kurze schwarze Haar. »Oh, da fragst du aber nach Offensichtlichem, Bruder. Du warst doch eben dabei, bei unserer täglichen Lagebesprechung. Meine nicht, du wärest mir nicht aufgefallen!«
    Also doch … »Und?«
    »Und was? Wie du hergekommen bist? Durch das Schicksal, Bruder, die Vorsehung. An deiner Stelle würde ich auf die Knie gehen und dem Universum dafür danken. Aber gut, der Reihe nach. Mein Name ist Robert Puissance, und ich bin hier gewissermaßen der König.« Er kicherte leise. »Sofern du mir die hochtrabende Beschreibung verzeihst. Ich habe dieses Land erschaffen, mein eigenes Reich auf meinem eigenen Schiff – und bald auf meiner eigenen Welt.«
    Max schüttelte den Kopf. »Aber … nichts bewegt sich hier«, widersprach er vorsichtig. »Nichts ändert sich. Mag ja sein, dass das Schiff einst mit hehren Zielen gestartet ist, aber mittlerweile ist es wenig mehr als kostspieliger Weltraumschrott. Schauen Sie aus dem Fenster, Puissance oder aus einem der Löcher in der

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