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Sternenfaust - 123 - Zwischen den Sonnen

Sternenfaust - 123 - Zwischen den Sonnen

Titel: Sternenfaust - 123 - Zwischen den Sonnen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Anonymous
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schlug nun auch Harrys Gerät an und meldete, dass ihn jemand sprechen wollte. Das konnte nichts Gutes bedeuten. Eine nichtssagende Entschuldigung auf den Lippen zog sich Harry zurück und zwinkerte Savanna verschwörerisch zu. Mochte sie ruhig denken, es würde mit dem ominösen Tipp zusammenhängen, wegen dem er angeblich so darauf drängte, Lor Els Auge wieder zu verlassen.
    Nur wenige auf der Raumstation wussten, wie er erreichbar war. Die Stimme, die er gleich darauf hörte, hätte ihn am Vortag genauso unruhig werden lassen wie an diesem – aber aus anderen Gründen. Gestern wäre da noch jenes gewisse Prickeln gewesen – heute wurde ihm übel.
    »Was willst du?«, schnauzte er Ar’ellana an, als er sich sicher war, dass Savanna und Sonda ihn nicht hören konnten. Frauen , dachte er, überall nur Frauen.
    »Bist du zur Übergabe der MERCHANT bereit?«
    »Das würde ich lieber mit meinem … Geschäftspartner selbst besprechen.«
    »Ich spreche für ihn«, stellte die j’ebeemsche Hure fest. »Er mag es nicht, sich um vorbereitende Details zu kümmern.«
    »Schlecht für seine Bettgenossin, was?«, meinte Harry spitz und genoss den ärgerlichen Laut, der ihm als Antwort entgegenschall.
    »Ich bin nicht seine Bettgenossin«, sagte Ar’ellana dann.
    »Was sonst?«
    »Das tut nichts zur Sache. Ich melde mich bei dir, um dich noch einmal zu warnen, Harry. Ich mag dich.«
    »Friede der Asche derer, die du nicht magst.«
    »Spar dir die Bemerkungen. Ich habe getan, was ich musste. Es ist mein Job, Harry. Du warst das erste Opfer, das ich nicht mit einer gewissen Befriedigung in die Falle geführt habe.«
    Er schluckte die nächste stichelnde Bemerkung hinunter. Was brachte es schon? »Wovor willst du mich warnen?«
    »Wahrscheinlich triffst du gerade Vorbereitungen zu fliehen. Tu es nicht. Brelano ist …«
    Da erst fiel Harry auf, dass er den Namen des Fetten noch nie gehört hatte. Brelano. Irgendwie passte das zu dem unförmigen Kloß. Als er sich Ar’ellana und diesen wandelnden Fleischberg nackt im Bett vorstellte, wünschte er sich, für immer impotent zu werden. Aber nur eine Sekunde lang. »Was ist mit ihm?«, fragte er, um sich selbst abzulenken.
    »Er ist ein hohes Tier in der Unterwelt. Er kann in Lor Els Auge alle Vorbereitungen treffen, die er nur mag. Es kostet ihn ein einziges Wort, und die MERCHANT wird daran gehindert, abzudocken. Und sollte es dir trotzdem gelingen, weil du dich über die offiziellen Anweisungen hinwegsetzt, wird er dich überall finden. Es gibt genügend Leute in seiner Schuld, die nur darauf warten, ihm einen Gefallen zu tun, indem sie dir einen Strahlerschuss in den Kopf jagen.«
    So etwas in der Art hatte sich Harry bereits gedacht. Doch was änderte es schon? Hier bleiben konnte er ebenso wenig.
    »Du wirst Besuch bekommen«, sagte Ar’ellana. »Bald schon.«
    »Wer? Wenn du mich wirklich magst , dann …«
    »Spinnenfinger. Er ist Brelanos Bote. Sein Geldeintreiber. Und mit ihm ist nicht zu spaßen. Harry?«
    »Ja?«
    »Sei vorsichtig.«
    Das schlug doch dem Fass den Boden aus. Was sollte das? Welches kranke Spiel trieb Ar’ellana mit ihm? »Gibt es sonst noch etwas, das du mir zu sagen hast im Auftrag des fetten Sacks?«
    »Er weiß nicht, dass ich dich warne.«
    Harry hörte, dass sich Savannas Schritte näherten. Sie kam auf ihn zu.
    Auf ihn … oder auf die Außenschleuse!
    Er unterbrach die Funkverbindung und stellte sich seiner ersten Offizierin in den Weg. »Wohin willst du?«
    »Es ist noch jemand gekommen. Ein Mann. Er sagt, er habe eine wichtige Botschaft und handle in Brelanos Auftrag. Sagt dir das irgendwas?«
    »Keine Ahnung«, log Harry und drehte sich auf dem Absatz herum. Um Savanna alles zu erklären, blieb keine Zeit. »Ich muss weg. Sofort. Es … es geht um diesen todsicheren Tipp, du weißt schon.«
    »Den Tipp?«, fragte Savanna ätzend.
    »Ich bin bald zurück«, raunte Harry und verschwand, ehe seine Stellvertreterin ihn daran hindern konnte. Das Letzte, das er jetzt gebrauchen konnte, war ein Besuch von Spinnenfinger, der zweifellos im Namen seines fetten Chefs die MERCHANT offiziell in Besitz nehmen wollte. Wenn er Harry nicht antraf, würde sich notgedrungen alles verzögern. Darauf setzte Harry seine Hoffnung; Savanna würde schon irgendwie zurechtkommen.
    Doch, das würde sie.
     
    *
     
    »Er hat WAS ?« Savanna konnte es nicht fassen. »Das ist ein schlechter Scherz, Mann!«
    »Kein Scherz.« Dürre Finger streckten sich ihr entgegen; die

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