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Sternenfaust - 123 - Zwischen den Sonnen

Sternenfaust - 123 - Zwischen den Sonnen

Titel: Sternenfaust - 123 - Zwischen den Sonnen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Anonymous
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ganze Hand wirkte wie die eines Skeletts, das sich statt in einen Handschuh in einen hautfarbenen Sack gewunden hatte. Dicht über dem Handgelenk verschwand der Arm in einem perfekt sitzenden, zweifellos sündhaft teuren Anzug. Aus der Jackentasche ragten einige dünne Antennen. »Dies ist der Schuldschein-Chip, den Kapitän Harry Chang ausgefüllt hat. Das Schiff gehört meinem Boss. Die Übergabe sollte noch heute stattfinden. Genauer gesagt, jetzt.«
    Savanna schwindelte. Harry, dieser Idiot. Warum hatte er kein Wort gesagt? Na, warum wohl …? Nun wurde Savanna auch klar, warum er sich eben so seltsam verhalten hatte. Irgendwoher musste er gewusst haben, wer da Einlass in die MERCHANT begehrte, wahrscheinlich durch den Funkanruf. Es war dabei also mitnichten um einen der zahllosen todsicheren Tipps gegangen, denen Harry in schöner Regelmäßigkeit aufsaß.
    »Zeigen Sie mir den Chip.«
    Ein kehliges, trockenes Lachen war die Antwort. »Es handelt sich selbstverständlich nur um eine Kopie. Nicht dass Sie denken, es würde auch nur im Geringsten etwas ändern, den Chip gewaltsam zu zerstören. Das Original liegt längst bei der Sicherheitsabteilung dieser Raumstation. Nur damit klar ist, dass es sich um einen völlig legalen Vorgang handelt und nicht etwa um ein … wie sagt man, um ein dunkles Geschäft . Die offiziellen Stellen sind informiert, die Überschreibung des Eigentums ist rechtskräftig.«
    Na wunderbar. Dennoch verspürte Savanna das dringende Verlangen, dem Dürren die Faust ins Gesicht zu dreschen, um ihre Wut abzubauen. Wenn allerdings Harry noch anwesend wäre – ihm hätte sie mit Freuden noch lieber die Nase zertrümmert.
    So war das also. Sie, Savanna Dionga, zog los, um eine Chefingenieurin aus einem zweifelhaften Geheim-Etablissement zu engagieren und über sie möglicherweise zu einem der benötigten Luftfilter zu kommen; sie beschaffte einen Mann für alle Fälle, den auf der gesamten Station wohlbekannten Tausendsassa J.T. Toler; sie kümmerte sich darum, den Nahrungsmittelvorrat aufzufüllen … und was tat Harry? Er machte all ihre Bemühungen zunichte, indem er das Schiff, für das sich Savanna den Hintern auf riss, mal eben bei einer Partie Poker verlor.
    Es war zum Aus-der-Haut-fahren.
    »Es tut mir leid, Mister …« Sie schaute ihn auffordernd an.
    Er schwieg.
    »Ich wusste nichts von dieser Transaktion.« Eine Geschichte , dachte sie. Ich brauche eine plausible Geschichte, um wenigstens Zeit zu gewinnen. »Mister Chang unterlag einem gewaltigen Irrtum. Er glaubte, er könne seine Spielschulden nicht einlösen. Mir ist das jedoch möglich, auf eine ganz andere Art und Weise.« Sie sprach in ruhigem, besonnenen Tonfall. Und hatte keine Ahnung, wo das alles hinführen sollte. Auf eine ganz andere Art und Weise? Sie hatte nicht den Schimmer einer Ahnung, wie sie Schulden in dieser Höhe begleichen sollte. »Richten Sie das Ihrem Chef aus. Er ist doch sicher daran interessiert? Zweifellos ist er das, was will er schon mit einer Schrottmühle wie diesem Schiff, das sogar ein Sharaan-Händler für einen lächerlichen Preis auf dem Markt geworfen hat. Sie wissen doch, wie diese Sharaan sind, oder? Sie holen aus dem letzten …«
    »Halten Sie endlich den Mund«, forderte Spinnenfinger. »Sie wollen die Schuld anderweitig auslösen? Sehr schön. Wie genau?«
    »Ich … ich muss das mit Harry Chang besprechen. Ich benötige etwas Zeit.«
    »Zeit?«
    Savanna nickte.
    Der andere schwieg; in der völligen Stille konnte die erste Offizierin der MERCHANT hören, wie im Hintergrund, nur wenige Meter entfernt, Sonda irgendwelche Arbeiten verrichtete. In einem Schiff, das denjenigen, für die sie noch nicht einmal offiziell arbeitete, gar nicht mehr gehörte.
    »Nun gut.« Der Dürre schaute sich um. »Es gibt tatsächlich erstrebenswertere Objekte als ein Schiff, das offenbar bis vor Kurzem als Latrine gedient hat. Ich bin in zwei Stunden zurück. Vielleicht werde ich den ein oder anderen Posten vom Sicherheitspersonal dieser Raumstation mitbringen. Das kann wohl nichts schaden.«
    Mit diesen Worten verschwand Spinnenfinger ebenso rasch, wie er gekommen war.
    Kaum war Savanna allein, hörte sie leichte Schritte, die sich ihr näherten. »Hast du alles gehört?«, fragte sie Sonda.
    »Alles. Und ich weiß, an wen Harry die MERCHANT verloren hat. Jeder, der etwas unter die Kulissen blickt, weiß von dem fetten J’ebeem. Von Msarro.«
    »Msarro?«
    »Er sitzt im Zentrum eines großen Netzes und

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