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Sternenfaust - 129 - Der Gott im Exil (4 of 4)

Sternenfaust - 129 - Der Gott im Exil (4 of 4)

Titel: Sternenfaust - 129 - Der Gott im Exil (4 of 4) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Anonymous
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er ernst, »sind vorerst unsere Geheimwaffe.«
    »Verstehe«, antwortete Izanagi. Was er eigentlich damit sagen will, ist: Ich bin leichter zu ersetzen , ging es ihm durch den Kopf.
     
    *
     
    Bei der Eingeborenensiedlung, unbekannter Planet, irgendwo in Transalpha
     
    Colonel Yefimov saß vor dem Dorf der Eingeborenen im Schatten eines Gesteinshaufen und hielt nach Admiral Taglieri, Dana Frost und Mary Halova Ausschau. Sein muskulöser Oberkörper war nackt, und obwohl er vor der Sonne geschützt war, lief ihm der Schweiß über das scharf geschnittene Gesicht.
    Seine glatte und normalerweise eher blasse Haut hatte inzwischen eine rotbraune Färbung angenommen. Sie alle hatten nach ihrer grausamen Wanderung durch die Wüste einen fürchterlichen Sonnenbrand erlitten.
    Die Eingeborenen hatten ihnen kühlende Pasten gereicht. Diese Mittel hatten ein wenig geholfen, aber nicht viel. So etwas Primitives konnte eine medizinische Haut-Regenerator-Behandlung natürlich nicht ersetzen.
    Yefimov ließ abwechselnd seine Brust- und Oberarmmuskeln hervorspringen. Jemand, der Yefimov nicht kannte, hätte dies für angeberisch gehalten. Doch in Wahrheit tat er dies immer, wenn er unruhig war und grübelnden Gedanken nachhing.
    Und in diesem Moment dachte er an die STERNENFAUST.
    Selbst wenn sie alle gerettet würden, wenn sie alle diesen elenden Planeten verlassen konnten – dort würde es nie wieder so werden wie zuvor. Jake Austen hatte ihn und die anderen verraten. Austen war sein Freund gewesen. Und von einem Tag auf den anderen hatte er ihn in der tödlichen Wüste eines fremden Planeten ausgesetzt.
    Yefimov wusste, dass diese Vorstellung nicht nur an seinen Gedanken nagte. Sie alle grübelten immer wieder darüber nach. Es raubte ihnen die Energie. Sie fühlten sich verraten, und die Reaktion war nicht mehr länger Wut: Es war nur noch unendliche Trauer.
    Plötzlich schreckte Yefimov hoch. Aus der Siedlung hörte er Schreie.
    »Charachasch«, rief jemand. Zumindest klang es so.
    Dann weitere Schreie. »Nein! Nicht!«
    Worte in Solar.
    Sofort sprang Yefimov auf.
    Er griff nach einem Speer, der neben ihm im Boden steckte. Er hatte ihn von den Eingeborenen erhalten und seitdem immer bei sich getragen. Yefimov wollte nach der Begegnung mit den Stinkworms nie wieder unbewaffnet sein.
    Im Grunde hielt Yefimov die Eingeborenen für harmlos. In ihrer Jugend und Nacktheit wirkten sie wie Kinder. Sie erinnerten ihn an die Figuren aus dem Romanklassiker »Schöne neue Welt«, den er einst in der Schule hatte lesen müssen. Das lag an der glatten Haut. Er hatte erfahren, dass einige der Eingeborenen schon recht alt waren, doch die Haut dieser Wesen blieb straff wie am Tag der Geburt.
    Schon hatte Yefimov den Eingang des Dorfes hinter sich gelassen, als er den Tumult auch schon sah.
    Eine der Frauen – er erinnerte sich, dass Mary Halova sie als Schamanin bezeichnet hatte, auch wenn er längst ihren Namen vergessen hatte – schrie und keifte und hatte immer mehr Eingeborene um sich geschart. Diese Frau trug Schmuck aus Knochen, Leder und Federn und hatte jetzt ihren Körper nicht wie zuvor mit einem weißen, sondern einem roten Pulver eingerieben. Wie immer hielt sie in der Hand einen knorrigen Stab mit einem Auge, das in den Knauf geschnitzt war.
    Ratlos standen die Crewmitglieder der STERNENFAUST herum und sahen sich ängstlich das Schauspiel an, das sich ihnen bot.
    Ein Jammer, dass Mary nicht da war. Sie hatte sich am Ende recht gut mit den Fremden verständigen können.
    Commander Alyawarry, dieser Sturkopf, lief auf die Eingeborenen zu. Er versuchte, sie zu beruhigen. Doch was sollte er tun? Dieses Weib, diese Schamanin, hetzte gegen sie, seit sie da waren. Nun war einer der Fremden gestorben. Es war ein junger Krieger gewesen, der sich mit Mary Halova eingelassen hatte. Und nun schien sich auch noch ein Himmelskörper diesem Planeten zu nähern.
    Was wollte Alyawarry da ausrichten?
    Der farbige Offizier, der von den Aborigine abstammte, näherte sich behutsam und mit erhobenen Händen der Meute.
    Doch da begann die Schamanin noch mehr zu schreien.
    Yefimov glaubte, mehrfach die Worte »Charachasch« und »Mchasch« herauszuhören, doch er war sich nicht sicher: Bei der Sprache der Fremden hörte sich für ihn, wenn er ehrlich war, jedes Wort gleich an. Er hatte nur von Mary Halova gelernt, dass »Charachasch« das Wort für Feuer und »Mchasch« das Wort für Gott war.
    Nun schrie die Schamanin erneut, doch dann tat sie

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