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Sternenfaust - 129 - Der Gott im Exil (4 of 4)

Sternenfaust - 129 - Der Gott im Exil (4 of 4)

Titel: Sternenfaust - 129 - Der Gott im Exil (4 of 4) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Anonymous
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Erinnerung war.
     
    *
     
    Franzen sah, dass Nickie die Fassung verlor. Ihre Hand mit dem Nadler hob sich wieder, richtete die Waffe direkt auf seinen Kopf. Izanagi kippte zur Seite weg und wand sich röchelnd am Boden.
    In Bergers Gesicht erkannte Franzen, dass ihre Konzentration nachließ. Genau, wie er es gehofft hatte.
    Dies war der Moment. Franzen spürte es so deutlich, wie er nur konnte. Jetzt oder nie.
    Jetzt, Jane! , dachte er verzweifelt, während Bergers todbringende Waffe leise zu sirren begann. Verflucht, Jane! JETZT!
     
    *
     
    Würgend übergab sich Jake Austen auf dem Teppichboden seines Quartiers. Nie zuvor war ihm so schlecht gewesen. Mit einem Mal hatte sich das ganze Schiff vor seinen Augen gedreht, und ein dumpfes, aber stetig intensiver werdendes Dröhnen hatte seinen Geist befallen. Kopfschmerzen malträtierten ihm das Hirn, unglaublich stark. Sodbrennen stieg in seiner Speiseröhre auf.
    Dann war es vorbei. So schnell und unerklärlich, wie es gekommen war.
    Jake stützte sich mit den Händen am Boden ab, blinzelte. Schweiß perlte ihm von der Stirn. Und plötzlich kamen die Erinnerungen! Der Nebel, der seinen Verstand in seinen Klauen gehalten hatte, verschwand. Sein wahres Ich kehrte zurück.
    »Captain!«, keuchte der Offizier. Vor seinem geistigen Auge sah er die Hangarszene und erlebte in der Erinnerung mit, wie er und die anderen Mitglieder der Deltaschicht das gesamte Schiff an sich gerissen hatten! Aber warum? Wie konnte es sein, dass er sich an einer derart gewaltsamen und vielleicht sogar sinnfreien Aktion beteiligte?
    Immer mehr Puzzleteile fielen an ihren Platz. Austen entsann sich Nickie Bergers. Sie war der Auslöser, sie hielt die Fäden in der Hand. Und sie war es, die er aufhalten musste, wenn er wollte, dass dieser Wahnsinn ein Ende fand!
    Jake wusste nicht, wie es kam, dass er auf einmal klarer denken konnte, als es die ganzen letzten Tage der Fall gewesen war. Aber das musste er auch nicht, um seinen Teil dazu beizutragen, das geschehene Unrecht wieder auszugleichen. Er hoffte nur, dass es dazu nicht längst zu spät war.
    Halten Sie durch, Captain Frost! , dachte er und schickte ein Stoßgebet zum Himmel. Dann machte er sich am Schließmechanismus seiner Quartiertür zu schaffen.
    Wenige Minuten später gab die Elektronik nach. Das Schott glitt zur Seite, und Jake blickte in die überraschten Augen Nic Curdins, der offenbar vor seiner Tür Wache schob. Der dunkelhäutige Mann wirkte völlig perplex.
    »Tut mir leid«, murmelte Jake und hob die zu Fäusten geballten Hände. »Aber ich habe keine Zeit, mich lange zu erklären.« Ruckartig ließ er sie wieder sinken – direkt auf die Schläfe des Offiziers!
    Curdin ächzte und fiel zu Boden wie ein nasser Sack. Sofort schnappte sich Jake seine Beine und zerrte den Mann in sein Quartier. Dann trat er wieder auf den Korridor. Ein paar schnelle Blicke nach rechts und links zeigten ihm, dass die Luft rein und niemand sonst Zeuge seines Ausbruchs geworden war. Gut so. Je weniger Aufsehen er erregte, desto schneller und effektiver würde er sich ein Bild der Lage machen und die wahren Risiken gegeneinander abwägen können. Zumindest hoffte er das.
    Jake Austen schnappte sich den Nadler des bewusstlosen Kollegen, schloss die Tür hinter sich und eilte mit schnellen Schritten den Korridor hinab – in Richtung Brücke.
     
    *
     
    Alles geschah gleichzeitig. Nickie Bergers Wutausbruch, Izanagi Naradas Zusammenbruch, Jake Austens Moment geistiger Klarheit …
    … und jenseits der schwarzen Leere begannen Petric Jane und Richard Kettler mit dem Teil der Abmachung, die Phil Franzen mit ihnen getroffen hatte: Sie öffneten ihren Geist, konzentrierten sich.
    Nicht auf Berger und ihre Crew. Das hätte auf die Entfernung und ohne weiteren Kontakt wenig Erfolg versprochen. Sondern auf den Mann, der für sie vor Ort war. Den Mann, der wie sie war.
    Izanagi.
    Eine Verbindung zwischen drei mächtigen Telepathen, von denen zwei genau für derartige Einsätze ausgebildet worden waren, hatte zumindest eine reelle Chance, etwas bewirken zu können.
     
    *
     
    Bruder …
    Stimmen im Chaos. Rufend, suchend. Fern und vage.
    Hörst du uns, Bruder?
    Izanagi Narada verging fast vor Schmerz, Scham und Verzweiflung. Er fühlte sich wie in einem treibenden Rettungsboot auf dem Ozean seines Verstandes, verloren im ewigen Tosen und Treiben der auf ihn einprasselnden Gewalten – doch auf einmal war da ein Gefühl von Hoffnung! Er spürte es genau.
    Komm

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