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Sternenfaust - 129 - Der Gott im Exil (4 of 4)

Sternenfaust - 129 - Der Gott im Exil (4 of 4)

Titel: Sternenfaust - 129 - Der Gott im Exil (4 of 4) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Anonymous
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überall auf diesem großen Schiff verteilt waren.
    Schweiß stand Izanagi auf der Stirn. Er hatte unterschwellig Angst. Er dachte an Emma Kalani. Ihr war das CC-4400 einst zum Verhängnis geworden …
    Beging er einen Fehler?
    Aber ich sehe so viel. So klar …
    Izanagi »sah« einen rothaarigen Offizier – Austen , erinnerte er sich – im Quartier des Admirals und mit gezogener Laserwaffe …
    … Colonel Yefimov, der im Fitnessraum abgeführt wurde …
    … Nickie Berger, die mitten in der Nacht Captain Frosts Unterkunft überfiel und sie nahezu buchstäblich aus dem Bett zwang …
    … Bilder einer Meuterei, er erkannte es genau. Aber warum? Weshalb hätten sich all diese Offiziere gegen ihre eigenen Kollegen verschworen? Was war es, womit Berger sie beeinflusste? Und wo waren die Opfer dieses Putsches nun? Das Schiff war nahezu leer, das spürte Izanagi sehr deutlich.
    Die Bilder schienen aus den Räumen selbst zu kommen. Aber so war es nicht. Sie kamen von der Crew. Sie kamen von denen, die immer wieder unterschwellig an diese Ereignisse dachten, obwohl sie sie lieber verdrängt hätten.
    Er musste weiter vordringen, genauer suchen. Wenn er keine Antworten fand, waren sie alle verloren.
    Dann war da ein Hangar zu sehen. Gut vierhundert Menschen standen in ihm, eingepfercht wie Tiere. Manche trugen Uniform, andere zivile Kleidung, die meisten aber Schlafanzüge. Und rings um sie herum standen die Aufständischen, mit den Waffen im Anschlag. Eine Erinnerung. Viele Erinnerungen. Izanagi wusste nicht, woher sie kamen, doch er hieß sie willkommen, öffnete sich ihnen noch weiter.
    Erneut drückte er auf den Armreif.
    Er sah …
     
    *
     
    … sich selbst. Auf Sirius III. Wie er mit den Leuten von Far Horizon sprach. Wie plötzlich in ihm der Wunsch wach wurde, die Christophorer zu verlassen. Wie es ihn zu Far Horizon zog. Wie er Meister William abwehrte. Wie sich seine Überzeugungen für richtig und falsch verschoben.
    Sie hatten ihn benutzt ! Sie hatten ihn mental verwandelt !
    Was machte eine Persönlichkeit aus, wenn nicht ihre Vorlieben und Überzeugungen? Wenn man das so einfach auslöschen konnte …?
    Welche Macht hatten diese Leute? Sie brachten Crewmitglieder dazu, ihre Kameraden zu verstoßen und auf ihre eigenen Schiffe zu schießen. Was konnte eine solche Macht in den falschen Händen anrichten?
    Wütend schüttelte Izanagi den Gedanken ab. Er musste sich jetzt erst einmal auf seine Aufgabe konzentrieren.
    »Wir brauchen euch nicht mehr!«, hörte Izanagi die Stimme von Nickie Berger in seinen Gedanken – in den Erinnerungen derer, die um ihn waren. Bergers Stimme krächzte, als habe man sie gewürgt, und mit einem Mal wusste Izanagi, dass es Dana Frost war, die ihr dieses Andenken verpasst hat. Frost, die sich gewehrt hatte. Wie sie es immer tat.
    »Deshalb haben wir einen schönen Planeten für euch gefunden!«, fuhr Berger spöttisch fort, jedes Wort eine Waffe, ein schneidendes Schwert des Triumphs. »Dort könnt ihr eure Überlegenheit unter Beweis stellen.«
    Aber wo? , dachte Izanagi verzweifelt. Wenn sie noch leben und ihr sie nur irgendwo ausgesetzt habt – wo?
    Ungläubige Blicke. Die vierhundert Männer und Frauen sahen Berger an. Sie waren fassungslos – und agierten dennoch gefasst. Denn es sind Militärs, und selbst angesichts ihres sicheren Untergangs bewahren sie Haltung.
    »Der Grund muss Sie nicht interessieren, Admiral!«, sagte Berger in dieser Erinnerung, als Taglieri sie nach ihren Motiven ausfragen will. »Es genügt, wenn Sie Folgendes wissen: Wir haben genug davon, unter Ihrem Kommando zu dienen.«
    Eine Trotzantwort, das erkannte Izanagi sofort. Eine, die entweder nur ein Teil einer viel größeren Wahrheit war – oder aber eine, die mit der eigentlichen Wahrheit gar nichts zu tun hatte. Abermals fragte er sich, was hier nur geschehen sein mochte. Was steckte hinter diesem Wahnsinn?
    Auf einmal wandelte sich das Bild vor seinem geistigen Auge. Wie eine Kamera fuhr Izanagis Perspektive zurück, weitete sich – und dann zoomte sie auf einen Teilbereich des Hangars, der ihm bisher kaum aufgefallen war. Einen mit einer Navigationskonsole.
    Einen mit Zielkoordinaten.
    Bingo!
    Doch noch bevor Izanagi seinen Erfolg auskosten konnte, riss ihn ein dumpfer Schlag aus seiner Konzentration.
    Als der ehemalige Christophorer wieder zu sich kam, starrte er in die gähnende Mündung eines Nadlers!
     
    *
     
    »Ich hasse unangemeldeten Besuch.«
    Bergers Stimme troff vor Hohn. Die

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