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Sternenfaust - 136 - Flammenschert (2 of 2)

Sternenfaust - 136 - Flammenschert (2 of 2)

Titel: Sternenfaust - 136 - Flammenschert (2 of 2) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Anonymous
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Verbindung mit dem Neuropsychologen Kremer an, der sich wohl derzeit in seinem Appartement in Saigon auf der Erde aufhielt. Keine halbe Minute später stand die Bergstrom-Verbindung.
    »Tregarde?« Willem Kremer sah überrascht aus. Schweißränder waren auf dem Kragen seines T-Shirts zu sehen, der Mann Mitte Fünfzig glänzte im Gesicht. Offenbar genoss er die Wärme des frühherbstlichen Saigon und hatte die Klimaanlage seines Appartements nicht aktiviert. Aus dem Hintergrund hörte man das Sirren von Gleitern und Stadtlärm, der wahrscheinlich durch ein offen stehendes Fenster in die Wohnung drang. »Was verschafft mir denn diese Ehre? Sind Sie von Ihrem kleinen Ausflug schon zurück?«
    Der Anblick des Kollegen, der seinen Landurlaub richtig zu genießen schien, erinnerte Ashkono wieder daran, warum er den Neuropsychologen nicht mochte. Denn es war keineswegs normal, dass Kremer nicht mit auf den »Ausflug«, wie er es nannte, gekommen war. Ein solch fähiger Arzt hätte die STERNENFAUST nicht verlassen dürfen oder können, wenn nicht von außen nachgeholfen worden wäre.
    »Mir scheint, die Sonne bekommt Ihnen ganz gut, Kremer!«, knurrte Tregarde zurück. »Und was den ›Ausflug‹ betrifft, so haben Sie sich ja wirklich schick aus der Affäre gezogen!«
    Kremer machte eine ratlose Geste und zuckte mit den Schultern. »Es war nicht meine Idee, mich von der STERNENFAUST abzuziehen.«
    »Ja, wahrscheinlich wollte Franz Jackson nicht, dass eine seiner lohnenden Investitionen so einfach in die Gefahr gerät, sich in Wohlgefallen aufzulösen«, höhnte Ashkono und rümpfte die Nase. » Far Horizon kümmert sich um seine Schäfchen …«
    Willem Kremer zog die Augenbrauen hoch. »Jetzt machen Sie mal halblang, Tregarde. Sie können gerne zu Admiral Taglieri gehen und sich den entsprechenden Befehl aus dem Star-Corps-Hauptquartier zeigen lassen. Mein Name taucht in der Liste derer auf, die bei Raumstation 359 von Bord gehen sollten.«
    Ashkono unterdrückte eine weitere bissige Bemerkung und entsann sich des eigentlichen Anliegens, weswegen er den Doktor kontaktiert hatte. »Ganz abgesehen von Ihrem reizenden Wesen wären zurzeit vor allen Dingen Ihre Fachkenntnisse an Bord dringend vonnöten. Lesen Sie!«
    Willem Kremers Gesichtsausdruck war bei der kleinen Ansprache Tregardes immer düsterer geworden. Er setzte sich auf und schaute direkt in das optische Modul der Bildübertragung, während Tregarde sein Dossier mit den Werten von Captain Mulcahy übertrug.
    Ein paar Minuten herrschte Schweigen zwischen den beiden Männern, während Kremer auf seinen Anzeigen die medizinischen Daten überflog. Einmal sog er scharf die Luft zwischen den Zähnen hindurch. Offenbar hatte er die beunruhigenden Testergebnisse entdeckt.
    Schließlich lehnte sich der Neuropsychologe zurück und fixierte Tregarde mit den Augen. »Übel«, sagte er. »Ganz übel. Da werden wir so ohne Weiteres nichts ausrichten können.«
    »Das ist nicht gerade das, was ich hören wollte«, meinte Ashkono.
    »Immer langsam, Doktor!«, unterbracht der Arzt ihn. »Ich sagte ›ohne Weiteres‹, nicht, dass es unmöglich wäre, die entstandene Schädigung des Gehirns auf irgendeine Art auszugleichen. Wenn ich mich recht entsinne, gibt es da etwas, das sich jedoch noch in der Testphase befindet. Es ist ein bioneuraler Chip, der die notwendigen Prozesse für eine Memorierleistung simulieren kann.« Er schüttelte langsam den Kopf, so als ob er überlege, was es noch für Alternativen gäbe. »Riskanter Eingriff. Und es ist nicht gesagt, ob das Ganze funktioniert …«
    »Das ist mir egal, Kremer«, stellte Tregarde klar. »Der junge Offizier ist gerade erst an Bord gekommen und ist verletzt worden, weil er ein Crewmitglied, das eigentlich gar nicht auf dem Schiff sein dürfte, gerettet hat. Wenn es irgendetwas gibt, womit wir ihn wieder aus dem Zustand eines Menschen ohne Gedächtnisleistung herausreißen können, dann sollten wir es tun.«
    Kremer nickte. »Wann sind Sie mit dem Schiff wieder zurück im Sol-System?«
    Tregarde schaute auf den Chronometer seiner Konsole. »In ein paar Stunden. Die STERNENFAUST hat ein paar Schäden erlitten und wird im Raumdock auf Vesta erwartet.«
    »Gut.« Der Neuropsychologe erhob sich. Die Kamera folgte seinem Gesicht, stellte sich automatisch auf den neuen Winkel ein. »Das wird genügen. Ich kümmere mich um einen Transport zur Werft und um ein Exemplar des Chips. Sorgen Sie dafür, dass Mulcahy bis dahin stabil und bei

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