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Sternenfaust - 136 - Flammenschert (2 of 2)

Sternenfaust - 136 - Flammenschert (2 of 2)

Titel: Sternenfaust - 136 - Flammenschert (2 of 2) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Anonymous
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Rahmen des hinteren Kanzelteils mit dem Rumpf verschmolzen, oder die dort befindlichen Sprengladungen unbrauchbar gemacht.
    Roman schlug mit der behandschuhten Faust nach oben und traktierte das Kanzeldach aus transparentem Stahl. Zentimeter für Zentimeter erweiterte sich der Spalt, bis endlich der Luftstrom einen genügend großen Kraftansatz bekam und die Kanzel mit einem metallischen Krachen hinwegfegte.
    Roman kletterte aus dem Cockpit. Der Wind zerrte mit Macht an ihm. Der Pilot wusste, wie man springen musste, ohne sich der Gefahr auszusetzen, gegen die eigene Maschine zu prallen. Und er sprang.
    Das Wrack, dessen Beschädigung er jetzt im ganzen Ausmaß erkannte, driftete weg.
    »Auf Wiedersehen, Pete. Wir hatten eine gute Zeit …«
    Der Wind pfiff Roman in den Ohren. Er befand sich mehrere Tausend Kilometer über den gelbbraunen und grünlichen Landmassen Kridanias.
    Im freien Fall stieß er nieder – auf den Planeten seiner größten Feinde!
     
    *
     
    Es war ein bisschen ruhiger geworden auf der Krankenstation der STERNENFAUST. Die Leichtverletzten waren versorgt und in ihre Unterkünfte gebracht worden, im angrenzenden Ruhebereich wurden die drei überlebenden Schwerverletzten der ALBERTSON weiterhin unter Beobachtung gehalten. Sobald man Vesta erreichte, würden sie verlegt werden und in den dortigen Einrichtungen weiter behandelt.
    Ashkono Tregarde saß in seinem Büro und sah sich wieder und wieder die Ergebnisse der Neuro-Scans an, die er bei Captain Mulcahy durchgeführt hatte. Was er sah, erfüllte ihn mit Sorge.
    Es war ihnen gelungen, den Druck auf das Gehirn zu senken und auch die Blutung zu stillen. Bei einer ersten eingehenderen Untersuchung der verletzten Hirn-Areale des jungen Mannes wurde aber schon klar, dass dort nicht mehr alles so war, wie es hätte sein sollen.
    Man wusste immer noch nicht alles über das menschliche Gehirn und seine Funktionen. Es war bekannt, welche Areale für welche Aufgaben am geeignetsten waren, und oft waren auch eben jene Hirnteile mit diesen Funktionen belegt.
    Es kam aber durchaus vor, dass ein üblicherweise gar nicht dafür vorgesehener Teil des Gehirns bestimmte Aufgaben erfüllen konnte, wenn ein anderer durch Krankheit oder schon bei der Geburt nur eingeschränkt oder gar nicht in der Lage war, entsprechend zu arbeiten. Ein Vorgang, der seit seiner Entdeckung den Wissenschaftlern Rätsel aufgab und immer wieder untersucht worden war.
    Ein wesentlicher Bestandteil der Aufgaben des Gehirns war dabei die Erinnerungsleistung. Damit waren nicht nur die konkreten Erinnerungen und Erfahrungen eines Individuums gemeint, sondern auch das angeeignete Wissen darüber, wie man bestimmte Dinge machte. Gehen zum Beispiel, oder einen Schalter drücken. Das alles waren Dinge, an die sich das Gehirn in dem Moment erinnert, in dem man die entsprechende Aktion durchführte. Dieses implizite Gedächtnis nutzte man vollkommen unbewusst, und es schien so, als wären die notwendigen Erinnerungsressourcen dafür über das gesamte Gehirn oder das neuronale Netzwerk verteilt.
    Tregarde hatte mit der Analyseeinheit eine Reihe von Anfragen an Codys Gehirn gestellt, die diese Funktion überprüfen sollten. Die aufgezeichnete Hirnaktivität gab Aufschluss darüber, dass dieser äußerst wichtige Teil der Erinnerungen Mulcahys durch seine Verletzung nicht beeinträchtigt worden war.
    Doch es war etwas anderes, das Ashkono Sorgen bereitete. Die Tests zur Überprüfung der Memorierfunktionen persönlicher Erlebnisse und gesonderter Erfahrungen hatten ein beunruhigendes Ergebnis zutage gefördert. Die simulierten Anfragen waren nur zu einem Teil mit einem entsprechenden Impuls beantwortet worden. Diese Impulse waren zum Teil so schwach, dass man davon ausgehen konnte, dass das Erzeugen neuer Erinnerungen, die Verknüpfung neuer neuraler Netze, nur bedingt möglich war.
    Im übertragenden Sinne war Codys Gehirn wie ein Computer mit defektem Arbeitsspeicher.
    Ob das Gehirn des Captains das mit der Zeit irgendwie auszugleichen vermochte, darüber wagte Tregarde keine Prognose. Was ihm dafür fehlte, war die Expertise eines Kollegen. Eines Kollegen, den er an Bord gehabt hätte, wäre die STERNENFAUST nicht im Kriegseinsatz gewesen.
    Aber ich muss trotzdem mit Doktor Willem Kremer sprechen, auch wenn er nicht hier ist , dachte Ashkono. Seufzend fasste er seine Untersuchungsergebnisse in einem Dossier zusammen und bereitete die Datei für eine Übertragung vor. Dann forderte er eine

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