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Sternenfaust - 136 - Flammenschert (2 of 2)

Sternenfaust - 136 - Flammenschert (2 of 2)

Titel: Sternenfaust - 136 - Flammenschert (2 of 2) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Anonymous
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und humpelte der Jägerpilot weiter. Die Böschung, die sich an den jenseitigen Saum des Wäldchens anschloss, kam so plötzlich, dass Roman den Halt verlor und herunterstürzte..
    Er blieb auf dem Rücken liegen, die Arme von sich gestreckt. Sein Herz trommelte wild in seiner Brust.
    Steh auf! Du wirst jetzt nicht schlappmachen. Gib den Geierköpfen nicht diese Genugtuung. Räche deine Freundin, die dieser Abschaum des Alls dir genommen hat.
    Das Rascheln und Knacken wurde lauter. Vor Romans innerem Auge entstanden mächtigen Krallenfüße, und seine gehetzte Einbildung zeigte ihm, wie finstere Tanjaj mit ausholenden Schritten durch das Unterholz jagten. Helle Klackergeräusche zeugten von den Kommandos und Zurufen seiner Verfolger.
    Roman, komm hoch …
    Doch dann trat schon einer der Kridan aus dem Wäldchen und entdeckte den jungen Piloten. Roman blickte in ein undurchdringliches Falkengesicht.
    Es schien sich um einen noch sehr jungen Tanjaj zu handeln. Der Krieger hielt den Graser auf Roman gerichtet. Die stählernen Beinschienen und der kupferfarbene Brustpanzer glänzten im rötlichen Licht. Aus dem Metallkragen wuchs ein dünner Hals, und der mit einem bräunlichen Vogelschnabel versehene Kopf war ein wenig zur Seite gedreht – vermutlich, um Roman besser im Blick zu behalten.
    Anstatt zu schießen, gab der Kridan plötzlich laute Klackergeräusche von sich. Keine drei Sekunden später trat ein weiterer Tanjaj an seine Seite. Dieser war kräftiger gebaut, und die dunklere Farbe seines Falkenschnabels mochte auf sein höheres Alter deuten. Er kam zwei Schritte nach vorne, bis ganz an den Rand der Böschung, streckte den Arm mit dem Handgraser in der Kralle gerade von sich und zielte auf Roman.
    Die Schnabelhälften des Tanjaj klafften ein wenig auseinander, sodass Roman die graue, dicke Zunge erkennen konnte. Dann schloss sich der Schnabel, und ein schabendes Geräusch wurde hörbar: Ober- und Unterhälfte rieben gegeneinander. Es klang sowohl triumphierend wie auch bösartig.
    Julie … . war der letzte Gedanke des Airman First Class Roman Monty. Und nun schossen ihm auch ungehindert die Tränen in die Augen.
    Das Zischen des Graserschusses war das Letzte, was Roman in seinem Leben hörte.
     
    *
     
    Transalpha
     
    Das All vor ihnen schimmerte dunkel und geheimnisvoll.
    Nach der Passage durch das Wurmloch, die wie immer von seltsamen Lichtreflexen begleitet wurde, kam Triumvir Gondrel Harath die statische Dunkelheit des Normalraums fast unheimlich vor.
    Die Unendlichkeit ist ein lauernder Drache , ging ihm ein altes J’ebeem-Sprichwort durch den Kopf. Es bedeutete so viel wie: Die multiplen Möglichkeiten, die sich einem an jedem Punkt des Lebens anboten, konnte niemand bis ins Letzte erfassen. Besser man mühte sich nicht zu sehr und lernte, mit den Konsequenzen seiner Entscheidungen zu leben …
    Und das tat er. Der Triumvir hatte sich entschieden, eine Beziehung mit einer Menschenfrau einzugehen und die Nachteile, die dies für seine politische Karriere haben würde, zu akzeptieren. Und er hatte sich entschieden, durch Wurmloch Beta hindurch nach Transalpha zu fliegen, um hier Antworten auf die brennenden Fragen zu bekommen, die sich in jüngster Zeit aufgetan hatten. Zum Beispiel, warum ein Erdanaar einen Attentäter während eines Verhörs vor seinen Augen umbrachte.
    »Da wären wir also«, sagte Harath zu Frida Gudmundsdottir, die neben ihm auf der kleinen Brücke seines privaten Raumers stand. Das kleine Raumschiff stand ihm als Regierungsmitglied und Adeligem zur Verfügung. Es besaß nur eine kleine Mannschaft von vier Personen und bot Platz für nicht mehr als ein Dutzend Passagiere. Nichtsdestotrotz war das Schiff, das von der Form her sehr dem j’ebeemischen Ellosch-Plattfisch ähnelte, modern und mit einem leistungsfähigen Bergstromraum-Antrieb versehen. »Ab hier beginnt, glaube ich, dein Part, Frida.«
    Die braunen Augen der Menschfrau sahen ihn voller Zuneigung an. Als sie nickte, wippte ihr zu einem Pferdeschwanz zusammengebundenes Haar. Die Christophorer-Schwester seufzte. »Ich wünschte Bruder Izanagi wäre hier. Er weiß, wie man das macht. Ich kann mich da nur auf seine Aussagen verlassen, sich einfach zu konzentrieren und zu ›rufen‹ … Wie auch immer das gehen soll.«
    »Wir müssen Turanor aber auf jeden Fall sprechen!«, meinte Gondrel bestimmt. »Diese Sache ist viel zu wichtig, als dass wir unverrichteter Dinge wieder von hier fortfliegen könnten. Ich weiß, was ich

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