Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Sternenfaust - 136 - Flammenschert (2 of 2)

Sternenfaust - 136 - Flammenschert (2 of 2)

Titel: Sternenfaust - 136 - Flammenschert (2 of 2) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Anonymous
Vom Netzwerk:
und sich einen Fuß verstaucht hatte.
    Nur schwerfällig konnte er sich fortbewegen, und so war er humpelnd in einem dichten Wäldchen in Deckung gegangen.
    Roman verscheuchte einen handgroßen Hautflügler, dessen Körper an ein irdisches Reptil erinnerte. Zwei weitere dieser sirrenden Plagegeister kamen herangeschwirrt und bekundeten ihr Interesse an seinem eingesprühten Gesicht. Irgendeine Substanz in dem Mittel musste sie anlocken. Roman schlug um sich und erwischte eins der Biester – es knallte auf den Waldboden, war zwei Sekunden lang benommen, bewegte seine transparenten Flügel ein paar Mal probeweise, erhöhte abrupt die Schlagfrequenz und flog davon.
    Ein Adrenalinschub sorgte dafür, dass Roman sich hellwach fühlte: Das Defensivsystem seines Anzugs sendete einen pulsierenden Warnton über den Helmlautsprecher. Die komplexe Piloten-Kombi war in der Lage, elektromagnetische Felder bis zu einer Entfernung von 500 Metern anzumessen, sofern sie stark genug waren.
    Roman spürte einen bitteren Geschmack auf der trockenen Zunge. Es kostete ihm all seine Kraft, sich am Baumstamm hochzuziehen. Zwischen ein paar Resar-Bäumen hindurch konnte Roman einen kridanischen Gleiter ausmachen. Sofort deaktivierte er sämtliche Anzugfunktionen und veränderte seinen Standort, indem er sich etwa dreißig Meter am Waldesrand entlang fortbewegte.
    Meinen Anzug können die Geierköpfe jetzt nicht mehr anmessen. Aber vielleicht haben sie Bio-Scanner …
    Roman beobachtete, wie der Gleiter jenseits des Lanca-Feldes niederging. Es dauerte nicht lange, und der Jägerpilot machte fünf falkenartige Köpfe aus. Die Leiber der ausschwärmenden Kridan-Soldaten waren von den weißen Fruchtkelchen der hohen Pflanzen verdeckt.
    Roman zog seinen Nadler und stellte ihn scharf.
    Kommt nur her, ihr Geierköpfe! Ich bin der Tod, und ich warte auf euch …
    Sein Herz raste. Er wusste, dass er gegen diese Monster keine Chance haben würde.
    Zwei der Tanjaj bogen um die Ecke des Feldes, und Roman erkannte Handgraser in den Klauen der Vogelartigen. Der eine von beiden trug zusätzlich ein kleines Gerät. Hierbei konnte es sich nur um einen Bioenergie-Scanner handeln. Und tatsächlich – relativ zielstrebig steuerten die Zwei auf Roman zu.
    Der junge Jägerpilot zog sich ganz hinter den Resar-Baum zurück und presste sich mit dem Rücken an ihn. Er wollte nicht aufgeben. Er wollte Julie rächen.
    Er spürte einen schweren Druck auf den Augen. Doch er würde nicht weinen. Nicht vor diesen Aasgeiern. Schnell schluckte er den schmerzenden Kloß im Hals hinunter und begann mit flüsternder Stimme langsam bis zehn zu zählen.
    »… acht, neun, zehn!«
    Er kam aus der Deckung und feuerte seinen Handnadler ab. Der eine Tanjaj ging sofort mit durchschossener Brust zu Boden.
    Roman jubelte innerlich. Du wirst keine unschuldige Zivilisten mehr töten, du elendes Mistvieh!
    Doch bevor Roman den anderen Kridan aufs Korn nehmen konnte, erwischte ihn auch schon der Graser-Strahl des Tanjaj.
    Qualm stieg auf. Ein heißer Schmerz durchfuhr seinen rechten Oberarm, und es stank sofort nach verkohlten Polymeren und verbranntem Fleisch. Der Nadler glitt ihm aus der Hand.
    Roman unterdrückte einen Schmerzensschrei und humpelte in den Resar-Hain hinein. Unweit entfernt hörte er das aufgeregte Klackern der Kridan, die umgehend die Verfolgung aufnahmen. Roman stolperte durch das Wäldchen und prallte mehrmals gegen Baumstämme. Der Schmerz drohte, ihm die Sinne zu rauben. Sein rechter Oberarm war eine einzige stinkende und immer noch rauchende Wunde, deren schwarz-rote Farbe von silbergrauen Fäden geschmolzenen Anzugmaterials durchzogen war.
    Stressinduzierte Analgesie! So nannte man das Phänomen, das schon seit Jahrhunderten von Soldaten berichtet wurde. Sie verloren während einer Schlacht ein Bein, spürten aber rätselhafterweise keinen Schmerz. Inzwischen wusste man, dass unter großem Stress das Mittelhirn endogene Cannabinoide ausschüttete, die diesen Effekt bewirken. Das hatte Roman in einer der vielen Star-Corps-Schulungen gelernt.
    Er hatte jedoch noch etwas gelernt: Dieses Phänomen versagte seltsamerweise bei Brandwunden. Und er spürte diesen Effekt nun am eigenen Leib. Der Schmerz war so gnadenlos, am liebsten hätte er sich zu Boden geworfen und sich die Seele aus dem Leib geschrien.
    Ein Graser-Schuss jagte in Kopfhöhe an ihm vorbei und traf einen Resar-Baum, der sofort in Flammen aufging. Brennendes Laub regnete auf Roman herab. Unbeirrt hetzte

Weitere Kostenlose Bücher