Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Sternenfaust - 137 - Eine Milliarde Credits

Sternenfaust - 137 - Eine Milliarde Credits

Titel: Sternenfaust - 137 - Eine Milliarde Credits Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Anonymous
Vom Netzwerk:
War Cassie denn schon angekommen? Tatsächlich. Sie war doch jetzt hoffentlich nicht wütend, weil er nicht selbst zum Raumhafen gekommen war? Ich wusste schon, warum ich nie eine Familie wollte , dachte er ungehalten und fragte sich das tausendste Mal in den vergangenen 48 Stunden, was ihn wohl geritten hatte, sie und den Jungen einzuladen.
    Er sah auf das Pad, das hartnäckig klingelte, anruf der Vertraulichkeitsstufe 5. priorität hoch, unbekannter teilnehmer hat passenden autoritätscode verwendet.
    Also doch Cassie. Walter warf noch einmal einen Blick auf sein luxuriös ausgestattetes Büro. Er mochte es, hier zu sitzen und schätzte es, in Ruhe zu arbeiten. Das Zimmer mit dem imposanten Ausblick über die Laboranlagen von Far Horizon bis hin zum Olympus Mons jenseits der Amazonis Planitia war ihm im Lauf der Jahre zu einem zweiten Zuhause geworden. Nun, für die nächsten Tage würde er wohl nicht viel von diesem Büro haben. Obwohl er versucht hatte, sich seelisch darauf vorzubereiten, wusste er immer noch nicht genau, ob er sich auf Cassie und ihren Sohn freuen sollte oder nicht. Seufzend hob er sein ePad und stellte die Verbindung her.
    »Gregorovitch.«
    »Sehen Sie, Walter, so schnell sieht man sich wieder.«
    Walter starrte die Silhouette, die ihn aus dem kleinen Display entgegengrinste, ausdruckslos an. »Was wollen Sie schon wieder? Ich dachte, ich habe mich gestern klar ausgedrückt.«
    »Das haben Sie. Aber ich muss zugeben, dass ich vielleicht nicht deutlich genug war. Dafür will ich mich natürlich entschuldigen. Und ich frage Sie heute noch einmal, Walter, ob Sie uns nicht vielleicht doch die Pläne übergeben wollen.«
    Walter erwiderte den Blick, ohne eine Miene zu verziehen. »Meine Antwort hat sich in den letzten 24 Stunden nicht geändert. Oder hatten Sie das vielleicht erwartet?«
    Das Gegenüber lachte leise. »Nein, eigentlich nicht«, sagte er beinahe gemütlich. »Aber ich denke, dass ich heute durchaus ein Argument habe, dass Sie überzeugen könnte.«
    Walter hob nur die Augenbrauen. »So?«
    »Wir wissen natürlich, dass Sie in der Presse immer wieder behaupten, Sie hätten kaum persönliche Bindungen, geschweige denn eine Familie, weil Sie Ihr Leben ganz der Forschung und der Allgemeinheit gewidmet haben. Die Homestory, die Isa Bernhardt letztes Jahr in Lush Life & Style über Sie gemacht hat, hat mich persönlich sehr beeindruckt. Schade war nur, dass Sie nicht erwähnt haben, dass Sie eben doch einen kleinen, sehr entzückenden Sohn haben. Auch wenn das aufgeweckte Kerlchen nicht bei Ihnen, sondern bei der Frau Mama wohnt. Eine tolle Frau, diese Cassie Puntareras. Ich muss zugeben, dass Sie offenbar doch Reste von Geschmack besitzen. Sollten Sie damals vielleicht nicht darüber nachgedacht haben, dass Sie mit einer Familie in Ihrer Homestory noch glaubwürdiger gewesen wären?«
    Walter spürte, wie seine Gesichtszüge einfroren. Für einen Moment schien die dunkle Silhouette seines Gesprächspartners auf ihn zuzustürzen, doch er fing sich schnell wieder. So unverfroren war nicht einmal dieser Mann. Das war ganz klar ein Bluff.
    »Ich sehe, Ihnen wird gerade klar, welche Chance Sie für Ihre Imagepflege vertan haben. Kinder sind immer ein Faktor, das darf man nie vergessen, besonders, wenn es die eigenen sind. Aber ich kann Sie beruhigen. Wir haben diesmal für Sie mitgedacht.«
    »Was wollen Sie?«, fragte Walter und wunderte sich, dass seine Stimme heiser klang. Er räusperte sich unwillkürlich.
    Die Miene des Anderen wurde noch eine Note selbstsicherer. »Aber Walter.
    Das wissen Sie doch. Die Pläne hätte ich gern.«
    »Die werden Sie nicht bekommen. Nur über meine Leiche.«
    Der Andere seufzte schwer. »Jetzt bekomme ich doch den Eindruck, Sie seien ein wenig begriffsstutzig. Ich gebe zu, Ihre Leiche ist in diesem Zusammenhang für uns nicht sehr nützlich. Weitaus einfacher für uns ist, die Pläne über eine andere, ganz bestimmte Leiche zu bekommen.«
    Auf einmal war Gregorovitch sicher, dass der Andere bluffte. »Billiger Terrorismus, das ist also alles, was einer Intelligenzbestie wie Ihnen einfällt!«, sagte er und hörte erleichtert, dass seine Stimme jetzt wieder die Festigkeit besaß und transportierte, die er auch empfand.
    Sein Gegenüber rührte sich nicht. Es war an dem dunklen Umriss der Gestalt nicht zu erkennen, was er dachte oder wie er aussah, und Walter stellte fest, dass ihn diese Ungewissheit beunruhigte. Nimm dich zusammen , dachte er sofort. Diese

Weitere Kostenlose Bücher