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Sternenfaust - 137 - Eine Milliarde Credits

Sternenfaust - 137 - Eine Milliarde Credits

Titel: Sternenfaust - 137 - Eine Milliarde Credits Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Anonymous
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konnte, welche Koffer er ihr zu geben hatte. Sie schob die Antigravplatte für die Gepäckstücke in die Schlange und wollte mechanisch nach Walt greifen, um ihn mit sich zu ziehen.
    Doch ihre Hand griff ins Leere. Walt stand nicht mehr neben ihr.
    Er war verschwunden.
     
    *
     
    Das ist alles nur ein böser Traum.
    Ein Albtraum. Gleich wache ich auf und bin in meiner Wohnung in Serenity. Und es war Walt, der mich geweckt hat, weil ich jetzt den Fernseher freischalten soll.
    Cassie Puntareras starrte ihr Gegenüber an.
    Hatte dieser Mann etwas gesagt? Er trug eine nachtblaue Uniform, an seiner Seite einen gesicherter Nadler und einen engen Helm auf dem Kopf. Er sah sie an. War das Sorge in seinem Gesicht?
    Aber sie war doch diejenige, die Angst haben musste. Sie versuchte, ihre Gedanken zusammenzunehmen, um nicht nur zu hören, was er sagte, sondern es auch zu verstehen. Doch seit wann waren das zwei verschiedene Dinge? Sie kniff die Augen zusammen und schüttelte den Kopf, als könne sie ihn damit vom Nebel befreien, der ihn umgab.
    »Ma’am? – Ma’am, haben Sie gehört?« Cassie nickte langsam. Gut, du verstehst, was er sagt. Mach weiter so. »Machen Sie sich keine Sorgen. Ich habe gerade den Kollegen von der Raumhafenaufsicht Bescheid gegeben und das Bild Ihres Sohnes übertragen. Wir werden auch gleich eine Durchsage starten, die überall im Flughafen gehört werden kann – der junge Mann taucht schon wieder auf.«
    Cassie sah ihn an. »Aber wie soll er denn wissen, wohin er gehen soll?«, fragte sie verständnislos. Wie stellte der Mann sich das vor? »Hier wird ständig etwas durchgesagt. Glauben Sie wirklich, dass er darauf hören wird? Wahrscheinlich denkt er, er hat etwas angestellt und versteckt sich. Und was, wenn jemand ihn mitnimmt? Kinderräuber oder Entführer oder …«
    Cassie spürte, wie ihre Augen brannten, als Tränen darin aufstiegen. Auf einmal spürte sie, wie sich ein schmaler Arm um ihre Schultern legte. Sie fuhr herum und sah, dass eine Kollegin des Sicherheitsbeamten neben ihr Platz genommen hatte. »Keine Sorge, Ma’am. Alle Kollegen sind alarmiert. Hier auf dem Mars geht niemand verloren.«
    Cassie verlor die Geduld. War sie denn der einzige Mensch im Universum, der wusste, dass kleine Kinder sich anders verhielten und anders dachten als Erwachsene? Und warum saßen sie hier noch herum? »Aber wo ist er denn dann? Sie haben doch Überwachungskameras und Gesichtserkennung wie jeder normale Raumhafen – und Walts Bild. Sie müssten ihn doch schon längst gefunden haben! Also erzählen Sie mir hier doch keine Märchen!«
    Die beiden Sicherheitsbeamten sahen sich betroffen an.
    Cassie rang die Hände. Es hielt sie nicht mehr in ihrem Sitz. Sie stand auf und ging hastig ein paar Schritte hin und her. Die Bewegung schien ihr gut zu tun, doch nicht für lange. Wie schon so oft in der letzten halben Standardstunde riss sie schließlich ihr ePad aus der Tasche, aktivierte die Kom-Funktion und tippte die Nummer von Walts Kid’sCall ein. Sie hatte Walt das Gerät vorsorglich zu Beginn der Reise um den Hals gehängt; der kleine Lautsprecher in Form eines Raumschiffes spielte eine kurze Melodie, wenn es angerufen wurde. Das Gerät war so programmiert, dass es sofort einen Kanal freigab, über den Mutter und Kind miteinander sprechen konnten. Sie hatten es in Serenity ein paar Mal ausprobiert, bis der Kleine das Prinzip verstanden hatte, und Walt hatte großes Vergnügen an dem neuen Spielzeug gehabt. Doch obwohl Cassie jetzt schon zum x-ten Mal in ihr ePad sprach, Walt meldete sich nicht. Trug er das Gerät überhaupt noch?
    »Verdammt«, sagte sie leise und starrte das Display frustriert an. »Walt weiß genau, wie das Ding funktioniert. Warum hätte er es abnehmen sollen? Wahrscheinlich hat es ihm jemand abgenommen!« Wieder versuchte sie, den grausigen Schrecken, den diese Vorstellung in ihr wachrief, niederzukämpfen.
    »Ma’am, sicher hat er seinen Kid’sCall einfach nur verloren. Kinder achten doch nie auf Spielzeug, das ihnen langweilig geworden ist.«
    Cassie erwog das kurz, schüttelte dann aber unwillig den Kopf. »Er hatte es erst ein paar Stunden. So schnell geht das bei ihm dann auch wieder nicht.« In diesem Moment gab ihr ePad den Alarmton eines eingehenden Anrufes von sich, anruf der vertraulichkeitsstufe 5. priorität hoch.
    Cassie riss es an sich und stellte hastig die Verbindung her. »Walt?«
     
    *
     
    Als das ePad sich wieder meldete, sah Walter gereizt auf die Uhr.

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