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Sternenfaust - 139 - Jagd auf Nickie Berger

Sternenfaust - 139 - Jagd auf Nickie Berger

Titel: Sternenfaust - 139 - Jagd auf Nickie Berger Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Anonymous
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Kenntnisse in irdischer Geografie noch ausreichend sind … Sieht wie Europa aus, wenn Sie mich fragen.«
    »Und es sieht nicht nur so aus«, bestätigte Shirley von ihrem Konsolenplatz. »Genauer gesagt geht der Flug auf den europäischen Kontinent. In die Subregion Deutschland.«
    Dr. Murray Bozinsky runzelte die Stirn. Er stammte aus New Jersey, war dort geboren und aufgewachsen, und er hatte den Großraum Obere Ostküste bisher nur virtuell verlassen. Seiner Meinung nach war New York City die großartigste Stadt des gesamten Planeten, und er verspürte schlicht keinerlei Notwendigkeit, ihr den Rücken zu kehren – und sei es auch nur auf Zeit.
    Alles, was man über ferne Länder und Kulturen wissen musste, erfuhr man doch ohnehin aus den Datennetzen und den Medien, richtig? Was sollte es dann also bringen, sich persönlich auf den Weg in die Fremde zu machen? Auch in Deutschland war er dementsprechend noch nie gewesen, verband aber viele Eindrücke mit diesem Land. Bilder von schneebedeckten Bergen und Menschen in seltsamen Trachten zogen an seinem geistigen Auge vorbei. Ein Volk mit dramatischer Geschichte, das gerne feierte, gerne trank und bevorzugt Mahlzeiten zu sich nahm, die aus seltsamen Krautgerichten und bizarr aussehenden, oft gebraten servierten Tierinnereien bestanden. Na, vielen Dank! Murray achtete sehr auf seinen Körper, trainierte jeden Tag – und er wusste, dass ihn keine zehn Dronte dazu brächten, derartige Speisen auch nur zu probieren. Lieber würde er hungern.
    Deutschland also. Mit Überschallgeschwindigkeit brauchte man selbst für eine Strecke dieser Entfernung keine halbe Ewigkeit mehr. Wenn al Khaled Berger wirklich verfolgt wissen wollte, sollte er die Agenten in Deutschland langsam mal auf die Flüchtige und ihre Begleiter aufmerksam machen.
    Als hätte der Commander abermals seine Gedanken gelesen, klatschte al Khaled in die Hände und nickte Boz danach zu. »Geben Sie im Hangar Bescheid, Murray. Sie sollen meinen Fluggleiter startklar machen. Es wird Zeit für eine Verfolgungsjagd!« Ein Funkeln lag in den Augen des Commanders von der STERNENFAUST III, das Boz noch nie an ihm gesehen hatte. Es erinnerte ihn an den Gesichtsausdruck, den Raubtiere aufsetzten, wenn sie ihre Beute erspähten.
    »Sie fliegen selbst? Ohne Ihnen zu nahe treten zu wollen: Sicherlich hat die Galaktische Abwehr auch in Deutschland kompetente Agenten, die diese Aufgabe übernehmen könnten.«
    Shamar al Khaled nickte. »Zweifellos, Doktor.« Dann sah er zu den Monitoren auf, fixierte das weiße Blinken auf dem Satellitenbild. »Und in jedem anderen Fall würde ich Ihrer implizierten Empfehlung Folge leisten und die erwähnten Kollegen zum Zug kommen lassen. Aber hier geht es um Nickie Berger. Um die Frau, die die STERNENFAUST in ihre Gewalt und Hunderte von Star-Corps-Offiziere in tödliche Gefahr gebracht hat. Diese Angelegenheit ist etwas Persönliches.«
    Für einen kurzen Moment saß Boz schweigend da und sah ihn nur an. Für Pathos hatte er eigentlich nichts übrig, doch er spürte instinktiv, dass al Khaleds so pathetisch klingende Worte nicht als Ansprache gemeint gewesen waren. Dem Commander war es ernst damit.
    Todernst.
    »Ich melde dem Hangar Ihr Kommen«, sagte Boz leise. Hinter ihm trat der hochgewachsene Commander mit schnellen Schritten aus der Tür und hinaus auf den Gang.
     
    *
     
    »Waren Sie schon einmal in der Subregion Deutschland?«
    Izanagi Narada sah auf und blinzelte, als das Licht der allmählich untergehenden Sonne in seine Augen fiel. Vor der gleißend hellen Himmelsscheibe zeichnete sich al Khaleds Körper wie ein dunkler Schemen ab.
    Das Klemmbrett, das er in der Rechten hielt, fest umklammernd, schüttelte Izanagi den Kopf. »Ich hatte bisher nicht die Gelegenheit«, antwortete der ehemalige Christophorer wahrheitsgemäß und widmete sich umgehend wieder den Datenkabeln, die vom Heck des Gleiters ausgehend über den Teerboden verliefen und einige Meter weiter in den kühlen Schatten jenseits der offenen Hangartür verschwanden. »Wieso?«
    Antriebssysteme – check. Energievorrat – check. Kühlung …
    Eine angenehm frische Brise war aufgekommen und wehte vom Hudson aus durch die Hochhausschluchten Lower Manhattans. Die Luft schob den Mief aus der Stadt. Sie roch nach Meer, nach Weite – und nach den vielen, vielen Facetten des ganz besonderen Alltags, der diesen Metropole gewordenen Schmelztiegel der irdischen und außerirdischen Kulturen kennzeichnete wie kaum einen

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