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Sternenfaust - 139 - Jagd auf Nickie Berger

Sternenfaust - 139 - Jagd auf Nickie Berger

Titel: Sternenfaust - 139 - Jagd auf Nickie Berger Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Anonymous
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Berufsverkehr, schoben sich Massen- und Privattransporter über die Straßen und durch die Luft – vorbei an gläsern wirkenden Hochhäusern, von denen nahezu jedes einzelne ein architektonisches Kunstwerk war. Flugkörper zogen am blauen Himmel ihre Kreise. In freundlich hellen Lettern strahlten sie ihre Werbebotschaften hinaus und auf die Stadt, die niemals schlief. Izanagi dachte nach.
    »Sie sind der Einzige, den ich dabei an meiner Seite wissen möchte, Izanagi«, sagte al Khaled. »Sehen Sie’s mal so: Je schneller Sie an Berger herankommen, desto schneller können Sie das Verhör starten, von dem wir sprachen, bevor dieses ganze Chaos hier losging. Und je schneller Sie damit anfangen …«
    »… desto schneller kann die GalAb Bergers Hintermännern einen Strich durch die Rechnung machen«, beendete der junge Mann den Satz. »Ich verstehe, worauf Sie hinaus wollen, Sir.« Abermals ließ er seinen Blick über die Fassaden und das lebendige Treiben jenseits und oberhalb des Zaunes schweifen. New York – Stadt der Freiheit, der unbegrenzten Entfaltungsmöglichkeiten und der Selbstbestimmung.
    Schließlich nickte er. »Wann fliegen wir los?«
    Der Commander von der STERNENFAUST III lachte und klopfte ihm auf die Schulter. »Ich dachte schon, Sie würden das nie fragen.«
     
    *
     
    Ist das ein Albtraum?
    Sie ist viel zu schwach, um sich zu wehren. Viel zu müde. Doch sie sieht es, spürt es. Und sie sträubt sich dagegen – mit jeder Faser ihres Seins!
    Der metallene Tisch unter ihrem nackten Rücken ist eisig. Ein steriler Opferaltar, glänzend im Licht der gleißend hellen Lampen, die wie gnadenlose, blendende Sonnen über ihr hängen und jeden Winkel ihrer Haut, ihres regungslosen Körpers fremden Blicken offenbaren. Doch es sind keine Augen da. Nur ihre eigenen, die ihr verschwommene Bilder liefern. Bilder, die sie bis ins Mark erschauern lassen.
    Warme, wohltemperierte Kabinenluft, aus verborgenen Schächten stammend und tausendfach umgewälzt, weht durch ihr Haar, streicht über ihren in unzähligen Linsen gespiegelten Leib. Irgendwo klickt und surrt etwas, dann nähert sich ein etwa armlanges, flaches Gebilde. Weiß ummantelt. Klinisch.
    Ein Scanner … Die Erkenntnis bringt irgendeine Saite in ihr zum Klingen, doch sie ist viel zu müde, viel zu schwach, viel zu entsetzt, um dem Ton lange nachhören zu können. Alles, was sie begreift, ist, dass ihr etwas genommen werden soll. Abermals. Dass sie behandelt wird, wie sie es nicht möchte. Und sie kann sich nicht wehren.
    Das flache Ding der Sensor kommt von unten. Quer über ihren Körper ausgerichtet, beginnt es, von den Zehen an aufwärts jeden Millimeter von ihr genau zu untersuchen. Rotes Leuchten geht von ihm aus und fällt auf starre Füße, auf taube Beine.
    Irgendwo in ihrem Geist begreift sie, was geschieht, doch die Panik überlagert jede Vernunft. Ihre Muskeln reagieren nicht auf ihre Befehle, Herrgott! Sie ist gefangen in sich selbst. Wie soll sie da nicht panisch werden?
    Endlose Sekunden. Surren und Klicken, technische Effizienz. Sie ist wie ein Rad im Getriebe, den Routinen und Mechanismen des Geräts ausgeliefert. Können Zahnräder rebellieren?
    Doch sie spürt, dass ihre Kräfte zurückkehren. Unendlich langsam wird die Welt vor ihren müden Augen schärfer. Kleckse gewinnen an Kontur. Die Watteschicht, die sich über ihren Geist gelegt zu haben scheint, verliert an Dicke. Schon kann sie die Zehen bewegen, den kleinen Finger. Ihre Nasenflügel weiten und verengen, ihr Brustkorb hebt und senkt sich mit jedem neuen, schneller und tiefer werdenden Atemzug.
    Gleich. Sie muss nur durchhalten. Gleich kann sie aufstehen, sich wehren, sich retten.
    Dann kommt ein Greifarm in ihr Blickfeld. Abermals blitzt die Spitze einer langen Nadel im künstlichen Licht ihres Gefängnisses.
    Nickie Berger reißt den Mund auf und schreit.
     
    *
     
    »Das wären acht.«
    »Wird nicht reichen.«
    »Aber wenn wir weiter machen, schwächen wir sie noch mehr. Sie war gerade erst wieder im Begriff, zu Kräften zu kommen.«
    »Na und? Schöne Kräfte sind das, wenn sie sie nur dazu nutzt, uns hier einen Tinnitus ins Ohr zu brüllen!«
    »Ich meine ja nur: Sollten wir nicht ein wenig rücksichtsvoller vorgehen? Immerhin hat Diaz ausdrücklich veranlasst, dass ihr kein Haar gekr…«
    »Diaz! Diaz! Wenn ich den Namen schon höre! Scheiß auf Diaz! Ist der etwa auch an Bord? Nein. Aber ich bin’s. Und, hier, diese Daten da vorne sind alles, was für mich zählt.

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