Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Sternenfaust - 140 - Chimären-Tanz

Sternenfaust - 140 - Chimären-Tanz

Titel: Sternenfaust - 140 - Chimären-Tanz Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Anonymous
Vom Netzwerk:
einer verrückten Jahrmarktsattraktion gefangen. Oder als sei er die Ratte in einem Labyrinth, das von fremdartigen Forschern beobachtet wurde, die daraus Rückschlüsse über seine Art ziehen wollten.
    »Hey!«, rief er. »Was – soll – das?«
    Es blieb still. Und als sei es eine Antwort, erlosch der Lichtstrahl wieder; genauer gesagt schrumpfte er auf die altbekannte Punktgröße zusammen.
    War es den Fremden also nur darum gegangen, Harry dieses Armband umzulegen? Dieser Gedanke bedrückte ihn eigenartig, obwohl es zumindest keine direkte Gefahr zu geben schien.
    »All das, wegen dieses Armbandes?« Harrys Stimme verharrte im leeren Raum, doch er besaß die Gewissheit, gehört zu werden.
    Natürlich antwortete ihm niemand.
    Als er sich umdrehte, öffnete sich jedoch mit leisem Quietschen das Innenschott der Schleuse, die in den Verbindungstunnel führte! Die Botschaft war klar – er sollte auf sein Schiff zurückkehren.
    »All das, um mir dieses Armband umzulegen …«, wiederholte er deshalb – nur diesmal ohne Fragezeichen.
    In der Schleuse entdeckte er, dass etwas auf dem ansonsten völlig leeren Boden lag. Offenbar war jemand hier gewesen; das alles schien gut organisiert zu sein.
    Harry bückte sich und blickte auf eine aus rauem Sackleinen gefertigte Puppe, die etwa so groß war wie seine Hand.
    Im ersten Moment überlegte er, sie wütend beiseite zu kicken, doch er entschied sich dagegen und ignorierte sie. Stattdessen schritt er zum Außenschott der Schleuse, doch dieses blieb geschlossen.
    Er wartete geduldig ab, aber es tat sich nichts.
    Ein Sensorfeld neben dem Schott lud förmlich dazu ein, es zu drücken; aller Wahrscheinlichkeit nach handelte es sich um den Öffnungsmechanismus. Halbherzig betätigte ihn Harry. Ergebnislos, genau wie erwartet.
    »Wäre ja auch ein Wunder gewesen«, murmelte er.
    Nachdenklich faltete er die Hände und starrte demonstrativ gegen das Schott, als hätte er außer Müßiggang nichts im Sinn. Schließlich hatte er alle Zeit der Welt. Zumindest wenn man von dem leichten Hungergefühl absah, das sich langsam aber sicher in seinem Magen breitmachte. Und wenn man ignorierte, dass sich seine kleine Mannschaft an Bord der MERCHANT wahrscheinlich große Sorgen um ihn machte.
    Savanna und Sonda, zumindest. Bei Toler war er sich da nicht so sicher.
    Nach fünf Minuten glaubte Harry zu verstehen, was die anderen von ihm wollten. Weitere fünf Minuten später erfüllte er ihnen diesen Wunsch, ging zurück zu der Puppe und hob sie auf.
    Zischend öffnete sich das Schott.
    Harry schaute auf das simple Gebilde aus Stoff und schnippte mit Daumen und Zeigefinger gegen die beiden Knopfaugen. Es klackte hell.
    Ob eine Bombe darin versteckt ist? Er verwarf den Gedanken ebenso schnell wieder wie die Vorstellung, in der Puppe könnte sich eine Gasdüse befinden, die ein tödliches Gemisch namens Zurmangon versprühte.
    Die Fremden waren einfach nur Kerle, die ihm ein Armband anlegen und ihm eine Puppe schenken wollten. Bitte. Sollten sie doch.
    Harry war klar, dass dies unmöglich alles sein konnte. Wahrscheinlich steckte hinter all dem eine Art perverses Spiel. Wieder dachte er an Ratten in einem Labyrinth, beobachtet von Forschern.
    Dennoch redete er sich ein, dass alles in Ordnung war. Noch konnte er das. Savanna würde ihm diese Vorstellung schon austreiben und ihm keine ruhige Minute mehr lassen.
    Mit der Puppe in der Hand ging er durch die Röhre und betrat bald darauf die MERCHANT II.
    Savanna erwartete ihn mit der Nachricht, dass zwei der drei Schiffe bereits verschwunden waren und das dritte soeben den Verbindungstunnel einzog. Noch ehe die beiden die Brücke betraten, nahm auch die letzte Einheit der Unbekannten Fahrt auf und zog sich zurück.
    Während sich Sonda einer genaueren Untersuchung der Puppe widmete, versuchte J. T. Toler, das Armband von Harrys Handgelenk zu lösen.
    Beides führte zu keinem Ergebnis.
    Das Schloss widerstand allen Versuchen, es zu öffnen, und die Puppe schien nicht mehr als ein Bündel Stoff mit einigen Accessoires zu sein. Bis Sonda ihre Aufmerksamkeit den beiden Knopfaugen zuwandte.
    Sie versuchte sie zu lösen und entdeckte, dass es sich in Wirklichkeit um die beiden Pole einer kleinen Sende- und Empfangsanlage handelte. Sie pfiff leise durch die Zähne und wickelte offenbar unbewusst die Spitzen ihrer langen Haare um den rechten Zeigefinger. »Ein primitives Kommunikationszentrum, wer hätte das gedacht.«
    »Es erfüllt seinen Zweck«, sagte

Weitere Kostenlose Bücher