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Sternenfaust - 142 - Der Tele-Ring der Alendei (2 of 2)

Sternenfaust - 142 - Der Tele-Ring der Alendei (2 of 2)

Titel: Sternenfaust - 142 - Der Tele-Ring der Alendei (2 of 2) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Anonymous
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die energetischen Fesseln, und Gerser sprang auf die Füße.
    Der Sturmangriff der Wachmannschaft hatte nur zwei oder drei Sekunden gedauert – und der Gegner war in jenem Nichts verschwunden, aus dem er gekommen war. Die Brückencrew konnte sich wieder bewegen, und ihre Blicke waren auf die zwei toten Erdanaar gerichtet, die es nicht geschafft hatten.
    »Gut gemacht, Subkommandant«, lobte Gerser.
    »Ich habe mein Bestes getan, Ri’in Tamris.«
    Der Flottenkommandant ging hinüber zu einem der erschossenen Erdanaar. Ein dunkler Fleck breitete sich auf dessen Brust aus. Der eng anliegende, samtige Overall saugte sich mit dem Blut des Telekineten voll. Seine Augen standen offen, doch das goldene Glitzern war daraus verschwunden.
    »Schafft die Leichen weg!«, befahl Gerser der Wachmannschaft. Dann wandte er sich an den Kom-Offizier. »Feuerbefehl an alle Einheiten! Sämtliche Sichelschiffe sind zu vernichten!«
    »Jawohl, Kommandant.«
    »Feuern Sie unsere Ionenkanonen ab!«, befahl Gerser dem Waffenoffizier.
    »Jawohl, Ri’in .« Der Waffenmeister schaltete seine Zieloptik auf einen Teil des Hauptbildschirms. In einem Fenster wurde ein winziges Erdanaar-Schiff sichtbar, das von Sichelspitze zu Sichelspitze lediglich 62 Meter maß. Die von den Dronte her bekannte Kristallbeschichtung glänzte im Licht Voraandirs.
    »Ionenkanone abgefeuert. Keine Wirkung. Flugvektor unverändert. Kein Ausfall elektronischer Systeme feststellbar. Ich nehme mir das nächste Ziel vor.« Der Waffenoffizier tippte auf seine Konsole, und der Bildausschnitt der Zielerfassung rutschte so schnell über das Sternenmeer bei Helemaii’nu, dass die fernen Sonnen auf dem Bildschirm Schlieren zogen. Im Bruchteil einer Sekunde war ein weiterer Sichelraumer ins Zentrum der Zielerfassung gerückt.
    »Ionenkanone abgefeuert. Abermals wirkungslos.«
    »Flottenkommandant!«, ließ sich der Kom-Offizier vernehmen. »Sämtliche Einheiten melden das Versagen unserer Ionenkanonen!«
    Diese Waffe der J’ebeem legte die Elektronik der gegnerischen Schiffe lahm. Ein von einer Ionenkanone getroffener Raumer war hilflos. Die Sichelschiffe der Erdanaar aber waren mit herkömmlichen Raumschiffen nicht vergleichbar. Diese halbbionischen Raumer wurden durch die Mentalimpulse eines Besatzungs-Kollektivs gesteuert. Da keine essenziellen elektronischen Systeme vorhanden waren, blieb ein Sichelschiff auch bei Beschuss durch eine Ionenkanone funktionsfähig.
    »Raus mit den Fusionsraketen!«, schrie Gerser. »Wieso ist das nicht längst geschehen? Ich dulde kein Versagen! Zerstört die Schiffe dieser Elenden!«
    Auf dem Hauptschirm erschienen die feinen grauen Emissionsbahnen der Fusionsraketen. Immer weitere Flugkörper schossen auf die Erdanaar-Verbände zu. Die Schwärze des Alls wurde von silbergrauen Linien schraffiert, die zunehmend ihre Form verloren und an mit Tinte auf Löschpapier gezogene Striche erinnerten.
    »Sie fliehen!«, rief der Ortungsoffizier. »Mit unglaublich hohen Beschleunigungswerten!«
    »Diese elenden Feiglinge!«, rief Gerser. »Werden unsere Fusionsraketen sie noch erreichen?«
    »Ich bin mir … ich …«
    »Was?«, schrie Gerser.
    »Kommandant! Die Erdanaar-Schiffe verschwinden im Zwischenraum!«
    »Unmöglich! Ihre Geschwindigkeit war nicht hoch genug!«
    »Sie verschwinden aus der Ortung, Ri’in Tamris, es gibt keinen Zweifel!«
    »Zwischenraum-Sonde abschicken!«, befahl Gerser dem Waffenmeister. Eine solche Sonde benötigte fast acht Stunden, um auf vierzig Prozent der Lichtgeschwindigkeit zu beschleunigen – erst dann war der Eintritt in den Bergstrom-Raum möglich. Gerser versprach sich nicht viel von dieser Maßnahme, zumal eine Bergstromsonde nur die herannahenden Wellenfronten eines im Bergstromraum fliegenden Schiffes messen und dessen vermutlichen Austrittsort und -zeitpunkt bestimmen konnte. Entfernte sich dagegen ein Schiff von der in den Bergstromraum gebrachten Sonde – wie es Gerser für die Erdanaar-Raumer annahm –, so reichten die minimalen Verzerrungen im ›Kielwasser‹ des Raumers nicht aus, um brauchbare Vorhersagen machen zu können.
    »Zwischenraum-Sonde abgeschickt«, bestätigte der Waffenoffizier.
    »Kein Erdanaar-Schiff mehr in der Ortung, Flottenkommandant. Sie sind alle verschwunden. Vielleicht – wenn ich mir die Bemerkung gestatten darf, Ri’in – flüchteten die Erdanaar in jenes Kontinuum, das die Menschen HD-Raum nennen.«
    Gerser ließ sich in den Kommandosessel fallen. »Wohin sie auch immer

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