Sternenfaust - 142 - Der Tele-Ring der Alendei (2 of 2)
Kryotank-Reihe auf der linken Seite. Die Tasten Drei und Vier darunter aktivieren die Kryotanks unserer beiden Freunde.«
»Wir fangen nur mit einem dieser Freunde an«, sagte Tregarde und zog sich zur Konsole. »Das mag zynisch klingen, aber wenn was schief laufen sollte, haben wir immer noch einen zweiten Versuch.« Er berührte hintereinander die entsprechenden zwei Tasten – und jeder zuckte zusammen! Der dritte Tank in der unteren linken Reihe hatte sich urplötzlich in ein bläuliches Licht gehüllt, das ihn im engen Radius umgab.
»Wir sind auf dem richtigen Weg!«, rief Adric.
»Na, dann taut den hässlichen Kerl mal auf«, brummte Juan de Pento in seiner Ecke.
»Oder die hässliche Dame«, sagte Tregarde.
»Ich finde ihn oder sie überhaupt nicht hässlich«, meinte Private Namakura.
»Ich gebe Ihnen völlig recht, Miss Namakura«, stimmte Doktor Finch zu.
»Sind Sie mit der Multiflex-Wand fertig, Lieutenant van Houten?«, fragte Cody.
»Jawohl, Captain.«
»Dann darf ich Private Namakura und Private de Pento bitten, den Raum zu belüften.«
»Aye, Sir.«
Was ist das denn? Cody hatte ein neues Monitorbild gesehen, das für den Bruchteil einer Sekunde aufgeblitzt war. Dennoch war es wie in sein Gehirn gemeißelt. Dann begriff er. »Falls bei den Fremden die Farbe Blau denselben Symbolwert wie bei uns die Farbe Grün hat, dürfte mit unseren tiefgefrorenen Freunden alles in Ordnung sein. Die anderen achtzehn Symbole haben die Farbe Gelb, was dann wohl unserem Rot entsprechen müsste. Allerdings … einen Moment bitte.« Cody konzentrierte sich. »Jetzt verstehe ich. Die Anlage beginnt automatisch, die achtzehn anderen Tanks zu erwärmen, um sie auf minus 196 Grad zu bringen. Das verschwendet nur unsere begrenzte Energie.« Cody zog sich zur Konsole und begann auf einige Tasten zu tippen, um diesen Automatismus zu unterbrechen. Es stellte für ihn kein Problem dar, jedes Beschriftungszeichen, das er auch nur einmal auf dem Bildschirm gesehen hatte, auf dem Bedienpaneel wiederzufinden. »Wenn ich alles richtig gemacht habe, sollten jetzt ausschließlich unsere beiden Kryotanks durch die automatische Temperaturregelung kontrolliert werden. Das heißt, wenn wir den Raum belüften und erwärmen, sollte der Stickstoff gekühlt und damit flüssig bleiben, solange wir nicht den Auftauvorgang starten.«
Bella Namakura schaltete das mobile Heizgerät ein, und Juan de Pento ließ hochkomprimiertes – und damit warmes – Luftgemisch aus einer der Druckflaschen entweichen. Das entströmende Gas gefror zum Teil und legte sich als Eisschicht auf die Wände. Der Raum hatte noch zu wenig Druck, als dass die Heizung schon hätte Wirkung zeigen können.
»Captain«, wandte sich Tregarde an Cody, »so ein Auftauvorgang kann Stunden dauern. Wir können also mit Tank Nummer Drei schon jetzt beginnen. Ist es Ihnen möglich, Kontrollgrafiken in diesem Geflimmer auszumachen?«
Cody starrte abwechselnd auf die beiden Monitore. Manchmal blieb eine Darstellung eine Sekunde lang stehen, und manchmal wechselten die Anzeigen im 300-Millisekunden-Intervall. »Ich bin mir unsicher, Doktor. Können Sie genauer sagen, was Sie benötigen?«
»Selbstverständlich. Ich brauche vor allem Kontrollanzeigen, die mir Aufschluss über die Sauerstoffversorgung des Gewebes beim Auftauvorgang liefern. Eine zu langsame Erwärmung würde zu einer Sauerstoffunterversorgung führen und das Gewebe absterben lassen. Ebenso wichtig wäre eine Warnfunktion, die beim Überschreiten kritischer Temperaturen aktiv wird. Tauen wir den Burschen nämlich zu schnell auf, kommt es zur Denaturierung der im Gewebe enthaltenen Eiweiße.«
»Würden Sie sagen, Doktor, dass diese beiden Anzeigen in einer Bildschirmansicht vereinigt sein müssten?«
»Nach menschlichen Begriffen wäre das nur logisch.«
Cody durchforstete seine abgespeicherten Erinnerungsbilder. Er wusste, dass er in diesem Moment seinem bioneuralen Implantat die volle Leistung abverlangte. Es hatte für ihn immer noch etwas Beängstigendes, seine Erinnerungen in der Art zu durchstreifen, wie man Seite um Seite auf einem Katalog-Display aufrief. Er konnte nach Belieben vor- und zurückblättern, und jedes Mal erschien das Erinnerungsbild in völliger Präzision vor seinem inneren Auge. Diese Fähigkeit war beileibe nicht nur ein Segen, denn Cody plagten seit seiner Operation hin und wieder Träume, die ihn schweißgebadet aufwachen ließen. Der Traumregisseur konnte auf einen immensen im
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