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Sternenfaust - 143 - LOODOON (1 of 2)

Sternenfaust - 143 - LOODOON (1 of 2)

Titel: Sternenfaust - 143 - LOODOON (1 of 2) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Anonymous
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Beschützer, war es von Berufs wegen und dies entsprang seinem Naturell.
    Dies war es, was er, seitdem er ein Jüngling gewesen war, versuchte hatte, Frauen zu vermitteln. Nicht eine war darauf angesprungen. Die Emanzipation hatte dazu geführt, dass Frauen nicht mehr das Gleiche fühlten, wie es einst gewesen sein musste.
    Diese Frau war kein Mensch, sondern gehörte einer anderen Rasse an. Und doch war sie in ihrer lauten Stille und in ihrer offenen Einsamkeit viel mehr Mensch, als jede Frau, die George je kennengelernt hatte.
    »Sie ist dort drüben im zweiten Torweg verschwunden«, sagte Tregarde.
    George blinzelte, als erwache er aus einem Traum. Er grinste schief, und in diesem Moment waren alle seine Ressentiments gegen den besserwisserischen Dr. Tregarde verschwunden.
    »Sie hatte eine intelligente Ausstrahlung. Vielleicht kann sie uns weiter helfen. Mir scheint, es lohnt sich, sie zu fragen«, lächelte der Mediziner.
    Mary ließ sich durch nichts stören. Sie war tief verinnerlicht, und Yefimovs vier Untergebene schützten sie. Es gab derzeit nur ihn und den Doktor.
    Yefimov legte den Kopf schräg und musterte sein Gegenüber. Er nickte langsam und konzentriert und bekam ein warmes Lächeln geschenkt.
    »Warten Sie hier!«, sagte er in rauem Befehlston.
    »Aye, Colonel«, gab Tregarde zurück.
    Yefimov reichte Tregarde sein Gewehr und behielt lediglich das Messer. Dann passte er sich dem Fluss der Leiber an, und schnell hatte er einen Seitenweg zu jenem Torweg gefunden, auf den der Doktor ihn hingewiesen hatte.
    Er sah sie sofort.
    Was sollte er tun?
    Liebe Güte, er benahm sich nicht wie ein Soldat, wie ein Profi, sondern wie Halbwüchsiger, der einem Mädchen nachstieg. Trotzdem …
    Er wartete darauf, dass sich sein Atem beruhigte. Sie lehnte an einer Mauer und drehte sich zu ihm. George tat so, als habe er etwas verloren und kniete sich am Boden suchend hin. Aus den Augenwinkeln beobachtete er sie. Sogar hier, in dieser abgeschiedenen Gasse, hier, wo nur noch Schatten lebten und der Fluss wirkte wie eine Vision des öligen Hades, überstrahlte sie alles.
    Von ihr gingen Trauer aus und Lebenslust, Sehnsucht und Hingabe.
    Gehörte sie einer Rasse an, die Männer bezauberte? War er das Opfer von Pheromonen? Was, um alles in der Welt, war mit ihm los?
    Er spürte ihr Zittern.
    Er spürte ihre Furcht vor der Nacht.
    Und er wusste, was er tun würde.
    Soeben wollte er sich aufrichten, als ein Schatten ihn bannte. Der Schatten war hinter der Frau aufgetaucht, einer derjenigen, die zu schweben schienen, ein Mann im schwarzen Frack. Die Frau wusste, dass sie nicht mehr alleine war, doch das schien sie nicht zu stören. Der Schwarze beugte seinen Kopf über ihre Schulter. Er umfasste sie und drückte sie an sich.
    Und wieder spürte Yefimov ihr Zittern.
    Ihre Lust.
    Und ihre Panik!
    Er rannte los.
    Nur wenige Schritte.
    »Lass sie los!«
    Der Mann tat, wie Yefimov ihm befohlen hatte, und blickte ihn geradewegs an. Yefimov traute seinen Augen nicht. Der Mann hatte Reißzähne und von seinen Lippen tropfte Blut.
    Ihr Blut!
    Yefimov verpasste dem Blutsauger einen gewaltigen Hieb unters Kinn. Dieser schnellte zur Seite und hämmerte Yefimov die Hand ins Genick.
    Der Blutsauger war blitzschnell. Schneller als jeder Gegner, mit dem er es bisher zu tun gehabt hatte.
    Yefimov zog sein Messer. Die Klinge beschrieb einen eleganten Kreis. Der Blutsauger verharrte auf der Stelle. Er schüttelte sich, und Blut spritzte aus seiner Kehle. Er war verletzt, vermutlich schwer verletzt.
    Der Blutsauger lachte höhnisch. Er breitete seine Arme aus, schwarze Flügel entfalteten sich. Mit schnellen Bewegungen erhob er sich in die Luft und flog davon.
    Yefimov ächzte und rieb seinen schmerzenden Nacken. »Ich hoffe, es geht Ihnen gut?«, fragte er.
    Die Frau brachte keinen Ton heraus und nickte. Dann stotterte sie etwas in einer fremden Sprache. Fragte sie nach seinem Namen? Ja, so schien es.
    »Mein Name ist Colonel George Yefimov!«
     
    *
     
    Jake gerann das Blut in den Adern.
    Er hatte in seinem Leben grauenvolle Dinge erlebt und gedacht, es könne nichts mehr kommen, das ihn noch beeindruckte. Doch nun wusste er, dass er für den Rest seines Lebens eine neue Definition des Grauens haben würde. Nun hatte der Horror ein Gesicht.
    Nein, er hatte eine Fratze. Und auch das war untertrieben.
    Das Wesen, mit welchem man ihn zusammen in diesen Käfig gesperrt hatte, trotzte allen Beschreibungen und würde dennoch auf einen

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