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Sternenfaust - 143 - LOODOON (1 of 2)

Sternenfaust - 143 - LOODOON (1 of 2)

Titel: Sternenfaust - 143 - LOODOON (1 of 2) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Anonymous
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der das Blut in den Adern zum Gefrieren brachte.
    »Mein Gott, wir sind in der Hölle gelandet«, murmelte Mary Halova.
    »Nein«, sagte Tregarde. »Wir sind in einer Welt ohne Ausgang.«
    »Also doch in der Hölle«, knurrte Yefimov. Er beobachtete das Hafentreiben mit Grauen, sammelte sich allerdings sehr schnell und suchte die von Dr. Tregarde erhoffte Brücke. Nicht weiter als dreihundert Meter entfernt ragte sie auf und spannte sich über den Fluss. Sie schien aus rohem Fels geschlagen und neu zusammengesetzt zu sein, sie wirkte wie ein Monument für die Ewigkeit. Zwei turmartige Gebilde ragten auf jeder Flussseite hoch. Unzählige Fuhrwerke, knatternde Gefährte und Rassen aller Art bewegten sich von einer Seite zur anderen.
    »Und Sie glauben, dort finden wir den Commander?«
    Tregarde nickte. »Ich kann für nichts garantieren, aber die Wahrscheinlichkeit ist groß.«
    »Dort also hat man in ihrer Welt …«
    »Es ist nicht meine Welt, Sir, sondern eine, die existierte!«, wies Tregarde den Marine zurecht.
    Yefimov verdrehte die Augen. »Dorthin also hat man die Gefangenen geschafft? Was wurde dort mit ihnen gemacht?«
    »Entweder sie wurden schlicht und einfach vergessen und mussten verhungern oder sie wurden umgehend hingerichtet.«
    »Wie?«
    »Aufgehängt! Manchmal öffentlich auf der Brücke, seltener hinter verschlossenen Türen.«
    Mary murmelte mit geschlossenen Augen vor sich hin. Die Marines hatten eine unauffällige Mauer um sie gebildet, damit sie geschützt war. Yefimov musste nicht fragen, was sie tat. Sie lauschte. Sie hörte genau zu und sortierte die Sprachfetzen. Auf diese Art würde es ihr sehr schnell gelingen, Grundzüge der Sprache der Fal’Zie zu extrahieren, um bald einfache Sätze zu bilden. Diese Frau war ein Genie!
    Er überlegte, was zu tun war. Sie konnten schlecht einfach in einen der Türme marschieren und nachfragen, ob ein gewisser Commander Jake Austen gefangen gehalten wurde. Außerdem würde man ihnen im besten Fall die Waffen abnehmen. Sie hatten andererseits die Möglichkeit, wild um sich schießend die Türme einzunehmen. Angesichts ihrer Situation wäre das wohl ihr sicherer Tod.
    Außerdem gab es immer noch den Auftrag, und ein Auftrag hatte absoluten Vorrang: Sie mussten versuchen, etwas über den mysteriösen Überfall der Quallenschiffe auf Yaags Raumschiff herauszufinden. Es war nur eine Frage der Zeit, bis die STERNENFAUST nach ihnen suchte, dann konnte man sich noch immer überlegen, wie man von hier wegkommen wollte – auch wenn ihm im Moment beim besten Willen keine Lösung für dieses Problem einfallen wollte.
    Eine andere Frage war, ob Austens Leben es wert war, den Auftrag zu gefährden. Doch im Moment konnte man ohnehin nichts für ihn tun. Austen war ein tapferer und intelligenter Offizier. Vielleicht würde er einen Weg finden, sich aus seinem Dilemma zu befreien.
    Yefimov reckte sich. Er vermisste seine Uniform. Alles sprach dafür, dass sie, wie so viele dieser Rassen, den Rest ihres Lebens auf Fal verbringen mussten. Wer garantierte, dass sie die folgende Nacht überlebten? Hier herrschte Anarchie, jedoch eine jener Art, die irgendwie – funktionierte!
    Es würde nur Tage dauern, dann waren sie ein Teil dieses Systems. Wenn nicht ein Wunder geschah …
    Er wurde aus seinen Überlegungen gerissen.
    Eine bildschöne Frau ging ganz in der Nähe vorbei. Sie sah vor sich hin und schien nichts, was um sie herum geschah, wahrzunehmen.
    Yefimovs Blick folgte ihr, und sein Atem stockte, als er bemerkte, dass er nicht aufhören konnte, sie anzuschauen. Auch als sie seiner Sicht fast entwichen war, versuchte er noch, einen letzten Blick auf sie zu erhaschen.
    George Yefimov hatte noch nie eine so schöne Frau gesehen. Nein, es war nicht nur ihre Schönheit, die sein Herz berührt hatte, sondern die Art, wie sie ging, wie sie ihre Umgebung mied, obwohl sie hindurchschritt wie jemand, der das Meer teilte. Es war ihre Aura, eine unvorstellbare Eleganz, gepaart mit Hilferufen und der Bitte nach Wahrnehmung. Noch nie hatte George Yefimov einen einsameren Menschen gesehen.
    Alles in ihm rief, er solle ihr folgen. Er solle sie ansprechen. Nein, nicht ansprechen, nur noch einmal in dieses Gesicht schauen, ihre durchscheinende Haut betrachten, die er mit dem Rücken seiner Finger streicheln wollte. Denn er war George Yefimov, und keine Frau musste sich an seiner Seite fürchten. Er war ein Hüne, ein Mann wie ein Baum, an den eine Frau sich lehnen konnte. Er war ein

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