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Sternenfaust - 146 - Die kosmische Barriere (2 of 2)

Sternenfaust - 146 - Die kosmische Barriere (2 of 2)

Titel: Sternenfaust - 146 - Die kosmische Barriere (2 of 2) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Anonymous
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auch wenn sie nicht dem einen Gott huldigen, sind sie doch seine Geschöpfe, genau wie wir. Ich möchte das Töten aufhalten. Nur die bevorstehende Schlacht konnte mir die Kraft geben, mich selbst zu richten. Lass mein Opfer nicht umsonst sein. Verbinde mich mit Danur-Tak.«
    »Jawohl, Euer Heiligkeit.« Letek-Kun sprang auf. Er winkte einem Tanjaj zu, der mit den anderen Wachen schweigend einige Schritte entfernt gestanden hatte. »Versucht die Wunde zuzuhalten, solange der Raisa es wünscht, und tut, was Seine Heiligkeit befiehlt.«
    »Ja, Letek-Kun.« Der Tanjaj trat zu ihm heran. Seran-Pakor spürte einen leichten Schwindel. Kehrte der Parasit schon zurück? Erstarkte sein Wille, der ihn überschwemmen würde? Oder war es nur die Schwäche, die durch seine Verwundung verursacht wurde?
    »Falls Satren-Nor jemals zurückkehrt«, krächzte er, um sich von den schaurigen Gedanken abzulenken, »falls er zurückkehrt, so sagt ihm, dass ihm der Palast gehört. Er soll der Herr von Kridania werden. Alles habe ich ihm zu verdanken.«
    »Wir werden Eure Befehle weiterleiten, Euer Heiligkeit.«
    »Habt Dank.« Seran-Pakor wartete still, bis Letek-Kun mit einem Sprechgerät wiederkam.
    »Dieser Sender ist mit dem Überwachungsraum im Palast verbunden. Von dort aus gibt es eine Verbindung in den Zweiten Raum. Ihr könnt direkt mit Danur-Tak sprechen, Euer Heiligkeit.«
    Seran-Pakor griff nach dem Gerät und aktivierte es schwerfällig. Er gab den langen Code ein, den nur er und Letek-Kun kannten. »Danur-Tak? Kannst du mich hören? Hier spricht der Raisa, das Licht im Sand.«
    »Ich höre Euch, Euer Heiligkeit«, erklang die verzerrte Stimme von Danur-Tak nach einer gefühlten Ewigkeit. »Warum nehmt Ihr Kontakt auf? Vergebt meine Direktheit, doch Ihr gefährdet die Mission.«
    »Es gibt keine Mission mehr. Die Flotte wird sofort wenden. Hast du verstanden, Danur-Tak? Die Flotte ist zurückbeordert. Der Krieg mit den Schnabellosen ist beendet.«
    »Aber …«
    »Ich genehmige dir nicht, mir zu widersprechen, Mar-Tanjaj. Mein Befehl ist eindeutig. Er geht schriftlich verschlüsselt an deine Klauen.« Seran-Pakor fühlte sich unendlich müde. Er wollte schlafen, aber er musste stark sein. Nur den Bruchteil eines Mika. Er legte all seine Kraft in seine Stimme. »Hast du meinen Befehl verstanden, Mar-Tanjaj?«
    »Ja, Euer Heiligkeit.«
    »Dann wiederhole ihn!«
    »Die Flotte hat sofort umzukehren. Der Krieg mit den Schnabellosen ist beendet.«
    »Korrekt. Ich erwarte deine Ausführung. Möge Gott über dich wachen.« Er beendete die Verbindung und sackte in sich zusammen. »Lasst mich allein«, forderte er die anwesenden Tanjaj zum Gehen auf. »Und nehmt das Ding da mit.« Er wies auf den Parasiten, in dem noch immer das Messer steckte.
    Letek-Kun zögerte. »Möchtet Ihr ein Mittel gegen die Schmerzen?«
    »Nein. Ich möchte nur noch allein sein. Satren-Nor soll zurückgeholt werden. Er soll den Palast führen.«
    »Ich werde dies veranlassen, Euer Heiligkeit.«
    »Geht.«
    Die Tanjaj gehorchten, und auch Letek-Kun verließ den Raum.
    Seran-Pakor starrte auf dem Boden liegend zu dem Kridan auf, der die ganze Zeit über auf seinem Prunkbett gesessen hatte. Er spürte, wie das Leben aus ihm rann, und ließ es geschehen.
    »So sterbe ich also nicht ganz verlassen.«
    »Nein.« Sun-Tarin stand auf und trat näher. »Ich bin bei dir.«
    »Du bist nur eine Halluzination.«
    »Ich bin das, was dir Kraft gibt.« Sun-Tarin kniete sich neben ihn und legte seinen Kopf auf seinen Schoß.
    »Ich wollte immer ein Tanjaj sein, wie du«, brachte Seran-Pakor hervor. »Ich habe mir gewünscht, kämpfen zu können wie du.«
    »Du bist der größte Krieger, den die Kridan je hatten. In allen Waffen bist du geübt. Du hast alles erreicht, Seran-Pakor.«
    »Mein Leben war zu kurz«, krächzte er müde. »Nur ein Sandsturm in einer endlosen Wüste. Was wird nun folgen, Sun-Tarin? Das Jenseits ist mir verwehrt. Ich habe gemordet.«
    Sun-Tarins Stimme war sanft. »Du bist der Raisa. Und deine letzte Tat war wahrhaft heldenhaft. Ich bin mir sicher, dass es einen Platz für dich gibt.«
    »Einen Platz …« Die Worte verklangen.
    Die Augen Seran-Pakors wurden starr. Ein letztes Mal erblickte er das Gesicht von Sun-Tarin. Dann sah er nichts mehr.
    Der Herrscher der Kridan war tot.
     
    *
     
    ERLÖSER, 17. Tsempir-Dan, im Jahre 19 Seran-Pakor, im Jahre 11.562 Marton-Sar, entspricht dem 15. August 2171
     
    Danur-Tak starrte auf den toten Schirm vor sich.

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