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Sternenfaust - 147 - Blinder Hass (1 of 2)

Sternenfaust - 147 - Blinder Hass (1 of 2)

Titel: Sternenfaust - 147 - Blinder Hass (1 of 2) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Anonymous
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an.
    »Luuzaar dürfte mit annähernder Sicherheit so viel wie Teufel oder Satan bedeuten.«
    Ganz langsam setzte Vince ein Lächeln auf und nickte anerkennend. »Sie wollen mir klarmachen, Lieutenant, dass die Richtigkeit Ihrer Hypothesen umfassender ist, als ich bisher annahm«, sagte er süffisant. Mary Halova lachte, wurde aber sofort wieder ernst.
    »Die Parallele zu den Aussagen des Wesens unter der Energiekuppel ist in der Tat frappierend. Ich habe jedes seiner Worte im Kopf. Es sagte: ›Selbst wenn man euch rettet, wird eure Natur, euer Wissen, die Erzengel weiter anlocken. Hütet euch. Hütet euch vor allem vor Luzifer. Er mag euch in Versuchung führen, aber er wird euch nicht helfen. { * } ‹ Luuzaar oder Luzifer – es handelt sich um dasselbe Wesen. Und es muss über so viel Macht verfügen, dass es selbst über die Erzengel gebieten kann. Luuzaar ist der Herrscher über die Orphanen, Admiral.«
    »Und Sie glauben, dieser Luuzaar könnte uns retten?«, wollte Vince wissen.
    »Im Gegenteil«, erwiderte Mary. »Ich glaube, dass es nicht mehr lange dauert, und Luuzaar wird auch Kontakt mit der Menschheit aufnehmen. Sehen Sie sich an, was der damalige Herrscher tat. Er vernichtete lieber die eigene Zivilisation, als einen Pakt mit Luuzaar einzugehen.«
    Ein Pakt mit Luuzaar , ging es Vince durch den Kopf. Klingt wie aus dem Mittelalter. Ein Pakt mit dem Teufel.
    »Nur weil der Herrscher von Fal einst so handelte, muss es nicht richtig gewesen sein.«
    Mary Halova nickte. »Dennoch glaube ich, dass dieser Luuzaar sogar eine noch größere Gefahr darstellt als die Orphanen.«
     
    *
     
    ERLÖSER, Zweiter Raum
     
    Tagnor-Fin wirbelte herum und schlug zu. Das Selif-Messer drang mühelos in den Körper des Gegners ein, riss eine klaffende tödliche Wunde.
    Triumphierende Schreie seiner Kameraden erklangen, die seine geschickte Kampfaktion beobachtet hatten. Bestätigendes Schnabelschaben und applaudierendes Scharren mit den Krallen schmeichelten dem jungen Krieger, der in einer siegreichen Pose das Messer senkrecht in Luft stieß, während sich der virtuelle Gegner, der mit 3-D-Projektoren auf die Trainingsfläche projiziert worden war, auflöste.
    Kämpft so ein Feigling, Mar-Tanjaj? , dachte er. Mit solchem Eifer bei der Vernichtung seines Feindes? Mit solcher Leidenschaft?
    In Vorbereitung auf den Kampf hatte der Mar-Tanjaj für alle Krieger an Bord angeordnet, weitere Trainingseinheiten zu absolvieren, insbesondere im Nahkampf. Tagnor-Fin konnte das nur recht sein. Wenn er in Gedanken seinen nächsten Zug durchging, seinen Muskeln befahl, sich zu strecken und zusammenzuziehen, um exakt die vorausgedachte Bewegung durchzuführen, und wenn er dann erfolgreich eine Verletzung beim Gegner anbringen konnte – in diesen Momenten musste er wenigstens nicht an Rivin-Tur denken. In diesen Augenblicken war sein ganzes Sein tatsächlich nur der Kampf, die heilige Bestimmung, die er zu erfüllen hatte.
    Tagnor-Fin steckte das Selif-Messer zurück in die Scheide, die er am Gürtel seines Kampfanzuges trug und trat aus dem Trainingsrund heraus. Hinter ihm machte sich schon der nächste Tanjaj bereit, sich an der Simulation zu versuchen.
    Er warf einen Blick zur anderen Seite des Trainingsdecks. Dort hatten sich rund ein Dutzend Kridan aufgestellt und schossen mit ihren Handgrasern auf Ziele, die Tagnor-Fin an Jirlinge, kleine Insekten von Kridania, erinnerten. Die Projektoren steuerten die Ziele auf chaotischen Bahnen quer über die Decke der Halle, die mit einem energetischen Gitter versehen war, sodass die Strahlenwaffen keine Schäden an der Schiffsstruktur verursachen konnten. Es leitete die Energie der Schüsse ab und speiste sie ins schiffsweite Versorgungsnetz ein.
    Bewundernd registrierte Tagnor-Fin, dass kaum ein Schuss daneben ging. Er selbst war mit dem Handgraser noch nicht so geübt. Natürlich konnte er mit großer Sicherheit ein Ziel treffen, aber mit so kleinen, so flinken Zielen hätte er sicherlich noch ein paar Probleme gehabt. Er klammerte seine Krallen um den Griff seines Selif-Messers. Damit konnte er besser umgehen, wie er soeben wieder bewiesen hatte.
    Auf einmal nahm er wahr, wie sich die Anfeuerungsrufe, die seinem Nachfolger im Trainingsrund gegolten hatten, in ein aggressives Krächzen wandelten. Tagnor-Fin warf einen Blick zurück und blinzelte verwundert. Eine Traube von Kriegern hatte sich etwa in der Mitte des Kampfübungsplatzes gebildet. Immer mehr der Zuschauer strömten auf die

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