Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Sternenfaust - 147 - Blinder Hass (1 of 2)

Sternenfaust - 147 - Blinder Hass (1 of 2)

Titel: Sternenfaust - 147 - Blinder Hass (1 of 2) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Anonymous
Vom Netzwerk:
Erlebnisspeicher willenskonform zu kontrollieren. Hin und wieder tauchten Erlebnisfragmente, wie aus dem Nichts, vor seinem inneren Auge auf und sorgten für kurzzeitige Irritationen. Glücklicherweise geschah dies während seines Dienstes nur selten, anderenfalls hätte Mulcahy seinen Posten als Captain der STERNENFAUST nicht ausfüllen können. Besonders schlimm war es jedoch, wenn er sich ausruhen wollte und seine Gedanken wandern ließ. Dann wurde er nicht selten von einer derartigen Bilderflut heimgesucht, dass die nötige Erholung ausblieb.
    Doktor Tregarde und Doktor Kremer hatten für Captain Mulcahy spezielle Entspannungstechniken entwickelt. Zudem nahm er ein von Doktor Tregarde modifiziertes Medikament ein, das die Schwellenwerte der synaptischen Verbindungen zum Implantat erhöhte, sodass die betroffenen Neuronen einen größeren Input benötigten, um zu feuern.
    »Wenn ich mit auf Fal gewesen wäre«, antwortete der Captain, »dann wüsste ich jetzt vermutlich nichts mehr davon. Wie ich hörte, zerstören die dortigen Naniten jegliches synthetisches Material – mein Chip hätte sich wahrscheinlich zersetzt.«
    »Sie haben recht, Captain. Daran habe ich nicht gedacht.«
    »887 übereinstimmende System-Konstellationen vor 40.000 Jahren im Bereich des Perseusarms mit einer Fehlertoleranz von drei Prozent«, las Adric vom Monitor ab. »Das macht es kaum einfacher.«
    »Dein Einfall mit den Systemen, die Artefakte der Toten Götter aufweisen, ist gut, Adric«, sagte Mary. »Dies sollten wir als Nächstes überprüfen.«
    »Einen Moment noch, Lieutenant.« Mulcahy sah erneut die Sternenkarte auf dem Nebenmonitor an. Mary bemerkte, wie der Captain ganz starr zu werden schien. Nicht ein Muskel bewegte sich in seinem Gesicht. Mary versuchte sich vorzustellen, wie Mulcahy in diesem Augenblick die im Biochip gespeicherte Sternenkarte mit länger zurückliegenden Erinnerungsmustern verglich. Doch sie konnte sich diesen Vorgang nicht anschaulich machen – im Grunde arbeitete der Captain wie ein Computer, der anhand von klar definierten Merkmalen durch eine Datenbank preschte, um kongruente Muster aufzuspüren.
    »Ja«, sagte Mulcahy so trocken, dass Mary nicht wusste, woran sie war.
    »Was denn, Captain?«
    »Ich ahnte, dass ich dieses Muster schon einmal gesehen habe. Woran denken Sie, Lieutenant, wenn ich sage: Kunst der Fal’Zie? «
    »Vielleicht an das Kristarium … oder … an die Bilder im Hauptgang des Schiffswracks?«
    »Das Letztere, Lieutenant. Als ich an Bord des havarierten Fal’Zie-Schiffes kam, um bei der Wiederbelebung Yaags zu helfen, bemerkte ich eine Reihe von Schwarz-Weiß-Grafiken im Hauptgang, die ich für so etwas wie abstrakte Kunst hielt.«
    »Richtig, Captain! Ich habe ja alles eingescannt! Momentchen …« Während Marys Finger über den Touchscreen schossen, um die wissenschaftliche Datenbank aufzurufen, in der sie sämtliche Innenaufnahmen des Schiffwracks bereits eingespeist hatte, fragte sie: »Und die Sternenkarte hing ebenfalls im Fal’Zie-Schiff, Captain?«
    »Ich bin mir völlig sicher. So sicher, wie ich jetzt weiß, dass ich von der Kunst der Fal’Zie keine Ahnung habe – diese Grafik dürfte eine zwar stilisierte, doch von den Relationen her sehr realistische Abbildung einer Himmelsregion sein.«
    Mary hatte die Datenbank geöffnet, und mit der schnellen Bewegung ihres Mittelfingers flippte sie durch das Bildmaterial. Die Türschilder der Hygienekabinen waren zu sehen, Schrifttafeln an Bedienterminals erschienen und schließlich gelangte Mary zu der Bildgalerie des Hauptgangs.
    »Das nicht … das nicht … das nicht … das ist es! «, rief sie freudig erregt.
    »Das ist es«, bestätigte Mulcahy.
    »Wunderbar«, sagte Adric, der ganz bei der Sache war.
    »Wenn die Relationen exakt der Wirklichkeit entsprechen …«, nuschelte Mary, während sie die Bilddatei dem Suchalgorithmus übergab. »Ich meine – wenn ich mich in meiner Skizze auch nur um einen halben Zentimeter bei den Relationen vertan habe, benötige ich einen hohen Toleranzwert bei der Suche. Stimmen die Relationen in der Grafik des Schiffwracks aber exakt, kann ich die Toleranzschwelle sehr niedrig setzen«, sprach sie mehr zu sich selbst als zu den anderen.
    Mit einer ausholenden Bewegung ihres Zeigefingers startete sie den Suchvorgang. Mary brannte auf das Ergebnis, und unwillkürlich rückte sie mit ihrer Nase näher an den Monitor.
    »Drei Systeme! Nur drei! Captain, Sie sind unglaublich!«, rief Mary und

Weitere Kostenlose Bücher