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Sternenfaust - 147 - Blinder Hass (1 of 2)

Sternenfaust - 147 - Blinder Hass (1 of 2)

Titel: Sternenfaust - 147 - Blinder Hass (1 of 2) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Anonymous
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das Leben gerettet { * } . Selbstverständlich würde Vince nichts einfordern; er würde noch nicht einmal Anspielungen auf die damaligen Ereignisse machen.
    »Wie können wir überhaupt sicher sein, dass es sich um einen so großen kridanischen Flottenverband handelt, wie Sie annehmen, Mitchell?«, tastete sich Vince vor.
    »Durch schlichtes Zählen von kaum registrierbaren Resonanzimpulsen. Wir hatten mehr Glück als Verstand, überhaupt jenes überaus schwache Signal zu detektieren, das uns nahelegte, es mit einer Art Tarnblase zu tun zu haben. Einmal darauf aufmerksam geworden, konnte die Messstrahlung unserer Bergstromsonden so modifiziert werden, dass das Bild einer Blase mit einer Art Wabenstruktur entstand. Wenn ich es richtig verstanden habe, Vincent, setzt sich die Tarnblase aus einer Vielzahl von einzelnen Feldern zusammen, die an ihren Überlappungspunkten eine etwas höhere Feldstärke aufweisen. An diesen Punkten wird unsere Messstrahlung zwar ebenfalls weitergeleitet, doch offenbar nicht vollständig. Die aufgefangenen Signale würden – wenn sie vereinzelt aufträten – als normale Störungen im Bergstromraum durchgehen. Die Überwachungsstation LAILA 4 konnte aber mittlerweile an die 100 Impulse differenzieren, die aus derselben Richtung kommen. Das heißt aber – wenn wir eine dreifache Tiefenstaffelung der Kridan-Raumer zugrunde legen –, dass wir es mit mindestens 300 Feindschiffen zu tun bekommen werden.«
    Vince nickte. »Also arbeitet diese Tarnblase bei Weitem nicht perfekt.« Mit Genugtuung registrierte er, dass Mitchell bemüht war, die Lage ausführlich darzustellen, wozu der Ratsvorsitzende in keiner Weise verpflichtet gewesen wäre. Dieses Entgegenkommen deutete Vince als ein gutes Zeichen.
    »So ist es, Vincent. Dennoch sind die verräterischen Signale so schwach, dass sie bei einer Distanz von über sieben Lichtjahren nicht mehr angemessen werden können. Insofern erfüllt die Tarnblase schon ihren Zweck – die Kridan können sich uns jederzeit unbemerkt nähern, und uns bleibt nicht mehr als ein Tag Reaktionszeit.«
    »Die STERNENFAUST wird auf jeden Fall zu spät kommen«, gab Vince zu bedenken. »Wir brauchen beinahe zweieinhalb Tage, um Sol zu erreichen.«
    »Vermutlich haben Sie recht. Auf der anderen Seite können wir nicht sagen, wie lange sich der Abwehrkampf hinziehen wird. Mit jedem eintreffenden Star-Corps-Schiff vergrößern sich unsere Chancen.«
    »Wenn es sich tatsächlich um 300 Kridan-Raumer handeln sollte, dann sehe ich allerdings nicht, wie wir den Angriff parieren könnten.«
    »Die GalAb nimmt an, dass es sich um die komplette Rest-Flotte der Kridan handelt. Dies zeigt, wie irrational der Raisa handelt – Kridania dürfte im Augenblick relativ schutzlos sein. Doch an einen Gegenangriff ist in dieser Situation natürlich nicht zu denken.«
    Vince nickte. Fasse dir ein Herz, alter Knabe – mehr als ablehnen, kann er nicht …
    »Ich möchte Ihnen einen Vorschlag unterbreiten, Mitchell. – Wir sind uns darüber einig, dass die STERNENFAUST aller Wahrscheinlichkeit nach nichts wird ausrichten können. Wenn es aber nun einen anderen und sehr schnell erreichbaren Ort gäbe, an dem das Schiff effektiv zum Einsatz gebracht werden könnte – was würden Sie dazu sagen?«
    »Worauf wollen Sie hinaus, Admiral?« Mitchell legte den Kopf etwas schief und zog die Augenbrauen zusammen.
    »Lieutenant Halova hat auf dem Planeten Fal eine Sternenkarte kopiert, in deren Zentrum ein System verzeichnet ist, das uns aufschlussreiche Neuigkeiten über die quallenförmigen Bioform-Objekte verspricht. Bei ihnen handelt es sich um sogenannte Orphanen, die – wie wir inzwischen wissen – vor Urzeiten von den Erhabenen beziehungsweise den Mentoren der Wloom erschaffen wurden.«
    Dass es noch zwei weitere Systeme gibt, die möglicherweise infrage kommen, werde ich Mitchell nicht auf die Nase binden …
    »Die Quallen sind Produkte der Toten Götter?«, fragte Mitchell erstaunt.
    »So ist es, Ratsvorsitzender. Was die STERNENFAUST in den vergangenen fünf Tagen in Erfahrung bringen konnte, ist mehr, als wir jemals zu hoffen wagten. Ihnen wird der komplette Bericht demnächst zugehen. Soviel sei jetzt schon gesagt, Mitchell: Auf dem Basiru-Aluun-Planeten Sinenomen habe ich die Gewissheit erhalten, dass die Orphanen die Erde angreifen und vernichten werden. Ich …«
    »Diese Orphanen wollen also eine vernichtete Erde vernichten?«, schnitt ihm Mitchell mit erhobener Stimme das Wort ab.

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