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Sternenfaust - 147 - Blinder Hass (1 of 2)

Sternenfaust - 147 - Blinder Hass (1 of 2)

Titel: Sternenfaust - 147 - Blinder Hass (1 of 2) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Anonymous
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paar Schalen mit Getreidemischungen, die man sich als Snack genehmigen konnte.
    Lustlos pickte Tagnor-Fin ein paar Katu-Körner auf. Diese saftigen Kugeln mochte er sonst am liebsten, aber heute wollten sie ihm nicht schmecken.
    Die wenigen Kridan, die mit ihm hier an anderen Tischen in ihren Schüsseln herumstocherten, drehten den Kopf zum Eingangsschott, als dieses zischend aufglitt.
    Einer der stellvertretenden Kommandanten der ERLÖSER kam schnellen Schrittes herein, ließ kurz den Blick schweifen und entdeckte dann Tagnor-Fin. Ebenso schnell, wie er den Raum betreten hatte, kam er jetzt auf den Tanjaj zu.
    Es ist aus! , war alles, was der junge Kridan noch denken konnte. Sie wissen alles! Sie haben das Signal entdeckt. Ich bin aufgeflogen … Rivin-Tur! Gott, mach, dass sie fliehen konnte!
    Äußerlich gelassen stellte Tagnor-Fin seine Schüssel auf den Tisch und erhob sich, wie es sich beim Erscheinen eines höherrangigen Offiziers gehörte.
    Als der Kommandant heran war, grüßte dieser nur knapp und sagte: »Man hat mir berichtet, du kennst dich mit Bergstrom-Raum-Funk aus, Tanjaj?«
    Das war’s. Wie ich vermutet habe. Sie haben alles mitbekommen. Ich bin des Todes … Tagnor-Fin war vor Angst wie gelähmt. Seine Augen ruhten auf dem Handgraser des Kommandanten, der locker im Holster an dessen Hüfte steckte.
    »Antworten Sie, Tanjaj!«, brüllte der Offizier, als er nicht sofort eine Antwort bekam, wie es sich gehörte.
    »Ein … wenig«, brachte Tagnor-Fin dann doch hervor. »Der Aufbau und die rudimentäre Funktionsweise der Anlage an Bord sind mir bekannt.«
    Was soll dieses Spiel? Er kann mich doch gleich, hier, vor aller Augen exekutieren …
    Aber der Kommandant schien anderes im Sinn zu haben. Er machte eine auffordernde Krallenbewegung. »Mitkommen!«, befahl er.
    Sie hatten den Gemeinschaftsraum verlassen und fuhren mit dem Antigrav-Lift ein paar Decks nach unten. »Wir haben Schwankungen bei der Übertragung der Positionsdaten entdeckt, die von der Sendeanlage ausgehen«, erklärte der Kommandant. Misstrauisch beäugte er ihn, den jungen Krieger, dem vor Angst fast die Federn ausfielen. »Du bist dieser Feigling …«, erkannte der Offizier und sah ihn genauer an. »Hast du deine Schwäche überwunden, Tanjaj? Haben die Tugendwächter dich wieder auf den Pfad des Kriegers gebracht?«
    Tagnor-Fin krächzte schüchtern eine leise Zustimmung.
    Der Kommandant lachte keckernd. »Du bist dem Mar-Tanjaj aufgefallen. Er hat deine Herkunft und deine Ausbildung überprüft. Deswegen hat er mich zu dir geschickt. Er weiß, dass du eine Zusatzausbildung in Funktechnik erhalten hast.«
    Tagnor-Fin atmete innerlich auf. Seine Nieren pochten noch immer vor Anspannung, aber offenbar hatte man ihn tatsächlich nur wegen eines Reparaturauftrags aufgesucht.
    »Vom Mar-Tanjaj für eine so wichtige Aufgabe ausgewählt zu werden, ist eine große Ehre«, sagte der Kommandant und legte ihm eine Krallenhand auf die Schulter. Die Spitzen gruben sich schmerzhaft in die obersten Hautschichten des freiliegenden Halses. »Der Sender darf nicht ausfallen, sonst kann die Flotte nicht im Zweiten Raum koordiniert werden. Du weißt ja hoffentlich, was das bedeutet?«
    Tagnor-Fin wusste es. Sollte der Fall eintreten, dass der Sender nicht mehr funktionierte, würden er und alle an der Reparatur Beteiligten mit ihrem Leben für das Versagen bezahlen.
    »Gut«, meinte der Offizier und trat aus dem Antigrav-Lift. »Du kennst den Senderaum. Er ist gleich neben der Brücke. Folge mir.«
    Der Kommandant schritt voran und öffnete das Schott zur Kommandobrücke. Tagnor-Fin folgte ihm in respektvollem Abstand, aber eine Kridanlänge dahinter.
    In Gedanken ging er noch einmal durch, was er über den Bergstrom-Sender gelernt hatte. Welche Routinen er würde checken müssen und …
    Das Brückenschott glitt hinter ihm zu, und Tagnor-Fin erstarrte. Dort, keine fünf Kridanlängen entfernt, stand der Mar-Tanjaj und betrachtete auf dem Frontschirm eine schematische Darstellung der Flotte in ihrer derzeitigen Flugformation. Der Lügner, der sie alle ins Verderben stürzen würde, an dessen Person das Wohl und Wehe mehrerer auf den Schiffen stationierter Generationen von Tanjaj hing, war zum Greifen nahe.
    Zum TÖTEN nahe! , durchzuckte es Tagnor-Fin. Ich könnte es beenden, hier und jetzt! Gott gibt mir eine Chance, mich selbst und alle anderen zu retten!
    Er machte einen schnellen Schritt hinter dem Kommandanten her. Sein Blick fiel wieder auf

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