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Sternenfaust - 149 - Apokalypse

Sternenfaust - 149 - Apokalypse

Titel: Sternenfaust - 149 - Apokalypse Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Anonymous
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schien weit hergeholt und würde unter der Crew nur Panik verursachen. Er wusste, dass im Moment ohnehin alle damit beschäftigt waren, ihre Gedanken zu ordnen und sich auf ihre Aufgabe zu konzentrieren. Das würde sich nicht verbessern, wenn er ihnen jetzt schon seine Vermutung mitteilte.
    »Aber Sie haben einen Verdacht«, erwiderte Commander al Khaled leise.
    Cody nickte. Murmelnd antwortete er: »Und ich hoffe, dieser Verdacht ist falsch. Denn wenn ich recht habe, ist nicht nur Admiral Taglieri in Gefahr, sondern wir alle.«
     
    *
     
    Solare Welten, Erde, New York, Regierungsbunker, unterhalb der »Grünen Gurke«, 17:42 Uhr
     
    »Sagen Sie uns endlich, was Sie wollen!«, forderte John Doe.
    Doch Claudette Kosloff lächelte nur überheblich.
    Jasper hatte die Zeit genutzt, sich den Ausgang anzusehen. Es gab keine Chance, sich aus diesem Gefängnis zu befreien. Meterdicker Titanstahl mit einer Adamantan-Verriegelung, die nur durch einen elektronischen Autorisierungscode geöffnet werden konnte, umgab den Ratsbunker. Es war Jasper ein Rätsel, wie es den Hintermännern der Kosloff gelungen war, all die Firewalls und Sicherheits-Checks zu überwinden und ein System, das allein mit fünf autarken Energiekreisläufen versorgt wurde, vollständig zu überlisten.
    »Du elendes Miststück!«, brüllte Ratsmitglied Doe nun. Er war aufgestanden, hatte Claudette Kosloff an den Armen gepackt, hochgerissen und geschüttelt.
    Immerhin, nun lächelte die Kosloff nicht mehr, was Jasper mit einer gewissen Befriedigung feststellte. »Hören Sie auf«, hörte er sich selbst sagen, und er war überrascht, wie wenig überzeugend, fast lustlos es geklungen hatte.
    Es hatte keinen Sinn, es vor sich selbst zu leugnen. Am liebsten wäre er dieser verdammten Kosloff selbst an den Kragen gegangen.
    »Was wollen Sie tun?«, wollte die Kosloff wissen. »Wollen Sie mich zusammenschlagen? Mir die Arme umdrehen?«
    »Wenn es sein muss!«, schrie Doe und schleuderte die Frau zu Boden.
    »Das führt doch zu nichts«, sagte Jasper.
    »Führt zu nichts?«, schrie John Doe nun aus Leibeskräften.
    Jasper sah, dass der Mann moralische Probleme hatte, sich an einer physisch schwächeren Frau zu vergreifen. Also lenkte er seine Aggression nun auf einen gleichwertigen Opponenten.
    Auf ihn, Jasper Mitchell!
    »Das ist eine verdammte Terroristin!«, schrie er. »Wir haben das Recht, ja, wir haben sogar die Pflicht, uns zu verteidigen!«
    »Ich stimme Mister Doe zu«, sagte nun Henry Collins, Ratsmitglied für den Bereich Justiz. »Im Moment sind wir Geiseln von Mrs. Kosloff, die uns durch ihr Verhalten einer aktuellen Todesgefahr aussetzt.
    Und wie jedes Geiselopfer haben wir das Recht, uns zu wehren. Auch wenn wir dafür Gewalt anwenden müssen.«
    »Wie ich Ihnen schon sagte«, erwiderte die Kosloff, »ich kann nichts tun.«
    »Sie lügt«, rief Doe. »Wenn sie wollte, könnte sie uns hier rausschaffen.«
    Jasper bezweifelte das.
    Die Kosloff hatte diesen Anschlag geplant. Geplant für den Fall, dass es jemals zu einer solchen Situation kommen würde. Sie musste dies über Monate hinweg vorbereitet haben. Sie wusste also, dass man ihr zusetzen würde, sobald sie mit den anderen im Bunker gefangen war.
    »Eines Tages wird die Wahrheit ans Licht kommen«, sagte Jasper.
    »Oh, das wird sie ganz sicher«, erwiderte Claudette Kosloff giftig, während sie sich langsam aufrichtete, ohne sich vollständig zu erheben.
    »In den Augen der Geschichte werden Sie nichts anderes sein als eine fanatische Selbstmordattentäterin«, sagte Jasper und sah angewidert auf sie herab. Nun lächelte die Kosloff wieder, und Jasper spürte, wie sein Aggressionspegel sofort wieder anstieg.
    »Mit einem kleinen Unterschied«, wandte die Kosloff ein. »Diesmal trifft es die Richtigen!«
    »Überlassen Sie sie mir«, sagte John Doe gepresst. Er schlug mit seiner rechten Faust in die linke Handfläche. »Überlassen Sie sie mir, und ich versichere Ihnen, wenn es eine Möglichkeit gibt, hier rauszukommen, dann erfahren wir sie.«
    Jasper konnte nicht glauben, was hier geschah. Er warf einen Blick in die Runde. Die meisten senkten den Blick. Zwei Ratsmitglieder wanden sich sogar ab.
    Das war es, was sie wollten.
    Das war es, was sie immer wollten.
    Sie ließen andere die Drecksarbeit erledigen.
    In einem musste Jasper der Kosloff recht geben: Sie hatten versagt. Sie alle, wie sie hier saßen, waren verantwortlich für eine Reihe von Entscheidungen, die nun in der Vernichtung dieses

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