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Sternenfaust - 149 - Apokalypse

Sternenfaust - 149 - Apokalypse

Titel: Sternenfaust - 149 - Apokalypse Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Anonymous
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wundervollen Planeten mündeten. Das, was all die Mächtigen in der Geschichte der Menschheit nicht geschafft hatten, ihnen war es nun endlich gelungen. Er würde als der Ratsvorsitzende in die Geschichte der Menschheit eingehen, unter dessen Amtszeit die Erde vernichtet wurde.
    John Doe interpretierte Jaspers Schweigen als Zustimmung.
    Claudette Kosloff hockte noch immer am Boden, doch sie sah ihrem Peiniger furchtlos ins Gesicht.
    »Nun, Mrs. Kosloff«, begann John Doe, während er sich ihr näherte. »Wenn ich sagen würde, dass mir dies mehr wehtut als Ihnen …« Er ging einen weiteren Schritt auf sie zu, während er den Ärmel seines Hemds hochkrempelte. »Dann würde ich lügen«, beendete er den Satz.
     
    *
     
    STERNENFAUST, im Orbit der Erde, 19. September 2271, 17:43 Uhr
     
    »Es ist soweit«, meinte Adric. Seine Stimme klang ein wenig traurig. Taglieri fragte sich, ob dieses Wesen, das wie ein normaler menschlicher Junge aussah, überhaupt so etwas wie Trauer empfinden konnte. War dies alles nur Teil einer Täuschung? Simulierte dieses Wesen Gefühlsregungen genauso, wie es einen menschlichen Körper simulierte?
    »Was ist soweit?«, wollte Vince wissen.
    »Mit Mulcahy hast du keinen Dummkopf zum Captain ernannt«, meinte Adric. »Und ich kann dir versichern, er trifft sich dort draußen gleich mit Colonel Yefimov. Beide erörtern einen völlig aussichtslosen Rettungsplan. Doch das ist egal. Die Zeit läuft ohnehin ab.«
    »Und was passiert dann?«, wollte Vince wissen.
    »Dann gibt es kein Zurück mehr. Deine Rasse wird untergehen.«
    Nun erhob sich Adric und meinte: »Das, was jetzt kommt, nennt man auch gerne: letzte Chance! Überrasche mich, Taglieri. Beweise mir, dass der Mensch mehr ist als eine große biologische Maschine. Zeige mir, dass deine Gedanken und Gefühle mehr sind als eine simple Folge von unveränderlichen neuralen Prozessen und Verkettungen.«
    Vince reagierte erst nicht, dann schüttelte er ganz leicht den Kopf.
    Adric lächelte.
    »Ich kann nicht, Adric!«, sagte Vince. »Es liegt nicht nur daran, dass ich dir misstraue. Ich weiß, dass ich nicht der sein kann, der das Geschick aller Lebewesen in dieser Galaxis steuert. Ich wäre nicht mehr der, der ich jetzt bin, und ich will mir gar nicht ausmalen, was ich dann werden würde.«
    Adric nickte.
    »Was wirst du jetzt tun?«, wollte Vince wissen.
    Adric grinste.
    »Ich werde nichts tun«, meinte er. »Du wirst etwas tun.«
    »Was?«, wollte Vince wissen. »Was werde ich deiner Meinung nach tun?«
    »Etwas, das dich noch lange beschäftigen wird«, sagte Adric. »Doch zunächst einmal werden wir warten.«
     
    *
     
    STERNENFAUST, im Orbit der Erde, 19. September 2271, 17:44 Uhr
     
    Lieutenant Commander Jennifer Black Fox spürte die Anspannung der Techniker im Maschinenraum. Sie alle wussten um die Gefahr für die Erde, und sie wussten auch, dass von dem reibungslosen Funktionieren des Energiestrahlers unzählige Menschenleben abhingen. Und natürlich war ihr klar, dass in einer solchen Extremsituation oft Fehler begangen wurden.
    Also wollte Jennifer alles selbst kontrollieren. Hektisch hetzten ihre Augen über die Anzeige-Pads, die mit den Geräten verbunden waren und klickte sich durch die Menüs der einzelnen System-Komponenten. Immer und immer wieder ging sie die Werte durch und verfolgte Verlaufskurven und Diagramme.
    Das tat sie nicht nur, weil sie wusste, dass es um Sekunden ging. Um Sekunden, die vielleicht Tausenden auf der Erde das Leben retteten.
    Sie tat es auch, um sich abzulenken. Um nicht an ihre Heimat zu denken.
    Jenny war in Wolf Point in Montana geboren. Sie gehörte zum Stamm der Cheyenne-Indianer. Und sie mochte sich nicht ausmalen, was das Ende der STERNENFAUST für sie und ihren Stamm bedeutete.
    Selbst wenn einige überlebten, so waren sie für alle Zukunft entwurzelt, Vertriebene im All, Nomaden …
    Außerdem war es gut möglich, dass sie künftig die einzige …
    Sie zwang sich, den Gedanken nicht zu Ende zu denken.
    In den vergangenen Wochen hatte sie sich immer wieder vor Sorgen um ihren Mann gequält. Ragnarök S. Telford war zusammen mit Commodore Dana Frost auf der BEHRING, einem Schiff der Genetics, zu einem vage umschriebenen Raumphänomen aufgebrochen. Es hieß »Auge des Universums« und lag anscheinend irgendwo Richtung Zentrum der Galaxis. Doch plötzlich war der Kontakt zur BEHRING abgebrochen.
    Jenny hatte nicht mehr viel Hoffnung, dass sie Ragnarök jemals wiedersehen würde. Jetzt war sie

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