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Sternenfaust - 152 - Am Scheideweg (2 of 2)

Sternenfaust - 152 - Am Scheideweg (2 of 2)

Titel: Sternenfaust - 152 - Am Scheideweg (2 of 2) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Anonymous
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Veruntreuung!«
    »Ich bin durchaus des Solar mächtig, Mister al Khaled. Mir ist bekannt, wie ein solches Vorgehen genannt wird. Ich habe das Geld zum Wohle der Menschheit benutzt.«
    »Sie meinen, Sie haben Pro Humanity unterstützt.«
    »Die Raumfahrt birgt viele Gefahren. Aber sie birgt noch etwas viel Wichtigeres. Sie wissen sicher, was ich meine.«
    »Ich habe nicht die leiseste Ahnung, wovon Sie sprechen«, erwiderte Shamar gelangweilt.
    »Gier! Gewinn! Geld!«, flüsterte Cifaretto. »Seit Jahrtausenden die Geißel der Menschheit. Es ist das, was uns schlimmer als Raubtiere macht.«
    »Sie predigen gern, habe ich recht?«, fuhr Shamar dazwischen.
    Cifaretto lächelte nur. Er ließ sich nicht leicht aus dem Konzept bringen, das musste man ihm lassen. »Raubtiere, Wölfe … Wenn sie satt sind, wenn sie in einer Welt leben, die all ihre Bedürfnisse befriedigt, dann werden sie ruhig. Brav. Fast zutraulich. Doch nicht so der Mensch. Geld macht ihn nicht satt, es macht ihn immer hungriger. Wir sind die einzige Spezies auf diesem Planeten, die vor allem dann immer mehr will, wenn sie satt ist. Die genau dann ihre Bescheidenheit verliert. Die dann zum noch gefährlicheren Raubtier wird.«
    »Und daher haben Sie sich bedient. Weil Sie zum Raubtier wurden?«
    Erneut lächelte Cifaretto und schüttelte nur herablassend den Kopf. »So war es schon immer. Glauben Sie, Christopher Columbus hat einen neuen Kontinent gesucht, weil er neugierig war? Nein, er suchte nach neuen Reichtümern. Gewinnen! Darum ging es. Und das ist der Grund, weshalb sich die Menschheit im All befindet. Es geht um Geld. Um Gewinne. Neue Planeten mit wertvollen Erzen. Neue Techniken. Mehr Luxus. Mehr Reichtum. Daher haben die Befürworter der Raumfahrt sehr mächtige und sehr reiche Freunde. Denken Sie nur an Walter Gregorovitch, ein Großunternehmer, CEO von Far Horizon , vor Kurzem noch Ratsmitglied. Er schreckte nicht einmal vor der Zusammenarbeit mit Terroristen zurück. Oder Jo Schüssler. Mehrheitseigentümer von Star Trade Inc. … Ebenfalls Ratsmitglied. Was wurde beim Angriff auf die Erde als Erstes gerettet? Es war das Geld. Der Zahlungsverkehr wurde eingefroren, um das Geld zu retten.«
    Cifaretto strich sich imaginäre Staubflusen von seinem Jackett. Gab sich so entspannt, als wäre irgendwo eine Kamera auf ihn gerichtet, vor der er das Gesicht wahren musste. »Dagegen sind meine Freunde von Pro Humanity machtlos. Sie haben keine mächtigen Geldgeber, die sich einen gewaltigen Apparat an Marketing-Strategen und Lobbyisten leisten können.«
    Shamar schluckte. Irgendwie hatte er sich dieses Gespräch anders vorgestellt. »Ihre Motive interessieren mich nicht. Und ich habe kein Interesse daran, Sie anzuzeigen.«
    »Natürlich«, erwiderte der Italiener. »Sie wollen mich nur dazu bringen, die Kandidatur zu beenden.«
    »Sie sind unglaublich. Sie stehlen den Kunden Ihres ehemaligen Arbeitgebers Geld und verkaufen es als gute Tat. Glauben Sie wirklich, die Menschen geben ihre Stimme einem Dieb?«
    Cifaretto lächelte und schüttelte leicht den Kopf. »Sie geben es eher einem Dieb, als einem Menschen wie Jasper Mitchell. Einem Menschen, der damals im Ratsbunker gezeigt hat, wozu er fähig ist.«
    Das Regenwasser, das hinter ihm die Scheibe hinab lief, war wie die Quelle, in der er seine Sünden reinzuwaschen vorgab. Sünden, die in seinen Augen ohnehin keine waren. »Ich kann mich nur wiederholen, al Khaled: Ich beglückwünsche Sie zu Ihrer gründlichen Recherche, denn es dürfte eine Aufgabe herkulischen Ausmaßes gewesen sein, diese Informationen zu finden. Und ganz sicher haben Sie dabei keinerlei Gesetze gebrochen, nicht wahr? Aber selbst wenn, dann werden Sie sich sicher damit herausreden, dass es einem guten Zweck diente. So wie Ihr Erpressungsversuch, der mich von der Kandidatur abbringen soll. Alles zum Zwecke der unschuldigen Erforschung des Alls, nicht wahr?«
    Sein Blick, bisher auf die Stadt und den Regen gerichtet, kam nun endlich auf Shamar zu ruhen. »Sie mögen mich einen Dieb schimpfen. Und ich mag Sie als Erpresser und Rechtsbeuger bezeichnen. Sei es, wie es mag. Haben wir eben beide Dreck am Stecken. Doch ich handle zum Wohle der Menschheit. Können Sie das auch von sich behaupten? Glauben Sie wirklich, dass der Menschheit durch die Raumfahrt keine Gefahr droht? Oder ist Ihnen diese Gefahr nicht einfach nur vollkommen gleichgültig.«
    Nachdenklich trat er zum Nahrungsverteiler und orderte einen heißen Syntho-Drink. Als

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