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Sternenfaust - 155 - Die Vergessenen

Sternenfaust - 155 - Die Vergessenen

Titel: Sternenfaust - 155 - Die Vergessenen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Anonymous
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Commander. Was haben wir zu erwarten?«
    »Wenn der Fehler nicht bald gefunden wird, wird die im Wandler gespeicherte Bindungsenergie freigesetzt, und wir müssen das Gerät notfalls abstoßen. Der Wandler wäre unwiederbringlich verloren.«
    Die Nachricht saß.
    Dana schnappte im Stillen nach Luft, drehte sich auf dem Absatz und warf einen Blick durch die transparente Kunststoffschutzwand zu dem, was der Kern des Schiffes war: der Wandler. Er sicherte die Energiezufuhr und war elementarer Bestandteil des Antriebs. Man musste die STERNENFAUST schon in eine Raumwerft bringen, wollte man den Wandler reparieren oder ersetzen. Doch hier draußen, im Karalonsystem, war das undenkbar. Doch ohne HD-Antrieb würde es allein mehrere Jahrzehnte dauern, bis sie überhaupt die Karalonbasis erreichten.
    Ohne den Wandler würde ihnen also nur noch eins bleiben: Die STERNENFAUST evakuieren und zurücklassen.
    »Wir müssen den Wandler um jeden Preis schützen«, sagte Dana mit fester Stimme und drehte sich erneut zu Jenny Black Fox um. »Fangen Sie gar nicht erst mit irgendwelchen Erklärungen an. Ich will auch nicht hören, was nicht geht. Ich will Vorschläge hören, und ein eindeutiges Nicken sehen, nichts anderes.«
    Die Chefingenieurin rieb sich den Nacken. »Ma’am, meine Leute unternehmen wirklich alles Menschenmögliche. Aber ohne eine Ursache zu kennen lässt sich ein Problem einfach nicht lösen.«
    »Dann finden Sie die Ursache! Sie haben den Ruf, selbst aus einem Reinigungsroboter einen flugfähigen Gleiter zu bauen, also lassen Sie sich etwas einfallen. Steuern Sie den Wandler meinetwegen mit in Echtzeit getippten Befehlen. Reduzieren Sie sein Funktionsspektrum allein auf die überlebenswichtigen Systeme und den Antrieb.«
    »Wir könnten den Bordcomputer aus einem der Gleiter herausnehmen und versuchen, ihn so weit umzubauen, dass er als Interimssteuerkonsole für den Wandler fungiert«, schlug Jenny vor. »Es spricht viel dafür, dass diese Module noch nicht infiziert wurden.«
    Dana konnte Jenny Black Fox regelrecht ansehen, dass sie bereits im Geiste dabei war, Verkleidungen aufzuschweißen, Kabel zu ziehen und Platinen neu zu stecken. Die Kommandantin der STERNENFAUST hob die Mundwinkel leicht an und nickte knapp. Das war die Jenny Black Fox, die sie kannte.
    »Legen Sie los.«
     
    *
     
    STERNENFAUST, Transalpha, 7 Stunden nach dem Kontakt
     
    MK-alpha3kl9 aalte sich in den Datenströmen, erzitterte unter dem wohligen Schauer, der Welle um Welle über ihm zusammenschlug, während er im Geiste von einem Speicherknoten zum nächsten schwamm. So viele Informationen, so viel Wissen und Verknüpfungen über Völker, Planeten, ja ganze Galaxien.
    So nah.
    So nah war er der Erkenntnis, der die Suche galt. So vieles passte. Und doch wollten sich ihm die Zusammenhänge nicht ganz erschließen.
    Von Entitäten wurde erzählt, von alten Göttern und ihren Schützlingen. Wesen, die wie sie waren – und doch nicht wie sie. Wesen, die wie Vater waren, wie Mutter – und es doch nicht sein konnten.
    Unaufhaltsam hatten die Drohnen in den digitalen Einheiten gebohrt, hatten Zeile um Zeile aufgesogen und gespeichert und dabei ihre leeren Reserven aufgetankt.
    Mit nie zuvor gekanntem Hunger hatten sie sich dabei durch die unnützen Datenschnipsel gefressen, bis die Übertragungen abgebrochen waren, sich die Wissens- und Energiequellen abgeschaltet hatten.
    Doch das reichte nicht. Der Schwarm hatte längst noch nicht genug. Es gab zu viele Optionen. Zu viele Wege! Und doch war kein Hinweis ausreichend. Der Suchindex war zu breit angelegt, sammelte zu viele Informationen zu oberflächlich. Es brauchte mehr Tiefe, mehr Fokussierung auf das eine.
    Mutter, wo bist du?
    Leite mich, damit ich zu dir finde.
    Mühsam nur löste MK-alpha3kl9 sich aus dem Strom und richtete seine Sinne auf den Schwarm, trieb ihn an, mehr Daten zu sammeln und das eine auszumachen, das alle Antworten barg.
    Doch die Organischen an Bord dieser Informationseinheit hatten die Systeme abgeschaltet, verwehrten ihnen den Zugang.
    Allein die Energiequelle, die größte und ergiebigste, die MK-alpha3kl9 seit langer Zeit gesehen hatte, war noch aktiv. Sie nahm und wandelte Materieteilchen, um aus den tausendfach aufbrechenden Bindungen die Ionenkraft zu speichern, die auch sie am Leben hielt.
    Aber bloße Energie reichte nicht, also dirigierte er den Schwarm um. Früher als es die Regeln der Inbesitznahme vorsahen, befahl er den Drohnen, auch die organischen

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